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Bitter Süsse Tode

Titel: Bitter Süsse Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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gab hohe, durchdringende Laute von sich.
    Nikolaos lachte.
    »Schluss damit, Schluss damit!« Ich ging auf Philip zu, und Burchard stieß mir das Gewehr vor die Brust. Ich schrie ihm ins Gesicht: »Schießen Sie doch, schießen Sie, verdammt! Das ist bestimmt besser als das hier.«
    »Genug«, sagte Nikolaos. Sie schritt auf mich zu, und ich wich zurück. Sie ging weiter und zwang mich, rückwärts zu gehen, bis ich gegen die Mauer stieß. »Ich will nicht, dass Sie erschossen werden, Anita, aber ich will Ihnen wehtun. Sie haben Winter mit Ihrem kleinen Messer getötet. Wir wollen mal sehen, wie gut Sie wirklich sind.« Sie entfernte sich von mir.
    »Burchard, gib ihr die Messer zurück.«
    Nie zögerte er oder fragte, warum. Er kam einfach und gab sie mir, mit dem Heft voran. Ich stellte auch keine Fragen. Ich nahm sie.
    Nikolaos war plötzlich neben Edward. Edward fing an, sich wegzubewegen. »Töte ihn, wenn er sich noch einmal rührt, Zachary.«
    Zachary stellte sich dicht daneben, die Pistole in der Hand.
    »Knie nieder, Sterblicher«, befahl sie.
    Edward tat es nicht. Er warf mir einen Blick zu. Nikolaos trat ihm so hart in die Kniekehle, dass er stöhnte. Er fiel auf ein Knie, und sie packte seinen rechten Arm und drehte ihn auf den Rücken. Eine schmale Hand legte sich um seine Kehle.
    »Ich reiße dir die Kehle raus, wenn du dich rührst, Mensch. Ich fühle deinen Puls gegen meine Hand schlagen wie Schmetterlingsflügel.« Sie lachte und füllte den Raum mit warmem, ansteckendem Schrecken. »Nun, Burchard, zeige ihr, was es heißt, ein Messer zu gebrauchen.«
    Burchard ging auf die andere Seite der Zelle, die Tür über der Treppe hatte er im Rücken. Er legte das Gewehr auf den Boden und schnallte den Gurt mit dem Schwert ab, legte es daneben. Dann zog er ein langes Messer mit einer fast dreieckigen Klinge.
    Er machte ein paar schnelle Dehnübungen, und ich stand da und starrte ihn an.
    Ich weiß, wie man mit einem Messer umgeht. Ich werfe auch gut ich trainiere damit. Die meisten Leute haben Angst vor Messern. Wenn man sich bereit zeigt, jemanden aufzuschlitzen, haben sie gewöhnlich Angst vor einem. Burchard war nicht wie die meisten Leute.
    Er ging leicht in die Hocke, das Messer hielt er locker in der rechten Hand.
    »Kämpfen Sie gegen Burchard, Animator, oder der hier stirbt.« Sie zog an Edwards Arm, heftig, aber er schrie nicht auf. Sie könnte ihm die Schulter ausrenken, und Edward würde nicht schreien.
    Ich steckte das Messer wieder in die rechte Unterarmscheide. Mit einem Messer in jeder Hand zu kämpfen hätte prima ausgesehen, aber ich habe das noch nie beherrscht. Wenige Leute können das. Mann, Burchard hatte auch nur eins. »Auf Leben und Tod?«, fragte ich.
    »Sie werden es nicht schaffen, Burchard zu töten, Anita. Wie albern. Aber Burchard wird Sie ein bisschen ritzen. Ihnen die Klinge zu schmecken geben, nichts allzu Ernstes. Ich will nicht, dass Sie zu viel Blut verlieren.« In ihrer Stimme schwang ein Lachen mit, dann war es vorbei. »Ich will Sie bluten sehen.«
    Großartig.
    Burchard begann mich zu umkreisen, und ich behielt die Wand im Rücken. Er griff an, das Messer blitzte. Ich hielt meine Stellung, indem ich mich unter seiner Klinge wegduckte und nach ihm hieb. Mein Messer stach ins Leere. Er stand wieder außer Reichweite, musterte mich. Er hatte sechshundert Jahre zum Üben gehabt, mehr oder weniger. Das konnte ich unmöglich überbieten. Da konnte ich nicht einmal heranreichen.
    Er lächelte. Ich nickte ihm leicht zu. Er nickte zurück. Ein Zeichen von Respekt zwischen zwei Kriegern, vielleicht. Entweder das, oder er spielte mit mir. Raten Sie mal, wofür ich stimmte.
    Sein Messer war plötzlich da, schnitt mir den Arm auf. Ich zog meines nach außen und erwischte ihn quer über den Bauch. Er schnellte auf mich zu, nicht von mir weg. Ich wich dem Messer aus und taumelte von der Wand weg. Er lächelte. Verdammt, er hatte meine Deckung durchbrechen wollen. Er hatte die doppelte Reichweite.
    Der Schmerz in meinem Arm war heftig und kam augenblicklich. Aber da war auch eine dünne rote Linie auf seinem flachen Bauch. Ich lächelte ihn an. Seine Augen zuckten, nur ein bisschen. War der mächtige Krieger unsicher geworden? Ich hoffte es.
    Ich zog mich vor ihm zurück. Das war lächerlich. Wir würden sterben, Stück für Stück, alle beide. Zum Teufel. Ich griff Burchard an, ritzte ihn. Ich hatte ihn überrascht, und er trat rückwärts. Ich kopierte seine geduckte Haltung, und

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