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Bitte Zweimal Wolke 7

Bitte Zweimal Wolke 7

Titel: Bitte Zweimal Wolke 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Wilke
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in mir breit. Papa weiß also noch gar nicht, dass ich heute bei Kim übernachten will. Aber was will er dann?
    »Ist etwas passiert?«
    »Nein, nein. Es ist nichts passiert. Ich habe nur mit Anna gesprochen und sie meinte …«
    Mein Vater hat mit Anna gesprochen. Daher weht also der Wind. Sofort muss ich wieder an das Baby denken. »Ja?«
    »Anna meinte, ich sei gestern zu hart zu dir gewesen.« Papa räuspert sich.
    Ich verkneife mir einen Kommentar.
    »Na ja, jedenfalls wollte ich dir sagen, dass … also wenn du heute zum Strand willst …«
    »Ja?«
    »Um zweiundzwanzig Uhr bist du zu Hause. Spätestens.«
    Ich nicke, bis mir einfällt, dass Papa das nicht sehen kann.
    »Und, Karo?«
    »Ja?«
    »Kein Alkohol. Keinen Tropfen. Versprich mir das!«
    »Ja, mache ich. Danke.« Ich lege schnell auf.
    Kim sieht mich erwartungsvoll an.
    »Ich darf mit zum Strand.«
    »Super!« Kim jubelt.
    Ich weiß im Moment gar nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Klar freue ich mich, dass Papa den Hausarrest vorläufig aufgehoben hat. Aber mir ist auch ziemlich klar, warum das so gekommen ist. Anna will mit ihm allein sein, wenn sie ihm die frohe Botschaft überbringt. Sie will mich aus dem Weg haben.
    Vermutlich plant sie gerade ein romantisches Abendessen zu zweit mit Kerzenlicht und Babyschühchen. Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Gestern Abend dachte ich noch, ich würde die Woche ohne Strandtreffen und Kim und Stefan und die anderen nicht überleben. Und heute bin ich sauer, dass ich abgeschoben werde.
    Jetzt reiß dich zusammen, Karolin Schreiber. In wenigen Stunden wirst du den Mann deiner Träume wiedersehen. Du solltest besser überlegen, was du anziehst. Ich drehe mich zu Kim um. »Ich habe keine Klamotten dabei.« Bedauernd zeige ich auf meinen Rucksack. »Kannst du mir was leihen?«

Am Strand haben sich schon einige
Green Fighters
versammelt und sitzen gemütlich im Kreis auf dem Boden. Sofort entdecke ich Stefans blonden Wuschelkopf und bugsiere Kim in seine Richtung. Rechts von Stefan hockt Kessi, links Bobby mit einer Bierflasche in der Hand.
    »Na, wieder nüchtern?« Bobby guckt hoch und grinst.
    Ich spüre, wie ich rot werde. Die Szene mit Papa fällt mir wieder ein. Jetzt denken die anderen bestimmt, ich sei noch ein kleines Baby. Geschickt schiebt sich Kim zwischen Stefan und Kessi und zieht mich neben sich. Ich setze mich im Schneidersitz auf den Boden, und als meine Knie Stefans Beine berühren, durchfährt mich ein Stromstoß. Bobby hält mir seine Bierflasche hin, aber ich schüttele den Kopf. Heute will ich nüchtern bleiben. Mir ist eh schon schwindelig mit Stefan so dicht neben mir. Gebannt hänge ich an seinen Lippen, als er wieder anfängt, von seinen Reisen zu erzählen. Irgendwann lässt die Aufmerksamkeit der anderen deutlich nach. Auch ich finde inzwischen, dass er sich wiederholt. Und wenn ich ganz ehrlich bin, nervt mich seine Art, mit seinen Abenteuern anzugeben. Dieser Gedanke gefällt mirnicht. Ich will Stefan toll finden und nicht langweilig oder nervig. Kim hat ihr Handy auf dem Schoß und schreibt eine SMS nach der anderen. Vermutlich an Dragonheart. Nein, Leon, verbessere ich mich in Gedanken. Chrissi und Pascal sind schon irgendwo hinter den Booten verschwunden. Ich muss daran denken, was Kim dort mit Leon gemacht hat, und tief in meinem Bauch wird es auf einmal ganz warm. Ich würde jetzt auch gern mit Stefan allein sein. Ein Schauer läuft über meinen Rücken beim Gedanken daran, mit Stefan zusammen unter einem Schlafsack zu kuscheln.
    »Ich brauch was zu trinken.« Stefan unterbricht seine Erzählung und springt auf. Langsam schlendert er zu seinem Roller hinüber, neben dem wie immer eine Kiste mit Getränken steht, die von der Gruppenkasse bezahlt worden ist. Ich verfolge jeden seiner Schritte. Kim schubst mich an, und ich brauche eine Weile, bis ich begreife, was sie mir sagen will. Das ist deine Chance, Karo. Nun mach schon.
    »Ich hole mir auch mal was«, murmele ich und stehe auf. Stefan sieht mich fragend an, als ich auf ihn zukomme. »Willst du ein Bier?« Er hält mir seine Flasche hin. Ich würde am liebsten Ja sagen, aber versprochen ist versprochen.
    »Ich nehme lieber auch ein Mineralwasser«, entgegne ich und greife in die Kiste. »Hast du einen Öffner?« Ich halte Stefan die Flasche hin und er nickt. Seine linke Hand legt sich um meine, als er die Flasche festhält, um sie mit der anderen zu öffnen. Ein Hitzestrahl schießt durch meinen Arm. Dann ist der

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