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Bittersweet Moon 3

Bittersweet Moon 3

Titel: Bittersweet Moon 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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ich verfalle in eine leicht melancholische Stimmung,
als ich die verwelkten Blüten und Blätter von meinen Rosen auf dem Balkon
entferne. Einem spontanen Impuls folgend setze ich mich an den Flügel und meine
Finger suchen von alleine nach passenden Harmonien. Ich summe eine Melodie
dazu, die nach einem langsamen, traurigen Song klingt. Dabei denke ich nicht
viel nach, ich folge einfach meiner Eingebung und meiner Stimmung. Es ist gar
nicht so übel, was ich so vor mich hin spiele und singe und ich entscheide
mich, mir die Akkorde und die Melodie aufzuschreiben. Vielleicht könnte ich
daraus mal was Richtiges machen.
    Mein Handy meldet sich mit einer SMS-Nachricht und ich
verlasse den Flügel, um sie zu lesen. Die Nachricht sorgt für ein Lächeln auf
meinem Gesicht. Sie ist von Tom! Er denkt an mich und er fragt, was ich gerade
so mache. Ich schreibe ihm, dass ich alleine zu Hause sitze, mich langweile und
wahrscheinlich den Tag vor dem Fernseher verbringen werde, weil das Wetter
schlecht ist. Er antwortet sofort - er hofft und wünscht, dass wir uns bald
wieder sehen und er vermisst mich. Ach Tommy, du fehlst mir auch! Warum
muss sein Lover gerade ein Australier sein! Ein Holländer wäre für unsere
Freundschaft, die unter der großen Entfernung stark leidet, viel praktischer.Ich schicke ihm viele Küsschen und liebe Grüße und werde noch
melancholischer. Es sind bloß die Hormone!, erinnere ich mich an meine
Periode und versichere mir, dass mein Leben sonst nicht besser und glücklicher
sein könnte, als es ist. Das beruhigt mich wieder und ich krame mich durch die
DVD-Kiste, um mir einen passenden Film auszusuchen. Ich bleibe bei einem alten
Streifen aus den Siebzigern hängen - Der Wendepunkt. Den Film habe ich
mit Tom unzählige Male zusammen angeschaut und wir haben dabei Rotz und Wasser
geheult. Wir haben nie genug bekommen vom Liebes- und Balletdrama mit den
wunderschönen Tanzszenen. Und dass wir dabei beide gleichermaßen begeistert
Barishnikovs stramme Beine und seinen knackigen Hintern bewundert haben, muss
ich nicht extra erwähnen.
    In der Küche hole ich mir einen Teller mit Kuchen und dazu
noch eine heiße Tasse Kakao mit Schlagsahne. Gerade als ich alles auf den Tisch
neben dem Sofa ablege, klingelt es an meiner Wohnungstür. Oh nein, wer
könnte das bloß jetzt sein?  Ich überlege sogar, den unbekannten Besucher
zu ignorieren, doch ich überwinde mich und mache die Tür auf. Einige Sekunden
lang starre ich den Mann vor mir voller Überraschung an und dann fallen wir uns
kreischend gegenseitig um den Hals. „Tommy!“, schreie ich und küsse ihn
stürmisch auf die Wangen. „Gott, hast du mir gefehlt! Was machst du denn hier
in Deutschland? Komm doch rein!“ Vor lauter Aufregung rede ich in einem durch
und lasse ihn nicht zu Wort kommen.
    Tom grinst bis über beide Ohren, dass sein überraschender
und unangekündigter Besuch mich so überwältigt. Ich lasse ihn los und er greift
nach seinem großen Koffer, als ich ihm endlich Platz mache und die Tür hinter
ihm schließe.
     „Diana, du siehst fantastisch aus! Ich kann mich nicht
erinnern, dich schon mal so strahlend schön und glücklich gesehen zu haben“,
mustert er mich eine Weile. „Scheinbar tut dir das Sexleben mit einem Rockstar
mehr als gut“, lächelt er und seine hellblauen Augen glänzen vor Freude.
    „Oh ja, das kann man wohl sagen“, bestätige ich grinsend
seine Annahme. „Aber sag mir erst, wieso bist du so unerwartet hier? Du hast
nicht erwähnt, dass du eine Reise nach Deutschland planst.“
    „Ich weiß. Es ist was passiert“, sagt er mit bekümmerten
Gesichtsausdruck und zieht seine schwarze Jacke aus. „Mein Papa hatte
vorgestern einen Herzinfarkt.“
    „Oh nein!“, erschrecke ich mich. „Ist er …?“
    „Nein, er hat es geschafft und die Ärzte sagen, er ist außer
Gefahr. Aber trotzdem wollte ich sofort herkommen, Mama ist völlig außer sich
vor Sorge und ganz alleine. Susan kann wegen ihres Babys nicht so schnell nach
Europa fliegen, also habe ich direkt meinen Koffer gepackt und hier bin ich.“
“Ich verstehe. Das tut mir sehr leid. Aber Gott sei Dank hat er es überlebt“,
sage ich erleichtert.  „Du bist also kurz vorher hier gelandet und hast mir vom
Flughafen aus die SMS geschickt?“
    „Ich wollte dich überraschen und dich besuchen, deswegen
habe ich mich erst erkundigt, ob du überhaupt Zuhause bist. Wenn du nichts
dagegen hast, übernachte ich heute bei dir und morgen früh fahre ich zu

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