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Bittere Pille

Bittere Pille

Titel: Bittere Pille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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noch nicht, wie
wir das anstellen, aber wir müssen da rein. Vielleicht fragen
wir die Nachbarn, ob die einen Schlüssel haben. Dann lassen
sie uns mit etwas Glück unter einem guten Vorwand ins Haus.
Dort vermute ich Borns Unterlagen. Und wenn wir die haben, dann
können wir Kommissar Verdammt den vielleicht entscheidenden
Hinweis geben, um den Mörder zu stellen.«
    »Das wird
bestimmt nicht so … oh, Telefon!« Kalla deutete auf
Heikes Tasche.
    Dort vibrierte es
tatsächlich. Sie legte den Pommes-Piekser zur Seite und
wühlte im Chaos ihrer überdimensionierten Tasche nach dem
Handy. Stefan sprach immer liebevoll von ihrem
»Handkoffer«, da das Wort Tasche maßlos
untertrieben war. Als sie das Telefon gefunden hatte und einen
Blick aufs Display warf, erkannte sie Stefans Nummer.
    »Hi«,
grüßte sie erfreut. »Na, schon
Feierabend?«
    »Schon lange.
Ich bin gerade zu Hause rein und werd mich jetzt mal ein paar
Stunden aufs Ohr hauen, bevor es hier weitergeht. Eckhardt hat mir
erzählt, dass er dich an der langen Leine hält. Hat wohl
was mit Ulbricht zu tun, könnte ich mir vorstellen. Was gibt
es Neues?«
    Heike berichtete ihm,
dass sie jetzt auf dem Weg nach Vallendar waren, um sich im Haus
der Borns umzusehen.
    »Lehn dich nicht
zu weit aus dem Fenster«, warnte Stefan sie.
    »Ich muss das
tun, um Ulbricht zu helfen. Vallendar liegt leider nicht ganz in seinem
Zuständigkeitsbereich. Hier unten ist er
machtlos.«
    »Er könnte
Amtshilfe von den Kollegen in Koblenz beantragen.«
    »Das dauert
Tage. Und ich könnte mir vorstellen, dass die Polizei einen
Durchsuchungsbeschluss vom zuständigen Richter braucht.
Vielleicht ist das auch nicht nötig, weil die Besitzer des
Hauses tot sind - ich weiß es wirklich nicht. Was ich aber
weiß: Ich will schneller sein als Ulbricht und seine
Kollegen.«
    Stefan lachte am
anderen Ende der Leitung. »Wieder mal typisch«, meinte
er. »Immer mit dem Kopf durch die Wand und allen beweisen,
dass du die Beste bist. Aber da muss ich dich enttäuschen,
denn ich habe auch einen Hinweis bekommen.« Stefan berichtete
ihr von seinem Gespräch mit Danni. »Sie war dabei, als
ein Patient starb, dem man ein nicht zugelassenes Mittel
verabreicht hatte. Und sie war eine Informantin von Peter
Born.«
    »Es wird
verdammt eng für Brechtmann«, murmelte Heike.
»Allerdings. Danni besorgt mir jetzt Beweise, und dann
können wir zum großen Schlag ausholen - sollten wir dann
noch leben und nicht einem von Brechtmanns Killern über den
Weg gelaufen sein. Immerhin sind wir jetzt
Mitwisser.«
    »Manchmal liebe
ich deinen Galgenhumor«, erwiderte Heike trocken.
    »Ich bin nur
realistisch - und sehr vorsichtig. Das solltest du übrigens
auch sein, wenn du jetzt tatsächlich vorhast, Borns Haus zu
durchsuchen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich auch andere
dafür interessieren, was er an Unterlagen zusammengetragen
hat.«
    »Danke, dass du
mir Mut machst.«
    »Ich habe nur
Angst um dich.«
    »Immerhin
etwas.« Heike kicherte. Sie verabschiedeten sich voneinander,
und Heike schob das Handy zurück in die Tasche.
    Kalla blickte sie
neugierig an. Er hatte seine »Strünzer-Wurst«
bereits verdrückt und spülte mit einem Schluck Cola nach.
»Und?«
    »Der gute Dr.
Brechtmann hat eine Leiche im Keller - und zwar im wahrsten Sinne des
Wortes.« Heike schüttelte ungläubig den Kopf. Wo
waren sie da bloß wieder hineingeraten?

35
    Klinik Wiesenhang,
13:00 Uhr
    »Ach, Herr Dr.
Brechtmann?« Birgitt Mergelsmann hob einen Finger und winkte
den hochgewachsenen Leiter der Klinik an den
Empfangstresen.
    Brechtmann war soeben
aus der Mittagspause gekommen und auf dem Weg in sein Büro im
anderen Gebäudetrakt. Er hasste es, wenn man ihm nachrannte.
»Was gibt es, Frau Mergelsmann?« Eine Augenbraue hatte
er erwartungsvoll hochgezogen.
    »Da war ein
junger Mann, der wollte unsere Frau George sprechen. Herr
Seiler.«
    »Was ist so
Besonderes daran?«
    »Der Mann kam
vom Radio. Wupperwelle.« Sie machte eine wahnsinnig wichtige
Miene. »Ich habe seinen Namen gegoogelt, deshalb weiß
ich, wer er ist. Sein Name und die Stimme kamen mir gleich so
bekannt vor - er ist Radioreporter, und ich kenne ihn von der
Wupperwelle, die ich jeden Mögen höre.«
    »Hat er sein
Anliegen vorgetragen?« Brechtmanns Neugier erwachte. Die
Presse war so ziemlich das Letzte, was er im Augenblick hier in der
Klinik gebrauchen konnte.
    »Nein, er hat
nur nach Frau George gefragt. Dann sind die beiden gemeinsam
rausgegangen und haben

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