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Bittersueße Sehnsucht

Bittersueße Sehnsucht

Titel: Bittersueße Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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alles in eine kleine schwarz-türkise Tüte, ohne eine Miene ihres sympathischen Gesichts zu verziehen. „Das macht dann 231,95“, erklärte sie mir, immer noch lächelnd und ich musste schlucken. Puh! Das bisschen Stoff hatte aber einen stolzen Preis. Doch weil Paps mir zu meinem Gehalt immer noch eine Kleinigkeit dazugab, sah es auf meinem Konto zum Glück nicht so schlecht aus. Ich nickte und reichte ihr meine EC-Karte, die sie geschickt durch das Lesegerät zog und es mir dann hinhielt, damit ich meine Pin eintippen konnte.
„Danke für ihren Einkauf.“, verabschiedete sie mich und widmete sich wieder den Etiketten, die sie vorsichtig an die zarten Stoffe anbrachte. „Ja..äh…tschüss“, murmelte ich und verließ eilig das Geschäft. 
    Als ich durch die Schiebetür trat, holte ich tief Luft und entschloss mich dazu, mir noch schnell einen Coffee to go im Laden um die Ecke zu holen. Heute hatte ich es verdient, einfach mal kopflos Geld auszugeben, beruhigte ich mich selbst und marschierte los. Als ich um die Ecke bog, bekam ich einen Schreck, weil mein Handy anfing zu bimmeln. Umständlich kramte ich es aus der Tasche meines Wintermantels und blickte auf das Display.
David! Na der konnte mir gestohlen bleiben! Im Laufen hämmerte ich mit meinem Daumen auf
ablehnen
, doch anscheinend tippte ich beim ersten Mal daneben, denn es klingelte lautstark weiter. Als ich es endlich schaffte, den Anruf abzuweisen und aufblickte, knallte ich plötzlich gegen irgendwas und flog rückwärts durch die Luft. „Aua!“, entfuhr es mir, als ich auf meinen Hintern plumpste, weil meine Schuhe auf dem verschneiten Gehweg keinen Halt mehr fanden.
    Ich sah nach oben und erkannte, dass ich von einem azurblauen Augenpaar besorgt gemustert wurde. Als sich der dazugehörige Besitzer sicher schien, dass mir wohl nichts passiert war, streckte er mir die Hand hin und zog spöttisch eine Augenbraue nach oben. „Hat Ihnen Ihre Mutter nicht beigebracht, beim Laufen nach vorne zu sehen?“ Offenbar saß der Schock von heute Vormittag einfach noch zu tief und ich verstand das Augenzwinkern dabei falsch, denn ich ignorierte die mir hingehaltene Hand, sprang erbost auf und funkelte den Fremden ärgerlich an. „Nein hat sie nicht! Und es sieht so aus, als hätten Sie auch nicht wirklich darauf geachtet, ob Ihnen jemand entgegenkommt!“, schnauzte ich und erntete einen erstaunten Gesichtsausdruck für meine Reaktion. Doch statt zurückzuschießen machte er ein betroffenes Gesicht. „Da haben Sie auch wieder Recht. Moment – ich helfe Ihnen…“, erwiderte er schnell, als sein Blick auf die schwarz-türkise Tüte fiel, deren Inhalt sich komplett auf den Gehweg entleert hatte.
    Ich lief knallrot an und stürzte nach unten, um die Stöffchen aus dem Schnee zu fischen. „Oh äh…danke…aber…“ Weiter kam ich nicht, denn der junge Mann hob schmunzelnd das hellblaue Hemdchen hoch und pfiff durch die Zähne. „Da haben Sie aber ein paar nette Teilchen gekauft.“, bemerkte er mit einem spöttischen Grinsen auf dem Gesicht, doch ich glaubte, in seinen Augen ein Fünkchen Erregung aufblitzen zu sehen. „Geben Sie das her!“, zischte ich erbost und schnappte nach dem Fummel, um ihn in die Tüte zurückzustopfen.
So schnell ich konnte, wirbelte ich herum und stapfte mit hochroten Ohren von dannen. Hinter mir erklang seine Stimme. „Tut mir wirklich sehr leid, ich wollte nicht neugierig sein…! Kann ich Ihnen vielleicht einen Kaffee ausgeben - als Entschuldigung?“, rief er mir nach und sah mich fragend  und mit einem Lächeln auf den Lippen an, als ich mich umdrehte.
    Doch ich war immer noch durch den Wind und obendrein beleidigt. Was fiel ihm ein, einfach in meiner Wäsche zu wühlen! Also reckte ich das Kinn hoch und schüttelte den Kopf. „Nein, vielen Dank. Ich brauche nichts.“ Dann wandte ich mich um und ging. Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf.
Mensch Mila, jetzt hast du einen wahnsinnig tollen Typen einfach abblitzen lassen!,
schalt ich mit mir selbst. Unwillig schüttelte ich den Kopf. Nein, es war richtig so! Das Letzte, was ich jetzt brauchte, war ein neues Abenteuer mit einem Mann, bei dem ich bei meinem Glück wahrscheinlich wieder hintergangen wurde. Ich ließ den verdutzten Gutaussehenden einfach zurück und machte mich – ohne Kaffee – auf den Heimweg. 
    Zuhause angekommen, schlüpfte ich aus meinen Stiefeln und stieg die Treppe zu meinem Reich nach oben, um die Tüte von
betray a secret 
gleich in

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