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Bitter Süsse Tode

Titel: Bitter Süsse Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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werden wir dem Animator eine Lehre erteilen.«
    Sie stellten sich vor uns, aber nicht zu nah. »Zurück an die Wand, Animator«, sagte Burchard. »Wenn sich der Mann rührt, Zachary, erschieße ihn.«
    Burchard schob mich an die Wand und filzte mich sehr gründlich. Er kontrollierte nicht meine Zähne und hieß mich nicht die Hosen herunterzulassen, aber das war auch schon alles. Er fand alles, was ich bei mir hatte. Auch den Derringer. Er steckte sich mein Kreuz in die Hosentasche. Vielleicht könnte ich mir eins auf den Arm tätowieren lassen? Würde wahrscheinlich nichts nützen.
    Ich trat zur Seite zu Zachary, und Edward war an der Reihe. Ich blickte Zachary an. »Weiß Sie Bescheid?«, fragte ich.
    »Halten Sie den Mund.«
    Ich lächelte. »Sie weiß es nicht, stimmt's?«
    »Halten Sie den Mund!«
    Edward kam zurück, und wir standen da mit den Armen über dem Kopf, entwaffnet. Keine guten Aussichten.
    Das Adrenalin perlte wie Champagner, und mein Puls drohte mir aus dem Hals zu springen. Ich hatte keine Angst vor den Schusswaffen, eigentlich nicht. Ich hatte Angst vor Nikolaos. Was würde sie mit uns machen? Mit mir? Falls ich die Wahl hätte, würde ich sie zwingen, mich zu erschießen. Das musste besser sein als alles, was Nikolaos sich in ihrem bösen kleinen Verstand ausdenken konnte.
    »Sie sind entwaffnet, Gebieterin«, sagte Burchard.
    »Gut«, sagte sie. »Wissen Sie, was wir getan haben, während Sie meine Leute getötet haben?«
    Ich glaubte nicht, dass sie eine Antwort hören wollte, also gab ich ihr keine.
    »Wir haben einen Ihrer Freunde hergerichtet, Animator.«
    Mein Magen drehte sich um. In mir stieg ein furchtbares Bild von Catherine auf, aber sie war nicht in der Stadt. Mein Gott, Ronnie. Hatte sie sie in ihrer Gewalt?
    Auf meinem Gesicht musste sich etwas abgespielt haben, denn Nikolaos lachte schrill und unbändig, ein überdrehtes Kichern.
    »Ich verabscheue dieses Lachen«, sagte ich.
    »Ruhe«, sagte Burchard.
    »Oh, Anita, Sie sind so amüsant. Es wird mir ein Vergnügen sein, Sie zu einer der unseren zu machen.« Der Satz begann mit einer hellen Kinderstimme und endete so tief, dass es mir eiskalt über den Rücken lief.
    Dann rief sie mit klarer Stimme: »Komm jetzt herein.«
    Ich hörte schlurfende Schritte; dann kam Philip herein. Die schreckliche Wunde am Hals hatte sich in dickes, weißes Narbengewebe verwandelt. Er blickte sich im Raum um, als sähe er ihn eigentlich nicht. Ich flüsterte: »Guter Gott.«
    Sie hatten ihn von den Toten erweckt.

47. Kapitel
    Nikolaos tanzte mit ausgestreckten Armen um ihn herum. Der Rock ihres hellrosa Kleides wirbelte ihr um die Beine. Die große rosa Schleife in ihrem Haar wippte dabei. Ihre schlanken Beine steckten in weißen Strumpfhosen. Die weißen Schuhe hatten rosa Schleifen.
    Atemlos hielt sie an und lachte. Farbe huschte über ihre Wangen, die Augen leuchteten. Wie machte sie das?
    »Er sieht sehr lebendig aus, nicht wahr?« Sie stelzte um ihn herum, streifte seine Arme mit den Händen. Er wich vor ihr zurück, verfolgte ängstlich jede ihrer Bewegungen. Er erinnerte sich an sie. Gott steh uns bei. Er erinnerte sich.
    »Wollen Sie sehen, wie er auf Herz und Nieren geprüft wird?«, fragte sie.
    Ich hoffte, ich hätte nicht recht verstanden. Ich gab mir alle Mühe, ein ausdrucksloses Gesicht zu machen. Es musste mir gelungen sein, denn sie stampfte zu mir herüber, die Hände in die Hüften gestemmt.
    »Nun«, sagte sie, »wollen Sie Ihren Liebhaber in Aktion sehen?«
    Ich schluckte Galle hinunter, mühsam. Vielleicht sollte ich mich einfach auf sie stürzen. Das würde sie lehren. »Mit Ihnen?«, fragte ich.
    Sie rückte ganz nah an mich heran, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. »Oder mit Ihnen. Wie Sie wollen.«
    Ihr Gesicht berührte fast das meine. Ihre Augen waren so verdammt groß und unschuldig, dass es glatter Frevel war. »Keins von beidem klingt besonders verlockend«, erwiderte ich.
    »Schade.« Leichten Schrittes ging sie wieder zu Philip. Er war nackt, und sein brauner Körper sah noch immer schön aus. Was bedeuteten schon ein paar Narben mehr?
    »Sie wussten nicht, dass ich hierher komme, also warum haben Sie Philip von den Toten erweckt?«, fragte ich.
    Sie drehte sich auf den Absätzen ihrer kleinen Schuhe. »Damit er versuchen kann, Aubrey umzubringen. Mordopfer-Zombies können so unterhaltsam sein, wenn sie versuchen ihren Mörder umzubringen. Wir dachten, wir geben ihm eine Chance, während Aubrey schläft.

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