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Bittersueße Sehnsucht

Bittersueße Sehnsucht

Titel: Bittersueße Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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schubste dann David weg, der mich gerade beschwichtigend in den Arm nehmen wollte und verließ ohne ein Wort die Wohnung.
Selbst Annas „Was fällt dir ein du Furie!“ ließ ich unkommentiert durchs Treppenhaus hallen. David hechtete mir hinterher, presste sich seine Boxershorts in den Schritt, um wenigstens nicht völlig nackt vor seiner Wohnung zu stehen und rief mir nach: „Süße! Hey, warte, das…das ist…nicht das, wonach…“
Ich blieb auf dem Treppenabsatz stehen und blickte wutentbrannt nach oben. „Wenn du jetzt sagst: „nicht das, wonach es aussieht“, ramme ich dir meinen Stiefel so tief in den Hintern, dass du mir die Spitze sauberlecken kannst!“, keifte ich nach oben und hatte damit sofort die Aufmerksamkeit der gesamten Nachbarschaft.
    Dann stürmte ich nach draußen! Raus an die frische Luft und weg von David und Anna. Ich wollte nicht riskieren, dass ich meine Drohung mit dem Stiefel tatsächlich in die Tat umsetzte. Erst mein Chef und jetzt auch noch David! Lydia hatte recht, Männer waren allesamt Dreckschweine, die verdienten, dass man sie auch wie solche behandelte! Ziellos irrte ich durch die Straßen von München. Ich hatte bisher keine einzige Träne geweint und war fast erstaunt darüber. Schon wieder hatte man mir das Herz gebrochen, aber außer Zorn fühlte ich im Moment nichts. Obwohl – mit jedem gelaufenen Meter wuchs eine neue Emotion in mir heran. Anfangs konnte ich sie nicht richtig einordnen, aber als ich zufällig an dem Schaufenster von
betray a secret
, dem angesagtestem Unterwäscheladen in ganz München vorbeikam, blieb ich stehen und blickte fasziniert hinter die Fassade aus Glas. Die neckischen Stoffe, welche man geschickt auf die Schaufensterpuppen drapiert hatte, zogen mich in ihren Bann.
    Klar, ich hatte auch ganz ansehnliche Unterwäsche, neben meinen eher praktischen BH´s und Höschen, aber ich fand es nie besonders wichtig, mich unter meinen Klamotten zu kleiden, wie eine Edelhure. Zumindest war ich bisher dieser Auffassung. Jetzt zog mich irgendetwas magisch in dieses Geschäft und weil ich wohl immer noch unter Schock stand, gab ich meinem inneren Impuls nach und trat ein, in eine Welt aus zarten Spitzenstoffen, Korsagen und Push up BH´s.
Und als ich über die Türschwelle ging, konnte ich das aufkeimende Gefühl plötzlich einordnen – ich traf einen Entschluss! Nie wieder sollte ein Mann die Gelegenheit bekommen, mir das Herz zu brechen. Ich würde keine Gefühle mehr zulassen. Nie wieder!
     

Gefühlsachterbahn
    Staunend striff ich durch die Wäscheständer und griff fast wahllos und wie in Trance nach Hemdchen und Slips. Die BH´s ließ ich jedoch links liegen. Ich hatte ein paar wenige, die prima passten, aber meistens trug ich sowieso keinen. Ich mochte die zwickenden Dinger einfach nicht und dadurch, dass meine Brüste nicht riesig waren, hielten sie der Schwerkraft auch ohne Unterstützung stand. Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich in der Umkleide wieder und starrte mein Spiegelbild an. Verdutzt über mein Verhalten schüttelte ich kurz den Kopf und spielte mit dem Gedanken, den Laden einfach wieder zu verlassen.
Du wurdest gerade von deinem Freund hintergangen und hast jetzt nichts Besseres im Sinn, als Unterwäsche anzuprobieren?
, fragte ich entsetzt aber stumm mein Gesicht im Spiegel. Offenbar nicht, denn ich beschloss, die Sachen wenigstens mal kurz anzuprobieren.
    Kaum hatte ich meine Klamotten abgestreift, fiel mein Blick auf die Unterwäsche die ich trug. Ich blickte zwischen den Stoffen auf den Bügeln und meinem Ensemble hin und her. Na ja, vielleicht war es doch mal ganz schön, so etwas Besonderes in der Wäscheschublade liegen zu haben. Ich schlüpfte schnell aus meinem Slip, um mir die Sachen anzuziehen. Gleich das erste Hemdchen aus hellblauem Satin mit Spitzenbesatz oberhalb des Bustiers saß so perfekt, dass mich der Enthusiasmus zu packen schein.
Ich probierte auch die anderen Dessous an, drehte mich vor dem Spiegel, streckte meinen Rücken durch und stützte die Hände in die Hüften, während ich meinem Spiegelbild zuzwinkerte.
Ich blickte auf mein Kleiderhäufchen und beschloss, alles zu kaufen. 
    Als ich zur Kasse ging, spürte ich, wie sich auf meinen Wangen ein Hauch Röte abzeichnete. Die Kassiererin würde wahrscheinlich denken, dass ich einem entsprechenden Gewerbe nachging. Ich legte alles zögernd auf den Tresen und sie begrüßte mich freundlich. Stumm nahm sie die Ware, hielt den Scanner drauf und packte

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