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Bitte Zweimal Wolke 7

Bitte Zweimal Wolke 7

Titel: Bitte Zweimal Wolke 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Wilke
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Schuhen hauen werden, dass mein Hausarrest nebensächlich ist.
    Als ich eine halbe Stunde später vor dem Restaurant stehe, ist es geschlossen. Klar, die machen in der Woche erst am Abend auf. Ich laufe um das Haus herum und klingele an der Tür zur Privatwohnung, wo Kim mit ihren Eltern, ihren beiden älteren Brüder und ihrer Oma lebt – der Rest der Großfamilie wohnt woanders, auch wenn Kims Onkel, Tanten und Cousinen ständig dort herumschwirren. Kim ist von dem Trubel oft genervt. Sie hat zwar ein eigenes Zimmer, aber auch da rennt dauernd jemand rein und will irgendetwas von ihr. Und alles, wirklich alles in dieser Familie, dreht sich um das Restaurant. Es ist Kims Mutter, die mir die Tür öffnet und mir erklärt, dass Kim nicht zu Hause ist. Sie ist mit ihrem Vater und einem Bruder unterwegs zum Großeinkauf.
    »Du kannst aber gerne warten«, bietet sie mir an und zeigt auf Kims Zimmer. Da mir sowieso nichts anderes übrig bleibt, werfe ich meinen Rucksack auf Kims Bett und setze mich auf den Boden. Und warte.
    Draußen vor der Tür höre ich immer wieder Schritte, Stimmen, Klappern. Irgendjemand scheint in dieser Wohnung ständig von A nach B zu laufen und dabei jemanden im Flur zu treffen, der gerade von B nach A läuft. Offensichtlich weiß außer Kims Mutter niemand, dass ich hier bin, jedenfalls wird Kims Zimmertür nicht ein einziges Mal aufgerissen, und das ist echt ungewöhnlich. Ich wünschte nur, Kim wäre endlich zurück und wir könnten reden. Die Gedanken in meinem Kopf hören nicht auf, sich im Kreis zu drehen. Papa, Anna, Baby, Mama, Mallorca, Papa, Baby, Anna. Ichmuss irgendetwas tun. Wenn ich hier noch länger herumsitze und die Wand anstarre, die Kim übrigens von oben bis unten mit ausgeschnittenen Bildern von Walen beklebt hat, dann drehe ich durch.
    Ich zerre mein Notebook aus dem Rucksack und logge mich ins Internet ein. Zum Glück habe ich Kims WLAN-Daten noch vom letzten Sommer gespeichert.
    Chat:
Nixe betritt den Raum
    engelchen: Hi, Nixe.
    Nixe: Hi, engelchen. Hier ist ja gar nix los heute.
    engelchen: Ist noch zu früh. Die anderen kommen später.
    Nixe: Okay. Dann warte ich mal.
    Chat:
quark15 betritt den Raum
    quark15: Hallo an alle. Ist ja tote Hose hier.
    engelchen: Hi, quark15. Wenn du es sagst …
    quark15: Ich geh dann mal wieder.
    engelchen: Und tschüss.
    Warum tu ich mir das an?
    Chat: Damian17 betritt den Raum
    Nixe: Hi, Damian!
*freu*
    engelchen: Hi, Damian!
    Damian17: Hallo, ihr zwei Hübschen.
    Ihr zwei Hübschen. Nerv. Damian gehört mir. Engelchen soll bloß die Finger von ihm lassen. Karo? Hallo? Was denke ich da? Was interessiert mich dieser Damian?
    Damian17: (flüstert) Pssst, Nixe. Lust auf Sep?
    Nixe: (flüstert) Pssst, Damian17. Ja. Gerne!
    Chat:
Nixe und Damian17 befinden sich im Separee
.
    Na bitte. Geht doch!
    Damian17: Geht es dir besser heute?
    Nixe: Nein, kein bisschen.
    Damian17: Das tut mir leid. Ärger bekommen?
    Nixe: Ja, ziemlich.
    Damian17: Na ja, du hast es ja offensichtlich überlebt.
    Nixe: Ja. Offensichtlich.
    Begreift der eigentlich nicht, dass ich jetzt keine Lust habe, über meinen Vater und meinen Ärger mit ihm zu reden? Ich setze mich doch nicht hierhin und erzähle Damian, dass ich eigentlich Hausarrest habe wie ein kleines Kind. Wie peinlich ist das denn?
    Damian17: Was machst du so früh im Chat?
    Nixe: Das Gleiche könnte ich dich fragen.
    Damian17: Ich hatte Zeit und mir war langweilig.
    Nixe: Dito.
    Damian17: Wie war dein Tag? Keine Nachhilfe?
    Nixe: Frag besser nicht. Und nein, Nachhilfe erst morgen wieder.
    Damian17: Ich frag aber. Wie war dein Tag?
    Nixe: Scheiße.
    Damian17: Ups!
    Nixe: Sorry. Aber stimmt halt.
    Damian17: Willst du drüber reden?
*setzt sich aufs Sofa und hört zu*
    Nixe: Welches Sofa?
    Damian17:
*gg*
Ein virtuelles Sofa. Sehr gut zum Reden, Zuhören und Kuscheln.
    Nixe: Ich mag nicht kuscheln.
    Damian17: Gestern wolltest du noch viel mehr.
*grins*
    Nixe: Blödmann.
    Damian17: Für dich immer wieder gerne. Magst du reden?
    Seufz. Irgendwie läuft heute aber auch nichts richtig. Was soll ich Damian denn erzählen? Damian, der glücklich ist, eine 15 Jahre jüngere Schwester zu haben, und der es auch nicht schlimm findet, dass ihm mit dieser Schwester gleichzeitig ein neuer Vater serviert worden ist.
    Nixe: Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
    Damian17: Ist es so schlimm oder so kompliziert?
    Nixe: Beides. Kompliziert und schlimm.
    Damian17: Kompliziert macht nichts. Ich liebe Knobelaufgaben.
    Nixe: Wir

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