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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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als wäre sie eine wunderbare, rundum perfekte Mom gewesen. Er wusste genau, wie wichtig mir all das war. Außerdem wären wir ohne Zack nicht das Katastrophen-Trio. Und trotz seiner Fehler sorgte er dafür, dass wir bei allem, was wir erlebten, Spaß hatten. »Das ist irgendwie eine besondere Reise. Für uns alle drei.«
    »Na dann«, sagte Cole, während ich mich auf dem Beifahrersitz niederließ. Er legte die Hände aufs Autodach und schaute mich mit einem prüfenden Blick von oben her an. Sein Körper verdeckte die Türöffnung und sein Gesicht lag im Schatten. »Vielleicht sollte ich mich ja entschuldigen, dass du wegen mir heute Abend nicht bei deinen Freunden sein kannst. Aber da bin ich eigennützig. Ich möchte dich ganz für mich allein, Emily Dickinson.«
    Er schwieg und ging neben mir in die Hocke. Endlich konnte ich sein Gesicht wieder sehen, das sanft und freundlich wirkte, genau wie bei unseren gemeinsamen Stunden in der Schule. Ich wusste nicht, was für ein Problem Zack mit Cole hatte, aber in diesem Moment war mir das ziemlich egal. Und auch wenn wir heute zum ersten Mal richtig miteinander ausgingen, war ich schließlich wochenlang fast jeden Tag mit diesem Jungen zusammen gewesen. Ich kannte ihn viel besser, als Zack das tat. Ich wusste, wie nett Cole war. Was auch immer zwischen ihm und Zack passiert sein mochte, Zack schätzte ihn falsch ein.
    »Ich hatte noch keine Gelegenheit, dir das zu sagen   …«, begann Cole. Als er mit dem Finger über meinen Unterarm strich, überlief mich ein Schauder, eine Art warmes, angenehmes Kitzeln. »Du siehst toll aus.«
    Ich lächelte. »Du auch.«
    Er schaute mich noch eine Weile lang an, dann erst richtete er sich auf und schloss die Tür auf meiner Seite. Als ich jetzt in seinem Auto saß, eingehüllt in den Geruch von Leder und Rasierwasser, und zusah, wie er zur Fahrertür hinüberging, wurde ich furchtbar aufgeregt. Cole war so großartig.
    Zack musste ich mir später wirklich vorknöpfen. Auf keinen Fall durften mir seine Probleme mit Cole das hier ruinieren.

Kapitel 8
    Schon bevor unser erstes Date zu Ende war, hatte sich Cole wieder mit mir verabredet.
    »Hey«, hatte er gesagt, während wir nebeneinander auf einem der Tische in einem Unterstand saßen und in den dunklen Wald hinausstarrten, der zwischen dem See und dem Picknickbereich lag. In der Ferne hörten wir das Wasser gegen die Steine am Ufer plätschern. Cole hatte sich lässig nach hinten auf seine Hände gestützt, seine Beine lagen ausgestreckt übereinander auf der Sitzbank. Wenn ich mich auch nur ein bisschen zurücklehnte, berührte sein Unterarm leicht meinen Rücken. Dann schoss jedes Mal eine nervöse Energie durch meinen Körper   – ich hatte das Gefühl, ich könnte aufspringen, zwischen den Bäumen durchrennen, kopfüber ins Wasser hechten und mit einem einzigen Atemzug meilenweit schwimmen. »Hast du von dem neuen
House of Horrors -Film
gehört?«
    »Ja«, sagte ich. »Klingt supergruselig. Den würde ich wirklich wahnsinnig gern sehen.« Ich lehnte mich ein wenig zurück, spürte seinen Arm, beugte mich wieder vor und rieb mir die Gänsehaut an den Schienbeinen.
    »Ist dir kalt?«, fragte er. Als ich nickte, nahm er seine Mannschaftsjacke und legte sie mir über die Schultern.
    Ich senkte den Kopf und schnupperte heimlich daran.Sie roch nach ihm   – Rasierwasser, Leder, dazu irgendwas Würzig-Erdiges   – und war warm. Die Gänsehaut auf meinen Beinen wurde noch schlimmer.
    »Hast du den zweiten gesehen?«, fragte ich. »Den, in dem dieses grässliche tote Mädchen aus dem Schrank kommt? Ich hab wahnsinnig Angst gehabt.«
    Er lachte. »Ja, das war echt super! Und dann dieser Typ in der Scheune, der mit der Machete?«
    Ich nickte. »Total widerlich.«
    Wir lachten beide und ich spürte wieder seinen Arm an meinem Rücken, jetzt ein Stückchen näher. Ich musste mich nicht mehr zurücklehnen, um ihn zu berühren. Er war einfach da. Jetzt schauderte es mich auch an den Armen, obwohl mir warm war unter seiner Jacke.
    »Dann hast du bestimmt Lust, nächstes Wochenende reinzugehen?«, fragte er und schlang den Arm jetzt richtig um mich.
    »Ich muss dich aber warnen: Es kann sein, dass ich mir die ganze Zeit die Hand vor die Augen halte«, sagte ich.
    Er stupste mich an. »Angsthase.«
    Eine Weile lang saßen wir nur da und lauschten auf das Geräusch des Wassers, das zwischen den Bäumen durchdrang. Cole erzählte mir von Pine Gate und ich schimpfte über meine Schwestern.

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