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Bittersuess

Bittersuess

Titel: Bittersuess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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vollkommen.
    Tränen kullern über mein Gesicht, ich bemerke es zunächst gar nicht, nur Nicolas unterbricht den Kuss auf einmal und schaut mich geschockt an. „Was ist los?“, fragt er entsetzt.
    „Ich bin so glücklich…“
    Er atmet erleichtert auf. „Ich bin es auch, Stella“, lächelt er und haucht mir einen Kuss auf die Nase.
    „Aber ich… also… ich weiß ja gar nicht… ich bin einfach so hier reingeplatzt und vielleicht gibt es ja da jemand anderen in deinem Leben, also eine andere Frau und…“, stammele ich nervös, doch er legt mir einen Finger auf die Lippen.
    „Glaubst du das im ernst? Glaubst du, ich hätte dir dann das Medaillon geschenkt? Und dich zum Abschied so geküsst?“, fragt er mich mit einer Zärtlichkeit in der Stimme, dass ich ihm jetzt eh alles geglaubt hätte.
    „Ich… weiß nicht . Aber… also… es ist ja auch Zeit vergangen und es könnte ja sein, dass du mittlerweile vielleicht jemand anderen hast.“
    „Stella“, er nimmt mich an die Hand und geht mit mir zum Sofa, dann setzt er sich und zieht mich auf seinen Schoß. Wie selbstverständlich lege ich die Arme um seinen Hals und schmiege mich an ihn. „Ich habe mich rettungslos in dich verliebt“, erklärt er mir mit rauer Stimme. „Und ich habe mich anfangs sehr dagegen gewehrt. Aber eigentlich war mir schon klar, nachdem ich das erste Mal in deine Augen geschaut habe, dass ich von dir nicht mehr loskomme. Nur wollte ich das natürlich nicht wahrhaben, die Situation war auch einfach zu schwierig. Und…“, er sieht mich jetzt sehr schuldbewusst an. „Ich habe mir immer wieder überlegt, wie ich dich laufen lassen könnte, aber es gab immer Gründe, die dagegen sprachen. Und vielleicht habe ich die Gründe auch krampfhaft gesucht, ich wollte dich nicht gehen lassen. Es tut mir so leid, dass ich dir das zugemutet habe, aber du musst mir glauben, dass ich dich wahnsinnig liebe. Aber ich weiß nicht, ob ich dich verdient habe.“
    „Red nicht so einen Quatsch“, ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht, seine Worte haben mich sehr bewegt. „Wenn du nicht gewesen wärst, wäre ich bestimmt nicht mehr am Leben, Nicolas. Und ich möchte gar nicht daran denken, wie alles verlaufen wäre“, füge ich leise hinzu.
    „Das möch te ich auch nicht“, er schlägt die Augen nieder. „Ich kann mich nur immer wieder für meinen Bruder entschuldigen. Für alles, was er getan hat.“
    „Und mir tut es für dich leid, was mit ihm geschehen ist. Das habe ich ihm bestimmt nicht gewünscht“, ich streichele durch sein Gesicht, man merkt ihm an, wie schwer es ihm fällt, über Joaquin zu reden.
    „Er hat sich sein Leben selbst vermasselt. Meine Mutter und ich haben immer versucht, ihm zu helfen, ihm einen Job zu vermitteln, aber er hat sich ausgesucht so zu leben. Dann musste er auch damit rechnen, dass es so enden könnte“, erzählt er leise. „Aber natürlich bin ich auch traurig, dass er tot ist. Er ist mein Bruder gewesen und wir haben auch schöne Sachen miteinander erlebt. Er hatte nicht nur schlechte Seiten, Stella. Niemand hat das.“
    „Warum bist du nicht noch einmal nach Deutschland zurückgekehrt?“, frage ich ihn und er zieht mich noch dichter an sich heran.
    „Als es hieß, dass der Fall abgeschlossen ist und als ich mir sicher sein konnte, dass auf mich nichts mehr zukommt, habe ich so entschieden. Ich wollte nicht dort bleiben, ich wusste, dass ich dich sonst über kurz oder lang aufsuchen würde. Und ich wollte nicht in dein Leben pfuschen – nicht schon wieder“, er lächelt mir traurig zu. „Aber es gab nicht eine Minute, in der ich mich nicht nach dir gesehnt hätte.“
    „ Du Blödmann!“, schimpfe ich unter Tränen los. „Denkst du denn, mir wäre es anders ergangen?“
    „Ich hab es gehofft – für dich“, sein Finger fährt zart über meine Lippen und ein angenehmer Schauer rieselt über meinen Rücken.
    „Wie hätte ich dich denn vergessen können?“, schluchze ich laut auf.
    „Hey“, er drückt meinen Kopf vorsichtig an seine Halsbeuge. „Du bist jetzt hier und ich bin sehr, sehr froh darüber. Nur über eines nicht…“
    Ich schaue wieder auf und gucke ihn verdutzt an. „Was denn?“
    „Wie viel hast du abgenommen, Stella?“, seine Hand gleitet an meiner Seite hinunter, über meinen Rippenbogen.
    „Weiß nicht“, antworte ich und senke den Blick. „Mir ist es nicht so gut gegangen.“
    „Dann war es noch richtiger, dass du gekommen bist. Marta und Lucia werden dich schon

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