Bittersweet Moon 2
Klienten auf absolute Diskretion vertrauen. Ich denke, ich
habe ihr ordentlich Angst eingejagt. Abgesehen davon weiß sie nicht, seit wann
ihr euch kennt.“
„Und
was Julian betrifft, können wir auch beruhigt sein“, meldet sich Robin. „Ich
habe Diana betreffend ihm gegenüber nur vage Andeutungen gemacht. Und außerdem
ist der Junge loyal wie ein Labrador“, lächelt er, als er über seinen
Ersatzgitarristen spricht, der mich als seine ehemalige Muse erkannt hat.
„Diana,
das alles mag dir jetzt etwas überspitzt erscheinen, doch Robin wird in Zukunft
noch stärker in der Öffentlichkeit präsent sein und darf sich wegen seiner
familiären Situation keine Fehler erlauben“, wirft Sally ein, weil es
offensichtlich ist, wie entmutigend solche Gespräche für mich sind. „Robin hat
im Unterschied zu Kollegen wie Tommy Lee oder Steven Tyler sein Privatleben
stets sorgsam vor der Öffentlichkeit geschützt, besonders wenn es um
außereheliche Angelegenheiten ging. Es soll auch weiter so bleiben. So, und
jetzt habe ich meine Pflicht getan“, hebt sie ihre Hände in die Luft und
lächelt wieder warmherzig. „Ich lasse euch Turteltäubchen nun alleine. Robin,
ich komme in einer Stunde wieder, ich hole jetzt die Plakate ab. Diana, falls
wir uns nachher nicht mehr sehen - vergiss nicht, Montagvormittag gehen wir
shoppen. Macht’s gut, Ihr Lieben!“
Wir
bleiben wieder alleine und Robin streichelt mir über die Wange. „Nimm es Sally
nicht übel. Als meine Beraterin und Teil des Managements fühlt sie sich
verpflichtet, solche weniger angenehmen Details anzusprechen. Sie mag dich sehr
gerne, es ist also absolut nichts Persönliches.“
„Ich
verstehe sie. Es ist nur so, dass ich bei solchen Gesprächen wieder ein
schlechtes Gewissen kriege und mich schuldig fühle“, gestehe ich mit gesenktem
Kopf.
„Ach,
Bullshit, du sollst dich überhaupt nicht schuldig fühlen! Es lag alles in
meiner Verantwortung! Das einzige, was du vielleicht falsch gemacht hast, war
dein Weglaufen, als wir die Chance hatten, doch auf eine Art zusammen sein zu
können.“ Ich schaue ihn scharf an. Macht er mir jetzt etwa Vorwürfe?
„Wenn
du damals bei mir geblieben wärst, hätte ich Claire vielleicht schon damals
verlassen und mit dir einen Neuanfang gewagt, das habe ich dir schon in Florenz
gesagt.“ Robin schaut mir nachdenklich in die Augen und legt beide Arme um
mich.
„Robin,
du glaubst selbst nicht, was du da erzählst“, sage ich leicht sarkastisch. „Es
sind alles nur leere Worte!“ Ich versuche, mich aus seiner Umarmung zu
befreien, doch er hält mich fest.
„Diana,
bitte, denk nicht so schlecht von mir! Das klingt jetzt so, als ob ich dir nie
das Gefühl gegeben habe, dass du mir etwas bedeutest“, fällt mir Robin bestürzt
ins Wort.
„Robin,
es spielt keine Rolle mehr, wie viel ich dir damals bedeutet habe! Viel
wichtiger ist das, was jetzt zwischen uns passiert. Verdammt Robin, ich will
wissen, was du jetzt für mich empfindest! Nicht nur, wie du unsere
Beziehung nach Außen gerne hättest, sondern was wirklich in dir vorgeht!“,
verlange ich plötzlich impulsiv von ihm. Scheiße, i ch kann doch nicht
so tun, als ob ich mit seinen Bedingungen wunderbar leben kann, Hauptsache, wir
sehen uns weiter … Robin holt tief Luft und lässt mich los. Er beobachtet
mich eine Weile und ich bedauere sofort meine letzten Worte. Ich will ihn nicht
bedrängen und damit das zarte, wiedergeknüpfte Band zwischen uns zerstören …
Aber es ist zu spät, nun habe ich ihn herausgefordert.
„Diana,
du bist schön und sexy und ich begehre dich“, sagt er schließlich mit ernster
Stimme. „Doch das ist längst nicht alles. Wir verstehen uns. Wir fühlen uns.
Als wir in der Toskana den Song zusammen geschrieben haben, habe ich mich auf
eine besondere Art mit dir verbunden gefühlt. Das können mir die meisten Frauen
nicht bieten. Mein letzter Sex mit einer anderen Frau vor dir ist aus reiner
Geilheit passiert. Die Journalistin war heiß und sie hat mir ganz offensichtlich
gezeigt, dass sie mich will. Gleich nach dem Interview in einem Club habe ich
sie auf der Toilette gefickt. Aber es hat mir nichts bedeutet, sie hat mich nur
körperlich berührt und ist an mir vorbei gegangen, wie so viele Frauen vor ihr.
Du gehst mir aber unter die Haut, du schaffst es, mich hier zu berühren“, zeigt
er mit dem Zeigefinger auf seine Brust. „Es ist kein rein körperlicher Akt, in
dem wir uns vereinen und ich spüre dich dabei nicht
Weitere Kostenlose Bücher