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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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Cole.
    »Versuch’s doch, du Schwächling«, knurrte ich mit tiefer Stimme und musste selbst furchtbar lachen.
    »Na, dann zeig mal, was du draufhast, Baby«, sagte er und rannte los in meine Richtung. Mit der Stimme eines atemlosen Sportberichterstatters kommentierte er: »Cozen findet ein Loch in der Abwehr. Er ist bei fünfzig, vierzig, dreißig   … keiner kann ihn mehr aufhalten   …«
    Ich mimte jetzt auch den Kommentator. »Aber was ist das? Ein Verteidiger auf der Zehn-Yard-Linie   … Das schafft der doch nie   …«
    Ich rannte mit Karacho auf Cole zu, die Arme vor mir ausgestreckt, aber bevor ich bei ihm ankam, schleuderte Cole den Ball nach hinten aufs Gras, wo er hüpfend aufsprang. In zwei langen, schnellen Schritten war er bei mir, schlang seine Arme um meine Taille und zog mich mit einer Drehung nach unten auf den Boden, sodass wir beide auf der Seite landeten und seine Schulter den Aufprall abfing.
    »Hey!«, quiekte ich. »Ich sollte
dich
umwerfen und nicht umgekehrt!«
    »Du hattest keine Chance«, sagte er.
    Lachend drehten wir uns auf den Rücken und schnappten nach Luft. Er hielt mich immer noch an der Taille fest, was sich ausgesprochen gut anfühlte.
    Nach einer Weile drehte er mir den Kopf zu. »Du steckst voller Überraschungen!«, sagte er.
    Ich zuckte mit den Achseln. »Ich hatte selbst keine Ahnung, dass ich so gut werfen kann. Als wir in Sport die Footballprüfung hatten, wär ich beinahe durchgefallen.«
    Er zog den Arm unter mir weg, setzte sich auf und kreuzte die Beine. Dann riss er einen Grashalm aus und spielte damit herum. »Ist ja nicht nur das«, sagte er. »Du schreibst Gedichte, willst nach der Schule eine Reise machen, kochst irre guten Kaffee und duckst dich nicht weg, wenn einer auf dich zugeschossen kommt und dich über den Haufen rennen will. Du bist echt der Wahnsinn.«
    Ich war darauf gefasst, gleich furchtbar rot zu werden, mich unbehaglich zu fühlen oder mich zu genieren. Aber nichts davon passierte. Wie ich hier im Gras lag undhochschaute zu Cole und dem Sternenhimmel über ihm, ging es mir einfach nur gut. Es war so schön, mit ihm zusammen zu sein. »Danke«, antwortete ich und hatte zum ersten Mal das Gefühl, sonst nichts mehr sagen zu müssen.
    Er ließ den Grashalm fallen, riss einen anderen ab und strich mit dem Finger an ihm entlang. »Wieso hat dein Gedicht keinen Titel?«, fragte er mich.
    Ich rollte mich auf die Seite, stützte mich auf den Ellbogen und pflückte mir auch einen Grashalm. Mein Bauch berührte jetzt Coles Knie. »Keine Ahnung. Ich hab wohl einfach nicht daran gedacht.«
    »Wenn du ihm nachträglich einen Namen geben müsstest, welcher wäre das?«, fragte er.
    Ich dachte nach. Riss noch mehr Gras aus und rollte es zwischen Daumen und Zeigefinger zu einer Kugel. Nach einer Weile sagte ich: »Vielleicht würde ich es einfach
Gedicht ohne Titel
nennen. Das könnte man symbolisch verstehen. Die Beziehung, von der es handelt, ist vorbei, so was in der Art. Darum hat sie auch keinen Namen verdient. Keine Ahnung. Ist allerdings ein bisschen klischeehaft.« Ich zog die Nase kraus.
    »Handelt es von dir?«, wollte Cole wissen. »Geht’s da um eine Trennung oder so?«
    Blitzartig überlegte ich, ob ich mich zusammenreißen und Cole hier und jetzt von meiner Mutter erzählen sollte. Und zwar nicht in der geschönten Fassung   – der, in der sie eben gestorben war und jetzt als Engel über mich wachte. Sondern die echte Version. Die hässliche und peinliche Version. Aber der Moment ging vorbei und ich schüttelte nur den Kopf.
    »Nein, ich hab’s einfach so geschrieben«, sagte ich.
    »Es gefällt mir. Weißt du, wie ich es nennen würde?« Er stützte sich auf seine Hände und streckte die Beine vor sich aus. »Ich würde es
Bittere Liebe
nennen. Wer weiß, vielleicht ist es ja gar nicht wirklich vorbei? Und die zwei bleiben ineinander verstrickt bis   …« Er hob die Hände und setzte ein übermütiges Grinsen auf.
    »Bis zum bitteren Ende«, ergänzte ich und nickte. Dann presste ich die Lippen zusammen und sagte nur: »Mhm.«
    Er stieß mir den Finger in die Rippen. »Was soll das heißen? Du musst doch zugeben, dass das ein ziemlich guter Titel ist, oder?«
    »Weiß nicht«, sagte ich, kicherte und drehte mich von seinem Finger weg. »Ich schlag dir was vor: Wenn dein Song berühmt wird, wenn du einen Grammy dafür kriegst oder so, dann darfst du den Titel bestimmen.«
    »So machen wir’s«, sagte er. »Apropos, wollte ich dir heute

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