BitterSueß
überraschte mich angenehm.
»Katzenmenschen«, schnurrte er und beugte sich zu mir hin. Ich hatte mein Kinn in die Hände gestützt, und er strich nun mit seinen Fingerknöcheln sanft über meinen linken Arm, sehr sanft bis zur Ellbogenbeuge. Seine Berührung ließ mich leicht erbeben und trocken schlucken.
»Katzenmenschen« mit Nastassja Kinski und Malcolm McDowell! Auch einer meiner absoluten Favoriten. Sagenhaft. Ich fasste es kaum!
»Das … das ist verblüffend«, brachte ich hervor.
Eine dichte, knisternde Spannung herrschte auf einmal zwischen uns. Auch sie war angenehm … sie fühlte sich warm und süß an.
Phelan schaute mir unverwandt in die Augen – auch das war neu für mich; vor allem die Tatsache, dass ich mich von seinem Blick angenommen, fast gestreichelt fühlte.
»Ich habe mir schon gedacht, dass du diesen Film auch sehr gerne magst«, murmelte er, und seine Stimme klang noch dunkler. »Und weißt du, welche Szene mir daran am besten gefiel? – Als der Zoodirektor … wie hieß er noch, er ist ja nicht gerade der tolle Hecht, wie ich finde … sie auf IHREN Wunsch hin nackt an das Bett fesselt, Arme und Beine weit gespreizt …«
Wir beide sahen die erregende Szene vor uns. Längst pulsierte das Blut in meiner Möse, die anschwoll und mich dazu veranlassen wollte, verrückte Dinge zu tun.
Phelan beugte sich noch weiter zu mir vor … gemächlich, wobei er Augenkontakt hielt … und küsste mich zart auf den Mund.
»Ich habe noch keine Verabredung für Silvester, Janet«, flüsterte er, »nehme aber an, eine so nette und attraktive Frau wie du ist ganz sicher vergeben für den Jahreswechsel. Schade. Sonst hätte ich diese besondere Nacht sehr gern mit dir verbracht.«
Mir verschlug es den Atem, und die eigenartige erotische Ausstrahlung, die von meinem neuen Bekannten ausging, nahm mich vollends gefangen. Eine Silvestereinladung! Und gerade gestern hatte mir Marie-Louise in bedauerndem Ton mitgeteilt, sie müsse ein Ehepaar besuchen, die Frau sei krank, eine ihrer, Marie-Louises, ältesten Freundinnen, und sie habe sie gebeten, sie zu besuchen.
»Isch würde lieber zu’ause bleiben, mit dir reden und Wein trinken, Jeanette, du bist mir auch sehr wichtig, aber eine so alte Freundschaft ist ’eilig, n’est-ce pas? Tu comprends?«
Ich hatte ihr tapfer versichert, dass ich alles verstünde, und sie hatte mich dankbar umarmt.
In Wahrheit war mir schon mehr als ein wenig beklommen zumute gewesen: Silvester und Neujahr allein zu Haus! Nur mit dem wegen des Feuerwerks, des unablässigen Krachens der Böller sich unter dem Bett verkriechenden, zitternden Ivory. Silvester ohne Frauencafé und ohne Alpha. Verdammt, ich hatte noch nicht einmal einen Joint. Und der Typ, alleine auf Partys zu gehen oder mich irgendeiner Gruppe anzuschließen, von denen ich irgendwen nur ganz oberflächlich kannte, der war ich einfach nicht.
Und jetzt machte mir das Universum dieses Geschenk!
Als ich Phelan erklärte, ich hätte noch nichts vor, strahlte er übers ganze Gesicht, und er fragte mich auch gar nicht weiter nach dem Wieso und Weshalb. Was mir nur recht war. Der Gedanke an Alpha hatte mich, wie immer, einen Moment lang traurig gemacht.
»Ist dir eher nach ruhigem Silvester bei einem Candle Light Dinner oder möchtest du mit mir ausgehen, richtig was erleben, es krachen lassen?«, erkundigte er sich.
Ich lächelte den »Katzenmenschen« an. »Ruhig wäre mir wirklich am liebsten. Also du willst für uns kochen also, äh, du meinst, ich soll dich besuchen … in die Höhle des Löwen gehen?«
Phelan lachte schallend.
»Wenn du es so ausdrücken willst?!«, äußerte er amüsiert. »Wobei mein Name ‚kleiner Wolf‘ bedeutet, es also Höhle des Wolfes heißen müsste. Das beruhigt dich doch bestimmt.« Er grinste. »Aber keine Sorge, dir passiert nichts, was du nicht möchtest, Janet. Außerdem ist Saruman da, den wirst du bei der Gelegenheit auch kennenlernen; er wird auf uns beide achten. Ich würde ja vorschlagen, dass du deinen Ivory mitbringst, aber zwei Kater zusammen, das geht nicht gut. Wenn du eine Kätzin hättest, ja, dann vielleicht …«
Ich wollte auf mein Bauchgefühl hören, ich beschloss einfach, diesem Mann zu vertrauen, auch wenn ich ihn erst so kurz kannte – alles sah nach einem weiteren erotischen Abenteuer für mich aus, nach Stoff für mein Tagebuch, und ich war bereit. Ich begehrte Phelan, und er machte es mir noch leichter, indem er meinte: »Du kannst ja auch etwas
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