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Bittersueßes Hoffen

Bittersueßes Hoffen

Titel: Bittersueßes Hoffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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auf die Frühstückstheke.
    "Es tut mir Leid, dass ich ihn enttäuscht habe." Faith zuckte die Schultern. "Es ist nicht wichtig."
    "Natürlich ist es wichtig." Brians Stimme wurde schärfer. "Man sollte Kindern nichts versprechen, wenn man es nicht ernst meint. Ich habe es ernst gemeint, als ich gesagt habe, ich würde den Abend mit ihm verbringen."
    Erstaunlich, dachte Faith. Das klang, als würde er sich wirklich aufregen.
    Vielleicht war es sogar für Brian Cameron ein Unterschied, ob man eine Frau oder ein Kind sitzen ließ. Schließlich war so viel Zeit vergangen, dass er sich zumindest physisch verändert hatte. Mit seiner Nase war irgendetwas passiert, vielleicht hatte er sie sich mal gebrochen. Sein Körper war schlank und durchtrainiert. Aus einem schönen Jungen war ein gut aussehender Mann geworden. Ein unwiderstehlicher, gefährlicher Mann ... Hör auf damit! befahl sich Faith. Sie lächelte ihn kühl an. "Ich werde Peter sagen, dass du vor deiner Abreise noch vorbeigekommen bist."
    "Dies ist mein Zuhause. Warum sollte ich abreisen?"
    "Weil du hier nicht wohnst." Faith atmete tief ein. "Ich werde um Cameron House kämpfen."
    "Du wirst verlieren", erwiderte Brian ausdruckslos. "Das heißt, wenn du überhaupt einen Anwalt findest, der dich vertritt."
    "Ich finde einen."
    "Vergiss nicht, ihm zu sagen, dass du sein Honorar nicht zahlen kannst."
    "Sobald das Haus mir gehört, werde ich es verkaufen. Dann habe ich genug Geld, um den Anwalt zu bezahlen und Peter und mir ein neues Leben aufzubauen."
    "Ah. Du tust das also dem Jungen zuliebe." Brian lächelte verächtlich.
    "Ja, genau!" brauste sie auf. "Nicht, dass es dich etwas angeht."
    "Umziehen? Pete …“
    "Peter."
    "Pete aus der gewohnten Umgebung herausreißen? Ihm sein Zuhause, seine Schule, die Freunde nehmen, nachdem er gerade seinen Vater verloren hat?
    Verdammt, Faith, ich weiß, dass dich wahrscheinlich die Vergnügungsstätten der Großstadt locken, aber vielleicht solltest du versuchen, auch an die Bedürfnisse des Kindes zu denken."
    "Nur zu deiner Information, Peter hasst es, hier zu leben. Er hat keine Freunde."
    "Warum nicht?"
    „Weil dies Liberty ist. Die Stadt ist genau so, wie sie immer war. Die Leute klatschen und urteilen. Sie haben sich Ted gefügt, doch jetzt, da er tot ist ... "
    Faith sprach nicht weiter, aber sie hatte genug gesagt. Brian hatte verstanden.
    Sie war seine Freundin gewesen. Er war fortgegangen, und sie hatte sich mit seinem Bruder eingelassen. Das allein schon hätte Gerede verursacht. Faith war jedoch auch noch schwanger geworden, und dann hatte ein Cameron in aller Eile eine Davenport geheiratet. In Liberty würde das wahrscheinlich für die nächsten hundert Jahre eine saftige Neuigkeit bleiben. "Verdammt", flüsterte Brian. "Und seit Teds Tod halten sich die Leute also nicht mehr zurück?"
    "Peter wird nicht mehr zum Spielen oder zu Partys eingeladen. Er wird behandelt wie ein Ausgestoßener."
    "Du meinst, der Junge bezahlt für deine Sünden", sagte Brian kalt.
    Faith Augen funkelten. "Du musst gerade über Sünden reden. Du hast die Stadt verlassen und dich nicht ein einziges Mal erkundigt, ob ich ... ob dein Bruder dich braucht."
    "Warum sollte er, wenn er doch dich hatte?"
    "Zum Teufel mit dir, Brian Cameron! Du hast keine Ahnung, wie mein Leben war, nachdem du fortgegangen warst. Wenn Ted nicht gewesen wäre ..." Faith verstummte. Sie hätte fast Dinge gesagt, die sie niemals sagen durfte. "Darüber zu sprechen hat keinen Sinn. Die Vergangenheit ist bedeutungslos. Nur auf die Zukunft kommt es an. Die Zukunft meines Sohns. Und sie liegt nicht in dieser gottverlassenen Stadt."
    "Ich bin der gleichen Meinung."
    "Ist das dein Ernst?"
    "Absolut. Du hast Recht. Ich hatte vergessen, wie Liberty sein kann. Gib den Leuten ein bisschen Klatsch, und sie zerren daran wie ein Hund an einem Knochen."
    "Ja", sagte Faith schnell. "Deshalb muss ich..."
    "Du musst die Stadt in die Knie zwingen."
    "Ich kann das nicht. Ted konnte es. Na ja, nicht wirklich. Er hat die Leute nur dazu gebracht, so zu tun, als würden sie Peter akzeptieren."
    "Ich kann es." Brian lehnte sich an die Spüle und verschränkte die Anne.
    Trotz der lässigen Haltung strahlte er eine Zielstrebigkeit aus, die Faith warnte.
    "Was ist los, Süße?" fragte er spöttisch. "Glaubst du mir nicht, dass ich sämtliche Einwohner der Stadt dazu bringen kann, sich zu wünschen, sie hätten den Namen Cameron niemals gehört?"
    Faith zögerte. "Ich will doch nur ...

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