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Bittersueße Sehnsucht

Bittersueße Sehnsucht

Titel: Bittersueße Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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strich sie mir durch die Haare. Ich atmete ihr blumig duftendes Parfüm ein und ließ mich von ihren Worten beruhigen. 
    Als ich aus Lydias Büro trat, fing ich langsam an, sogar etwas Positives an der Sache zu erkennen. Ich bekam die Chance, in einem der Top Hotels in München zu arbeiten. „Danke für alles Lydia! Bis in vier Wochen.“, verabschiedete ich mich von ihr. Lydia nickte und hob ihre Hand. „Denk drüber nach, was ich gesagt habe, Mila.“ Ihre Worte hatten etwas Beschwörendes und sie nickte nachdrücklich, bevor sie wieder in ihrem Büro verschwand.
Ich lief zum Aufzug und während der Fahrt nach unten, dachte ich tatsächlich noch einmal an ihre Worte.
Wir Frauen dürfen uns von den Männern nicht alles still und leise gefallen lassen!
So lautete ihr Satz, nachdem sie mir von ihrer Scheidung erzählt hatte. Seitdem war sie auf das Thema Männer, Liebe und Ehe nicht mehr gut zu sprechen. Jetzt wusste ich auch, warum mein Vater nie den Versuch unternommen hatte, sie zu erobern. Es stimmte mich nachdenklich, dass Lydia deswegen so verbittert war. Sie hatte mir sogar dazu geraten, mich an der Männerwelt zu rächen. Das wurde mir dann allerdings ein bisschen zu viel des Guten. Ich war sehr froh, dass sie mir half und auch respektierte, dass ich diesen Vorfall einfach so schnell wie möglich vergessen wollte, aber deswegen einen auf männermordenden Vamp machen, schien mir dann doch zu übertrieben. 
    Gut gelaunt trat ich in die städtische Winterlandschaft, die sich durch Schnee und Sonnenschein heute von ihrer besten Seite zeigte. Ich beeilte mich zur U-Bahn zu kommen, denn ich freute mich darauf, David endlich wieder zu sehen. Seinen etlichen, nicht jugendfreien SMS gestern Abend zufolge, würde er sich sicher über meinen Überraschungsbesuch freuen. Ich grinste verstohlen in mich hinein, als ich am Bahnsteig auf die U3 wartete. Zum Glück hatte ich heute früh nicht irgendeine nullachtfünfzehn Unterwäsche angezogen, sondern mich für schwarze Spitze entschieden. Als die Wagons quietschend zum Stehen kamen, huschte ich hinein, während ich daran denken musste, wie ich Davids Traumkörper entkleide. Meine Gedanken bewirkten, dass sich meine Wangen ganz heiß anfühlten und das Kribbeln in meinem Magen sich langsam in die Region zwischen meinen Beinen ausbreitete. 
    Ich wollte meinen Finger gerade auf das Klingelschild drücken, als ich es mir anders überlegte. Es sollte ja ein Überraschungsbesuch werden. Also kramte ich den Zweitschlüssel von Davids Wohnung aus meiner Tasche, den er mir vor drei Wochen geschenkt hatte. Es war das erste Mal, dass sich mich selbst in seine vier Wände ließ, aber würde er es nicht wollen, hätte er mir sicher keinen Schlüssel gegeben.
Trotzdem klopfte mein Herz aus irgendeinem Grund ein wenig schneller, als ich die Stufen in den zweiten Stock hinaufstieg. Oben angekommen, schloss ich vorsichtig die Wohnungstüre auf und lauschte kurz. Alles war ruhig.
Wahrscheinlich lag die alte Schlafmütze noch im Bett. Ich schlüpfte aus den Schuhen um auf Zehenspitzen Richtung Schlafzimmer zu schleichen. Entschlossen drückte ich die Klinke hinunter.
„Hey du Faulpelz! Zeit zum Aufstehen,…ich….“ Ich kam gar nicht dazu, meinen Satz zu beenden, denn ich musste dabei zusehen, wie David gerade stöhnend eine Brünette von hinten nahm. Völlig perplex stand ich noch immer auf der Türschwelle und hätte mir am liebsten die Augen gerieben. Das musste ein böser Traum sein! 
    Doch leider wachte ich nicht auf! Stattdessen wurde ich Zeuge davon, wie David, anscheinend zu Tode erschrocken über mein Auftauchen, rückwärts vom Bett purzelte, die Brünette sich das Laken schnappte und verschämt ihre intimen Stellen damit verhüllte, während sie diese absurde Situation mit einem: „Oh…äh..uups“, kommentierte. Wie in Trance neigte ich meinen Kopf zur Seite und blickte der Tussi auf Davids Matratze ins Gesicht. „Anna?!“, entfuhr es mir ungläubig. Ich kam mir vor, wie in einem schlechten Film. „Mila…ähm…tja…also…“, kam es stotternd von meiner Ex(!)besten Freundin. 
    Langsam erwachte ich aus meiner Schockstarre und die Wut kroch in mir hoch! Keine Enttäuschung oder Trauer – Nein! Da waren auch keine Tränen, die sich an die Oberfläche kämpfen wollten, da war nur eins – blinde Wut! Kommentarlos trat ich an das Bett heran, verpasste Anna eine schallende Ohrfeige, die daraufhin kreischend in die Kissen fiel und sich die gerötete Backe rieb,

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