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Bitte Zweimal Wolke 7

Bitte Zweimal Wolke 7

Titel: Bitte Zweimal Wolke 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Wilke
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bisschen auf Wolke sieben schweben. Bitte. Papa scheint für mein stummes Flehen taub zu sein.
    »Am besten komme ich kurz mit zu dir.« Er nickt mit dem Kopf in Richtung meines Zimmers und ergeben öffne ich die Tür und lasse ihm den Vortritt. Immerhin ist er im Gegensatz zu gestern Nacht ansatzweise höflich.
    »Wollen wir uns nicht setzen?« Papa deutet auf mein Bett.
    Ich zucke mit den Schultern und lasse mich neben ihn auf die Bettkante fallen.
    »Es gibt da etwas, das ich dir sagen muss.« Papa ist super-nervös, aber ich habe überhaupt kein Mitleid mit ihm. Im Gegenteil.
    Ich wünschte, er würde seine Neuigkeiten für sich behalten. Ich mag ihn nicht anschauen. Verzweifelt konzentriere ich mich auf das Muster meiner Bettdecke.
    »Du weißt ja, dass Anna und ich, also dass wir beide …« Papa druckst herum. »Anna ist eine tolle Frau. Seit ich sie kenne, bin ich richtig glücklich.«
    Ach. Und mit uns warst du nicht glücklich? Ich zerlege das Bettdeckenmuster im Kopf in seine Einzelteile.
    »Jedenfalls weißt du ja, dass Anna und ich bald heiraten wollen.«
    Ja, das weiß ich. Aber nicht von dir, sondern von Mama. Du redest ja nicht mit mir, denke ich. Und
über
mich auch nicht, füge ich in Gedanken an das wenige, das Anna von mir wusste, hinzu. Zu Papa sage ich nichts.
    »Karo, natürlich ist das alles nicht so einfach für dich. Aber Mama und ich sind jetzt schon so lange geschieden und ich liebe Anna wirklich sehr.«
    Sind drei Jahre lange? Dass er Anna liebt, will ich nicht hören. Am liebsten würde ich mir die Ohren zuhalten.
    »Anna und ich haben beschlossen, die Hochzeit vorzuverlegen.« Ich beiße die Zähne zusammen. »Karo, hörst du mir überhaupt zu?« Papa greift nach meiner Hand, aber ich ziehe sie weg. Er seufzt. »Bitte sieh mich an.«
    Ich gucke hoch und begegne seinem Blick. Wenn er mich noch lange so anschaut, fange ich wieder an zu heulen. Deshalb starre ich an ihm vorbei zu meinem Kleiderschrank.
    »Wir möchten gerne schon bald heiraten. Sehr bald. Und dafür gibt es einen wunderbaren Grund.« Jetzt greift Papa meine Hand doch noch. »Anna ist schwanger. Wir bekommen ein Baby!«
    Papa scheint sich tatsächlich zu freuen.
    »Karo, du sagst ja gar nichts? Du bekommst ein Geschwisterchen! Freust du dich ein bisschen?«
    Ich starre Papa an und beiße die Zähne zusammen. Jetzt nicht losheulen, Karo, auf gar keinen Fall.
    »Ich wusste schon vor dir, dass Anna schwanger ist. Ich habe sie beim Frauenarzt getroffen.«
    Papa zuckt zusammen. »Beim Frauenarzt? Ach so. Ja. Was machst du beim Frauenarzt?« Er runzelt die Stirn. Seine rosa-rote Babystimmung ist erst mal verpufft.
    »Ich wollte mich um meine Verhütung kümmern. Wäre doch blöd, wenn du gleichzeitig Vater und Opa werden würdest, oder?« Ich kann nicht anders. Ich will ihm wehtun. Ich will mich nicht über das Baby freuen und er soll sich auch nicht freuen.
    »Ja, aber, ich meine, du bist doch erst fünfzehn und du hast doch auch noch gar keinen Freund.« Papa stottert.
    »Noch nicht, nein. Aber um seine Verhütung kann man sich ja nie früh genug kümmern. Hätte Anna sich früher drum gekümmert, hättet ihr jetzt ein Problem weniger.« Das war supergemein. Ich weiß das. Aber ich will gemein sein.
    »Problem?« Papas Stimme klingt ärgerlich. Endlich. »Karo, wir haben kein Problem. Wir freuen uns auf das Baby! Und ich dachte, du würdest dich ein kleines bisschen mit uns freuen.« Papa steht von meinem Bett auf.
    »Ich wüsste nicht, worüber ich mich da freuen soll!« Ich springe ebenfalls auf.
    Papa starrt mich an. »Schade, da habe ich mich wohl in dir getäuscht.«
    »Du hast dich schon einige Male getäuscht.« Ich werde lauter. »Ich habe mich auch nicht gefreut, als du plötzlich nach Hamburg gezogen bist. Und ich finde es scheiße, dass du undMama, dass ihr euch getrennt habt.« So langsam komme ich richtig in Fahrt. »Ich freue mich kein bisschen darüber, dass meine Eltern geschieden sind. Und dass sie am Telefon dauernd streiten müssen. Ich freue mich nicht über Anna und schon gar nicht darüber, dass sie sich hier in der Wohnung so breitmacht. Überall ist nur noch Anna, Anna, Anna. Seit Anna da ist, behandelst du mich wie ein kleines Kind. Außer rummeckern und Hausarrest fällt dir nichts ein. Wenn du überhaupt mal mit mir redest.« Ich schreie jetzt. »Und auf das Baby freue ich mich am allerwenigsten. Ich will keine vollgekackten Windeln, ich will keine Strampelanzüge und Spieluhren und keine kitschigen

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