Bittersueße Sehnsucht
Hochstimmung erfasste mich und ich lächelte den ganzen Heimweg still in mich hinein.
Eifersucht
Drei Tage später, war ich mit Laura zum Shoppen verabredet. Durch meinen wechselnden Schichtdienst und ihre Vorbereitung auf diverse Klausuren, hatten wir uns eine Weile nicht gesehen. Ich wusste schon, als ich mich auf den Weg in die Innenstadt machte, dass sie mich alles über Ryan ausfragen würde.
Als ich die Treppen von der S-Bahn Haltestelle nach oben stieg, fragte ich mich, ob ich sie endlich mal auf ihr kleines Geheimnis ansprechen sollte. Ich beschloss, abzuwarten, ob sich heute die Gelegenheit dazu ergab. Laura stand schon am vereinbarten Treffpunkt, vor dem Fastfood-Restaurant und tippte auf ihrem Handy herum.
Als sie aufsah und mich entdeckte, kam sie freudestrahlend und mit schnellen Schritten auf mich zu. „Hallo Süße.“ Sie hauchte mir links und rechts ein Küsschen auf die Wange, „Wow! Du siehst klasse aus!“ Sie schickte einen kurzen, prüfenden Blick an mir herunter.
„Danke“, hauchte ich verlegen und wusste, worauf sie anspielte. Seit ich mich regelmäßig mit Ryan traf, glänzten meine Augen, meine Wangen waren ständig gerötet und ein Dauerlächeln hatte sich hartnäckig in meinem Gesicht festgesetzt. Laura hakte sich bei mir ein und wir schlenderten den Marienplatz entlang.
„Oh…da muss ich unbedingt rein!“, rief sie plötzlich und zerrte mich in eine Boutique, die schon ohne einen Blick auf die Preisschilder erahnen ließ, dass es kein billiger Einkauf werden würde. Doch Laura schien das zu ignorieren und zog mich einfach mit sich.
Ich sah mich kurz um, während sie schon zielsicher den Kleiderständer mit zarten Sommerkleidchen und farbenfrohen Tuniken ansteuerte. Jauchzend zog sie zwei Kleider hervor und hielt sie hoch. „Sind die nicht süß?“ Ich nickte lächelnd und musste ihr zustimmen. Eins war pastellblau und das andere hellgrün. Wahrscheinlich würden ihr beide hervorragend stehen, doch sie drückte mir das Grüne in die Hand. „Hier, das passt bestimmt toll zu deinen rotblonden Haaren.“ Sie zwinkerte leicht. Völlig überrumpelt griff ich danach und folgte ihr in die Umkleide.
In der Kabine schlüpfte ich schnell aus meiner Jeans und dem Top und zog mir das Kleid über den Kopf. Ich musste selbst zugeben, dass Laura einen Glückgriff gelandet hatte. Selbst wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, ein grünes Kleid zu probieren, aber dieses passte, als wäre es für mich gemacht worden. Mit einem zufriedenen Lächeln zog ich den Vorhang beiseite und trat aus der Umkleide. Fast zeitgleich kam auch Laura heraus und sie klatschte verzückt in die Hände, als sie mich sah. „Na, was hab ich gesagt?“
„Es ist der Wahnsinn!“, stimmte ich ihr zu, drehte mich vor dem großen Spiegel hin und her und strahlte. „In Zukunft gehe ich nur noch mit dir Einkaufen.“
Auch Laura war zufrieden mit ihrer Auswahl; das zarte Kornblumenblau passte hervorragend zu ihrem hellen Teint und den dunklen Haaren. Kichernd traten wir mit unseren Tüten aus dem Laden und Laura schlug vor, noch einen Kaffee zu trinken, bevor wir den nächsten Schuhladen stürmen würden.
Ein paar Meter weiter, befand sich ein Café, das fast immer brechend voll war. Glücklicherweise ergatterten wir doch einen Tisch, als gerade ein Pärchen aufstand, um zu gehen. Schwungvoll stellte Laura ihren Latte Macchiato auf den Tisch und ließ sich in den braunen Ledersessel fallen. Ich packte meinen Schokomuffin aus dem Papier und biss herzhaft hinein. „Na, was war so los bei dir, in den letzten Wochen?“ Laura rührte in ihrem Glas herum und die einzelnen Schichten aus Kaffee und Milch vermischten sich miteinander. Ich lächelte geheimnisvoll und zog eine Augenbraue nach oben. In Lauras Augen blitzte derweil unverholene Neugier auf. „Du triffst dich also immer noch mit – wie hieß er doch gleich?“
„Ryan“, erwiderte ich und mein Lächeln wurde noch breiter.
„Oh Gott, der ist aber auch so was von heiß!“ Laura fächelte sich mit einer Hand Luft zu und grinste. Ich rollte verzückt mit den Augen, um ihr zuzustimmen. „Oh ja, das ist er!“
„Ja und? Habt ihr denn jetzt eine Beziehung oder…ist das eher eine lockere Geschichte?“ Sie bohrte sofort nach und vergaß sogar ihren Kaffee zu trinken. Ich wand mich unter ihrem Blick und versuchte ihr auszuweichen. „Hm…nee, das ist eher was Lockeres.“, log ich. In Wirklichkeit wusste ich selbst nicht, was es war.
Ryan hatte das mit uns
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