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Bitter Süsse Tode

Titel: Bitter Süsse Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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einfach nicht die Kraft dazu.«
    »Vampire?«
    »Vampire fressen kein Fleisch.«
    »Zombies?«
    »Möglich. Ganz selten kommt es vor, dass Zombies verrückt spielen und Leute anfallen. Sie scheinen sich nach Fleisch zu sehnen. Wenn sie keins kriegen, verwesen sie.«
    »Ich dachte, Zombies verwesen auf jeden Fall.«
    »Fleisch fressende Zombies halten viel länger aus als andere. Es gibt den Fall einer Frau, die nach drei Jahren noch immer wie ein Mensch aussieht.«
    »Man lässt sie herumlaufen und Leute fressen?«
    Ich lächelte. »Sie wird mit rohem Fleisch gefüttert. Ich glaube, in dem Artikel stand, Lamm werde bevorzugt.«
    »Artikel?«
    »Jedes Fach hat seine eigene Fachzeitschrift, Dolph.«
    »Wie heißt sie?«
    Ich zuckte die Achseln. »Der Animator, wie sonst.«
    Er lächelte tatsächlich. »Na gut. Wie wahrscheinlich ist es, dass es Zombies waren?«
    »Nicht sehr. Zombies laufen nicht im Rudel, es sei denn, sie hätten den Befehl dazu.«
    »Auch nicht« - er prüfte seine Notizen - »Fleisch fressende Zombies?«
    »Es gibt nur drei dokumentierte Fälle. Von denen war jeder ein einsamer Jäger.«
    »Also zusammengefasst, Fleisch fressende Zombies oder eine neue Sorte Ghul?«
    Ich nickte. »Ja.«
    »Gut, danke. Tut mir Leid, dass wir Ihnen den Abend verdorben haben.« Er klappte sein Notizbuch zu und sah mich an. Fast grinste er. »Die Sekretärin hat gesagt, Sie waren auf einer Junggesellinnenparty.« Er zuckte bedeutungsvoll mit den Augenbrauen. »Eijeijeijei.«
    »Machen Sie mir nicht das Leben schwer, Dolph.«
    »Würde mir nicht im Traum einfallen.«
    »Klaaar«, sagte ich. »Wenn Sie mich nicht mehr brauchen, mache ich mich auf den Rückweg.«
    »Fürs Erste sind wir fertig. Rufen Sie mich an, wenn Ihnen noch was einfällt.«
    »Mach ich.« Ich ging zum Wagen zurück. Die blutigen Plastikhandschuhe schob ich in eine Abfalltüte im Kofferraum. Bei dem Overall musste ich überlegen und legte ihn schließlich zusammengefaltet obenauf. Einmal würde ich ihn wohl noch anziehen können.
    Dolph rief: »Seien Sie heute Nacht vorsichtig, Anita. Möchte nicht, dass Sie sich irgendwas aufgabeln.«
    Ich blickte zu ihm zurück. Die übrigen Männer winkten und riefen unisono: »Wir lieben Sie.«
    »Verschonen Sie mich.«
    Einer rief: »Wenn ich gewusst hätte, dass Sie so gern nackte Männer sehen, hätten wir was arrangieren können.«
    »Was Sie zu bieten haben, Zerbrowski, will ich nicht sehen.«
    Gelächter, und jemand legte ihm einen Arm um den Hals. »Sie ist dir über... gib's auf, sie ist dir immer über.«
    Unter männlichem Gelächter stieg ich in den Wagen, und einer bot mir noch an, mein Sklave zu werden. Wahrscheinlich war es Zerbrowski.

6. Kapitel
    Kurz nach Mitternacht kam ich wieder im Guilty Pleasures an. Jean-Claude stand am Fuß der Treppe. Er lehnte sich gegen die Mauer, vollkommen still. Falls er atmete, so konnte ich es nicht sehen. Der Wind wehte durch die Hemdspitze. Eine schwarze Haarsträhne ringelte sich über seine glatte, bleiche Wange.
    »Sie riechen nach dem Blut anderer Leute, ma petite.«
    Ich lächelte ihn an, ganz lieb. »Es war niemand, den Sie kannten.«
    Als er wieder sprach, war seine Stimme leise und tief, voll stiller Wut. Sie strich wie ein kalter Wind über meine Haut. »Waren Sie aus, Vampire töten, meine kleine Lebensspenderin?«
    »Nein.« Ich flüsterte, war plötzlich heiser. Diese Stimme hatte ich noch nie an ihm gehört.
    »Man nennt Sie den Scharfrichter, wussten Sie das?«
    »Ja.« Er hatte nichts getan, um mich zu bedrohen, doch in diesem Augenblick hätte mich nichts dazu bringen können, an ihm vorbeizugehen. Ebenso gut hätten sie die Tür verriegeln können.
    »Wie viele Tötungen gehen auf Ihr Konto?«
    Die Unterhaltung gefiel mir nicht. Sie führte nirgendshin, wo ich sein wollte. Ich kannte einen Meistervampir, der Lügen riechen konnte. Ich verstand Jean-Claudes Stimmung nicht, aber ich hatte nicht die Absicht, ihn zu belügen. »Vierzehn.«
    »Und Sie nennen uns Mörder.«
    Ich schaute ihn nur an, unsicher, was er mir eigentlich sagen wollte.
    Buzz der Vampir kam die Stufen herab. Er blickte zuerst Jean-Claude, dann mich an, dann nahm er seinen Posten an der Tür wieder ein und verschränkte die wuchtigen Arme vor der Brust.
    Jean-Claude fragte: »Hattest du eine schöne Pause?«
    »Ja, danke, Meister.«
    Der Meistervampir lächelte. »Ich habe es dir schon einmal gesagt, Buzz, nenne mich nicht Meister.«
    »Ja, M-M... Jean-Claude.«
    Der Vampir gab

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