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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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furchtbar dumm   –, aber Bethany konnte man das wahrhaftig nicht vorwerfen.
    »Auf den Bordstein neben dem Auto«, erklärte ich. »Ich bin   …«   – ich suchte hektisch nach irgendeinem Einfall   – »ich bin gerannt.«
    Sie zwinkerte, schob mit dem Handgelenk ihre Brille zurecht und machte dann mit dem Waschlappen weiter. »Bist du vor jemandem weggerannt?«, fragte sie mit dumpfer Stimme.
    »Was soll das heißen?« Ich zuckte zusammen, als sie an eine besonders schmerzempfindliche Stelle kam.
    Sie seufzte, ließ den Waschlappen aufs Becken sinken und sah mir in die Augen. »Hör mal, Alex, versteh das nicht falsch, aber   … Zack und ich, wir haben über dich geredet und   …«
    Ich richtete mich auf. »Na super. Ihr redet also hinter meinem Rücken über mich, was? Und Tina quatscht auch gleich mit oder wie?«
    Sie streckte die Arme aus und strich mir sanft über die Schultern. Diese Berührung war so ein Kontrast zu dem harten Griff, mit dem Cole mich vorhin gepackt hatte, dass ich unwillkürlich zurückwich.
    »Nein, nein«, sagte sie. »Das verstehst du falsch. Wir machen uns Sorgen.«
    Ich beugte mich vor, drückte den Waschlappen aus und hielt ihn mir zwischen Nase und Oberlippe. »Braucht ihr nicht«, sagte ich. »Ich bin hingefallen. Keine große Sache.«
    »Wirkt aus meiner Sicht aber ziemlich groß«, sagte sie. Etwas milder gestimmt nahm sie mir den Waschlappen ab und tupfte dort weiter, wo ich aufgehört hatte. »Alex, wir sind deine besten Freunde. Fast wie deine Schwester und dein Bruder. Wenn dieses Arschloch dir wehtut   …«
    Ich wich zurück und schüttelte heftig den Kopf. Bethany beobachtete mich im Spiegel. Ihre Hand mit dem Waschlappen schwebte immer noch an der Stelle, wo eben mein Gesicht gewesen war.
    Tief in meinem Innern war mir klar, dass das hier meine Chance war. Die Chance, mich endlich jemandem anzuvertrauen. Die Chance, Bethany wissen zu lassen, was mir zugestoßen war. Die Chance, jemanden auf meine Seite zu bringen, der mich unterstützte.
    Aber dann fiel mir wieder ein, was nach dem Basketballspiel passiert war.
    Egal, lass sie doch
, hatte Bethany gesagt.
Egal, lass sie doch.
    Und sie hatte diese Tina umarmt und sich mit ihr unterhalten, außerdem wollte sie, dass Tina mit nach Colorado kam. Bethany war mir total wichtig, aber ich war mir nicht mehr sicher, ob ich ihr trauen konnte. Seit Monaten hatte ich mich nur noch Cole gewidmet, darum wusste ich nicht mehr, an wen ich mich sonst wenden konnte.
    Außerdem war das alles schon monatelang ein Geheimnis zwischen Cole und mir. Es war unser Geheimnis. Wenn ich ihr anvertraute, dass er mich herumgeschubst und meinen Zahn abgebrochen hatte, musste ich ihr auch sagen, wie er mich in seinem Zimmer ins Gesicht geschlagen hatte, und über die Sache mit dem Handgelenk reden. Da waren so viele Geheimnisse. So furchtbar viele. Bethany würde mir übel nehmen, dass ich ihr das alles verheimlicht hatte. Sie würde es nicht für sich behalten. Ich müsste diese Dinge immer wieder erzählen und alle würden böse werden und wären enttäuscht von mir. Es wäre furchtbar erniedrigend.
    Mir wurde schwindlig.
    »Alex«, sagte Bethany, immer noch mit dem Waschlappen in der Luft, was ziemlich komisch aussah. »Du kannst mir alles sagen.«
    Aber ich wich immer weiter zurück, nahm die Hände an die Schläfen und dachte andauernd nur: Das ist es. Das ist der Moment, in dem ich verrückt wie Gänsemist werde. Ich ließ mich nach hinten aufs Bett sinken, rappelte mich jedoch gleich wieder hoch.
    »Bitte«, sagte ich. »Du darfst das niemandem verraten.«
    Sie sah mich an. »Also macht er’s wirklich? Du musst es mir erzählen.«
    Ich spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen. »Nein, er   … Bitte sag’s niemandem, Bethany. Bitte. Ich hab das unter Kontrolle.«
    Als sie einen Schritt auf mich zumachte, rannte ich zur Tür.
    »Alex«, bettelte sie und weinte jetzt auch. Aber ichbegriff nicht, warum. Schließlich hatte sie nicht absolut jeden Menschen verloren, den sie je im Leben lieb gehabt hatte. Ihre Mutter war nicht bei einem Autounfall gestorben, bevor sie alt genug war, Erinnerungen an sie zu haben. Ihr Vater war nicht in ein Loch abgetaucht, aus dem er nie mehr herauskommen würde. Sie war nicht ins Gesicht geschlagen worden von dem Jungen, den sie liebte. Und ihre besten Freunde hatten nicht beschlossen, einfach ohne sie weiterzumachen. Verdammt noch mal, was für einen Grund zum Weinen sollte sie haben? Sie hatte

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