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Bittersuess

Bittersuess

Titel: Bittersuess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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aber…“, ich runzele die Stirn, ich verstehe gar nichts.
    „Man hat te dich in ein künstliches Koma versetzt. Dein Blutverlust war sehr hoch und dein Kreislauf hat während des Kaiserschnitts versagt“, seine Stimme wird immer heiserer. „Es war sehr knapp, Stella.“
    „W… was?“, ich reiße erschrocken die Augen auf und schlucke heftig , schon wieder bemerke ich dieses Kratzen im Hals.
    „Dein Herz ist ein paar Mal stehen geblieben“, Nicolas verliert jetzt endgültig den Kampf gegen seine Tränen.
    Ich bin total geschockt, ziehe ihn aber zu mir hinunter und er schmiegt sein Gesicht an meinen Hals. Ich habe ihn noch nie so weinen gehört. Immer noch bin ich fassungslos, wie konnte das geschehen?
    „Aber… aber warum ist das passiert? Was hab ich denn falsch gemacht?“
    Nicolas setzt sich wieder auf und sieht mich liebevoll an. „Gar nichts, mi corazón“, sagt er heiser. „Sowas passiert sehr selten, aber es kommt eben vor. Du kannst nichts dafür, niemand konnte das vorhersehen.“
    „Was ist mit dem Baby? Hat es Schäden davongetragen?“, auch bei mir breitet sich jetzt ein Kloß im Hals aus. „Ist es gesund?“
    „Sie hat sich wunderbar von allem erholt. Sie ist noch ein bisschen klein, aber muss nicht weiter behandelt werden“, lächelt er mir unter Tränen zu.
    „Sie? Ein Mädchen?“, über mein Gesicht huscht ein Lächeln.
    „Si, Senora Molina. Du hast mir eine kleine Prinzessin geschenkt“, strahlt Nicolas mich jetzt an.
    „Wo ist sie? Kann ich sie sehen?“
    „Ich werde sofort nachfragen“, er haucht mir einen Kuss auf die Nase und geht aus dem Zimmer hinaus.
    Mit einem Arzt kehrt er schließlich zurück.
    „Frau Molina, wie fühlen Sie sich?“, erkundigt sich der Mann, ich erkenne, dass es Professor Schneider ist.
    „ Ich weiß nicht“, antworte ich ehrlich. Hab ich Schmerzen? Keine Ahnung, ich bin viel zu verwirrt, um mir darüber Gedanken zu machen oder es bewusst wahrzunehmen. Ich will nur endlich mein Baby sehen!
    „Wir verlegen Sie in ein paar Stunden auf eine normale Station, dann können Sie Ihre kleine Tochter kennenlernen. Hier ist die Intensivstation, da ist es nicht so günstig. Ihrem Mädchen geht es aber sehr gut. Anfangs hatte sie ein paar Anpassungsschwierigkeiten, aber jetzt ist alles in Ordnung. Sie haben uns viel mehr Sorgen gemacht.“
    „Tut mir leid“, ich kann nur krächzen. „Wie lange… also… wie alt ist meine Tochter denn?“, insgeheim habe ich schon Angst vor der Antwort.
    „Sie ist sechs Tage alt“, antwortet Professor Schneider und ich zucke heftig zusammen.
    „ Sechs Tage?“, wiederhole ich entsetzt.
    „Frau Molina, bitte regen Sie sich nicht auf. Es war eine ernste Situation, Sie brauchten unter anderem etliche Bluttransfusionen, aber jetzt ist alles wieder in Ordnung. Alles wird wieder gut“, Professor Schneider streichelt über meine Hand. „Haben Sie Schmerzen an der Narbe?“
    Ich runzele die Stirn. „Nein .“
    „ Die Narbe verheilt auch gut. Aber das Wichtigste ist erstmal, dass Sie alles überstanden haben“, er steht wieder vom Bett auf und Nicolas nimmt seinen Platz ein.
    „Schau mal“, sagt er dann und hält mir unsere Digitalkamera hin. „Das ist unsere Tochter“, Nicolas rutscht soweit hoch, dass er neben mir sitzt.
    Ich nehme ihm die Kamera mit zitternden Händen ab. „Ich mach schon“, sagt er dann sanft. Ich bin verstört, dass ich das nicht selbst kann, aber jede Bewegung ist unglaublich anstrengend.
    Dann sehe ich das erste Mal unser Baby. Sie ist wirklich wunderschön, hat schwarze Haare und auf dem Bild schläft sie friedlich.
    „Ist das wirklich unsere Tochter?“, frage ich mit tränenerstickter Stimme.
    „Ja, mein Engel, das ist sie . Du wirst sie bald sehen. Sie ist so unglaublich süß.“
    „Ja“, sage ich nur. Ich kann nicht mehr sprechen, die Tränen schießen jetzt nur so aus meinen Augen. Mein e Kleine ist schon sechs Tage auf der Welt. Und ich war nicht für sie da.
    „Hey, hey, hey“, Nicolas legt schnell die Kamera weg und nimmt mich vorsichtig in seine Arme. „Es ist okay, Stella. Es ist alles okay“, flüstert er immer wieder und ich halte mich mit aller Kraft, die ich aufbieten kann, an ihm fest.
    Er wiegt mich sanft hin und her und es dauert sehr lange, bis ich mich wieder beruhige. Ich bekomme mit, wie eine Schwester ins Zimmer kommt und sich besorgt erkundigt, was los sei, aber Nicolas schickt sie wieder weg.
    „Stella, hör mir zu“, sagt er dann, als ich mich wieder

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