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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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nicht daran zu denken, wie furchtbar der Zahn aussehen musste und was Dad wohl sagen würde, wenn ich ihm das zeigte.
    »Ich muss nach Hause«, sagte ich, als er den Motor anstellte.
    Er schüttelte den Kopf. »Wir fahren zu Trent, weißt du nicht mehr? Ist erst eine Minute her, dass du da unbedingt hinwolltest. Jetzt mach ich genau, was du willst.«
    Ungläubig starrte ich ihn an. Dachte er im Ernst, dass ich so auf eine Party gehen würde? Ich sah furchtbar aus.
    »Mein Zahn ist abgebrochen«, sagte ich.
    Die Stimmung im Wageninneren veränderte sich. Er wandte sich mir zu. »Wirklich? Lass mich mal gucken.«
    Ich ließ ihn meine Zähne sehen, hasserfüllt, aber zu apathisch, um irgendwas zu unternehmen, und er beäugte meinen Mund. »Mann, Alex. Du solltest echt nicht mehr so rumlaufen, mit den Händen unter der Jacke.« Und er brachte es fertig, das so klingen zu lassen, als wäre er ernsthaft besorgt um mich.
    »Was soll das heißen?«, fuhr ich ihn an. Ich konnte meine Wut nicht länger zurückhalten. »Ich bin nicht rumgelaufen. Du hast mich gestoßen.«
    »Ach, das?«, fragte er und zeigte mit dem Daumen in die Parkplatzecke, wo wir eben noch gestanden hatten. Schon wieder mit diesem blöden Lachen. »Ich hab doch nur Spaß gemacht. Ein bisschen rumgealbert. Du bist gestolpert.«
    So sollte das also in Zukunft laufen. Er würde nicht aufhören, mir wehzutun, sondern nur abstreiten, dass er es tat. Aber damit war jetzt Schluss. Meinetwegen konnte er mir eine Million Bücher kaufen und jeden Winkel meines Herzens kennen   – es war mir egal. Ich ertrug das alles nicht mehr. Ich konnte unmöglich zulassen, dass er mich verletzte und dann so tat, als wäre ich selbst daranschuld. Okay, ich liebte Cole, aber in diesem Moment, als sich die Kante meines Zahn in meine Zungenspitze bohrte und mir das Blut am Kinn hinunterlief, hasste ich ihn mehr, als ich ihn liebte.
    Zum ersten Mal, seit dieser Wahnsinn begonnen hatte, wurde mir klar, dass er nie aufhören würde. Es gab nichts, was ich dagegen tun konnte.
    Wie zur Bestätigung drückte er mir seine Fingerknöchel fest in die Rippen.
    »Wenn ich dir wehtun wollte, würde ich’s doch nicht so machen, dass es jeder sehen kann«, sagte er. »Du bist echt blöd, Alex, weißt du das?«
    Wir blickten einander lange in die Augen und ich schaffte es, dem Druck seiner Fingerknöchel dabei nicht auszuweichen, obwohl der Schmerz in den Rippen mit jeder Sekunde schlimmer wurde.
    »Dann los zu Trent«, sagte ich, dabei konnte ich an nichts anderes denken als an meine neue Einsicht, die mich mit Angst und Trauer erfüllte und beinahe umwarf.
    Cole war ein Schläger. Ich war ein Opfer.
    Es würde nie besser werden zwischen uns.

Kapitel 32
    Bei Trent wimmelte es vor Leuten. Klar. Hätte ich großartig ausgesehen an diesem Abend, wäre garantiert niemand da gewesen. Aber kaum wirkst du wie durch den Fleischwolf gedreht, glotzen dich gleich Millionen von Menschen an. Genauso klar, dass ausgerechnet Renee Littleton an der Eingangstür stand, denn sie hat die schrillste Stimme der Welt und im Umkreis von hundert Meilen verstehen alle Anwesenden jedes Wort, das sie von sich gibt.
    »O Gott!«, kreischte sie, als Cole und ich das Haus betraten. »Alex! Was ist mit deinem Gesicht los?!« Sofort starrten mich alle an. Sogar die Musik schien in diesem Moment düsterer zu werden.
    Ich warf einen Blick auf Cole, der guckte, als wollte er sagen: Diese Geschichte ist echt zum Totlachen, Leute! »Ich bin auf dem Parkplatz gestolpert«, murmelte ich.
    »Diese Knalltüte da hatte die Hände unter der Jacke«, sagte Cole und breitete die Arme aus.
    Ich spürte, wie ich rot anlief, teils weil Cole es so darstellte, als wäre ich selbst schuld, teils weil mich alle anglotzten. Renee rückte mir so dicht auf den Leib, dass ich den Alkohol in ihrem Atem riechen konnte.
    »Autsch!«, kreischte sie. »Du siehst echt schlimm aus.«
    »Weiß ich«, sagte ich und dachte: Wenn du erst wüsstest, wie schlimm ich mich fühle, Renee. »Wo ist das Bad?«
    Ihre Hände flogen zum Mund hoch und sie riss entsetzt die Augen auf. »Alex! O Gott! Dein Zahn!«
    Cole nickte ausgiebig. »Sag ich ja. Wer ist schon so blöd, sich auf einem verdammten Parkplatz einen Zahn auszuschlagen? Hey, Kumpel!«, rief er Ben Stoley zu, der drüben im Esszimmer Bier verteilte. »Hierher, Mann.« Als er fordernd die Hände ausstreckte, sauste eine Bierdose durch die Luft und traf ihn mit einem dumpfen Geräusch mitten auf die Brust.

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