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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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– das gehörte an unserer Schule zum guten Ton, jeder machte das so. Ich schaute kurz rüber zur Ausfahrt und sah ihn gerade noch wegbrausen.
    Gleich nachdem Zack losgefahren war, setzte sich ein anderer Wagen in Bewegung, langsam und leise. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass das gar nicht sein konnte, hätte ich gedacht, es wäre Coles Auto.

Kapitel 21
    Alles war wieder okay.
    Ich fuhr nach Hause und rannte gleich hoch in mein Zimmer, um meinen Rucksack loszuwerden. Ich zog mir eine bequeme Hose an, machte mir einen unordentlichen Pferdeschwanz und schaute zur Auffahrt vor Zacks Haus. Sein Auto stand schon da, was bedeutete, dass die beiden auf mich warteten.
    Bei uns im Haus war es still   – Dad würde Celia erst nach sechs von ihrem Jahrbuchtreffen abholen. Ich kritzelte eine kurze Nachricht auf die Rückseite von einem Briefumschlag und legte ihn auf den Küchentisch, damit sie wussten, wo ich war, dann ging ich nach draußen und lief auf Strümpfen durchs Gras, wobei mir die Kälte in die Zehen kroch.
    Als ich hereinkam, war Zacks Mutter gerade dabei, in ihrem Atelier getrocknete Blumen zwischen den Seiten eines Telefonbuchs herauszuholen und auf kleine Kärtchen zu kleben. Mrs Clavinger war sehr geschickt in solchen Dingen, sie bastelte dauernd irgendwelche Sachen aus Bast, prägte Umschläge von Hand und so weiter. Sie war ein Scrapbook-Profi und gab regelmäßig Workshops zu diesem Thema. Zack nannte diese Treffen einmal im Monat »die Hühnerversammlung« und sah zu, dass er an diesen Tagen nicht zu Hause war.
    »Hallo, Mrs C!«, rief ich und schloss hinter mir die Tür.
    Als sie aufschaute, löste sich eine Haarsträhne aus ihrem Tuch und fiel ihr in die Stirn. »Alex!«, jubelte sie. »Wie nett   – die beiden sind in der Küche   – eine schöne Überraschung ist das   – die backen Plätzchen.«
    »Super«, sagte ich und ging Richtung Küche.
    Bethany hielt eine Metallschüssel gegen ihren Bauch gedrückt und schlug mit einem Kochlöffel nach Zack, der seine Finger in den Teig stecken wollte.
    »Hey«, sagte ich und stellte mich zu ihnen. Ich wartete, bis Bethany wieder auf Zack losging, dann schnappte ich mir selbst einen Finger voll Plätzchenteig.
    »Hey!«, rief sie und schlug jetzt auch mich mit dem Kochlöffel, wodurch ich sofort Teig auf dem Arm hatte. Kaum hatte sie mich ins Visier genommen, nutzte Zack die Gelegenheit, um von der anderen Seite wieder in die Schüssel zu greifen und sich gleich eine ganze Handvoll Plätzchenteig zu schnappen. »Mann, Leute!«, quiekte Bethany, aber dann musste sie selbst so sehr lachen, dass sie uns nicht mehr abwehren konnte. Am Ende stellten wir die Schüssel einfach auf den Tisch, setzten uns drumrum und futterten den Plätzchenteig so, wie er war.
    Das hatten wir schon millionenmal gemacht   – Junkfood gefuttert und Blödsinn gequatscht, zum Beispiel welche Lehrer wohl heimliche Affären hatten und wie es sein konnte, dass der Busen von Mia Libby auf einen Schlag viel üppiger aussah, nachdem sie »zwei Wochen in Europa« gewesen war, wie sie behauptete.
    Jetzt redeten wir über Colorado und kabbelten uns wieder über die Frage, ob Sommer oder Winter besserwäre. Bethany zeigte uns Campingbus-Fotos auf ihrem Laptop und rief die Website vom Stanley Hotel auf, damit wir nachlesen konnten, welche Geister sich dort angeblich herumtrieben und welche unheimlichen Legenden es sonst noch um diesen Ort gab. Wir beschlossen, auf jeden Fall ins Naturkundemuseum in Denver zu gehen. So langsam nahm alles Form an. Eigentlich mussten wir uns nur noch für den Zeitpunkt entscheiden.
    Über den Abend mit der Party sprachen wir nicht mehr und keiner von uns erwähnte Cole.
    Genau darum ging es in einer Freundschaft: um die Bereitschaft, Fehler zu verzeihen, und um eine tiefe, bedingungslose Zuneigung. Und natürlich um Plätzchenteig.
    Zack wollte uns gerade was zum Trinken holen, als sein Vater von der Tür zur Garage her den Kopf in die Küche streckte.
    »Hallo, da ist ja wieder mal das Monster mit den drei Köpfen«, sagte er.
    »Hallo, Mr C!«, riefen Bethany und ich gleichzeitig, den Mund voller Plätzchenteig.
    Er nickte uns zu und wandte sich dann an Zack. »Hey, kannst du mir mal helfen, die Vogeltränke deiner Mutter nach hinten in den Garten zu tragen? Das Ding wiegt eine Tonne.«
    Zack stand auf und ließ die Muskeln spielen wie ein Profi-Ringer. Dann grunzte er tief. »Brauchst wohl einen echten Kerl für den Job, was?«
    »So was in der Art, ja.«

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