Bittersweet Moon 3
lächelt er amüsiert. „Aber ich bin
gerne deine Trophäe, wie du mich seit neuem nennst. Und dann sagt man, wir
Männer betrachten Frauen als Beute oder Eigentum. Ihr Frauen seid noch viel
schlimmer!“ Gemeinsam lachen wir noch eine Weile, bis Robin laut gähnt.
„Ich gebe es nur ungern zu, aber ich bin erledigt. Ich muss
schlafen, morgen habe ich um zwölf schon das erste Interview“, entschuldigt er
sich bei mir.
„Also kein Sex mehr heute Nacht?“, frage ich ernst und mit
Bedauern in der Stimme. Robin schaut mich fast erschrocken an und ich pruste
vor Lachen.
„Reingefallen! Ich kann meine Augen selbst kaum noch
aufhalten vor Müdigkeit. Schlaf schön.“
„Du auch“, murmelt er und legt seinen Arm um mich. „Mh, wie
geht es denn jetzt deinem Bauch?“
„Bestens! Deine Hand ist effektiver als jede
Schmerztablette“, kichere ich schon wieder.
„Das freut mich. Und jetzt lass mich bitte bitte schlafen.
Und weck mich gegen elf Uhr, wenn ich nicht von alleine aufwache. Sally wird um
halb zwölf hier sein, um mich ins Hotel zu fahren.“
„Mach ich gerne.“ Ich küsse ihn liebevoll auf die Stirn und
schließe die Augen. Nach dem heutigen Abend hat er seinen Schlaf mehr als
verdient. Er war einfach fantastisch auf der Bühne und hat alles gegeben. Ich
platze fast vor Stolz, als mir erneut bewusst wird, dass der Mann, der mich
liebt, Robin S. ist! Ich bewundere ihn so sehr! Bevor ich im Schlaf versinke,
bedanke ich mich bei der Sternenschuppe aus der Toskana. Mein Wunsch von damals
ist in Erfüllung gegangen ... Wenn ich bloß wüsste, was Robin sich gewünscht
hat …
Kapitel dreizehn
Ich schaffe es, um halb elf aufzuwachen und mich im Bad
fertig zu machen, bevor ich Robin wecke. Es kostet mich einige Minuten und
schwere Überzeugungsarbeit, um ihn wach zu bekommen. Er will die Journalisten
auf sich warten lassen, schließlich ist er ein Rockstar und hat das Recht
darauf, lautet sein Argument. Doch als ich ihm nüchtern sage, dass Sally auf
seine Rockstar-Allüren pfeift und nicht gerade erfreut sein wird, wenn er sie
warten lässt, steht er brummend und schimpfend auf und geht unter die Dusche.
Ich setze Kaffee auf und pünktlich um elf empfange ich
Sally. „Pennt er etwa noch?“, kräuselt sie misstrauisch ihre Stirn, als sie
Robin nicht gleich erblickt.
„Nein, nein, bin schon fertig, keine Angst! Diana hat dafür
gesorgt, dass ich rechtzeitig aufstehe“, steckt er seinen nassen Kopf aus dem
Bad, als er uns im Flur hört.
„Du hast zehn Minuten, dann müssen wir los“, ruft Sally ihm
hinterher und nimmt dankend eine Tasse Kaffee entgegen, als wir uns in die
Küche setzen.
„Und? War das Team mit dem gestrigen Konzert zufrieden?“,
frage ich sie neugierig.
„Oh ja, sehr sogar!“, strahlt sie mich mit ihren grünen
Augen an und gestikuliert lebhaft mit ihren sorgfältig manikürten Händen. „Die
Band war großartig und die neuen Songs kamen bei den Fans super an. Wir hoffen,
dass die Kritiker den Stilwechsel auch so gut finden. Bis jetzt ist die
Resonanz mehr als positiv, ich kann mich vor Anfragen für Interviews kaum noch
retten. Robin ist sehr gefragt und das ist, so kurz vor dem neuen Album und der
Tour, äußerst erfreulich.“
„Das freut mich sehr, Sally! Ich bin ja auch ein
leidenschaftlicher Fan der Band, wie du weißt.“
„Ich weiß, Liebes. Und weil alle, von Brandon bis Martin, so
gut drauf sind, haben sie sich auch mit Robins Beziehungsstatus abgefunden. Die
haben alle schiss vor Rebecca Davis und ihrer Feder, wie mir scheint“, lacht
sie ausgelassen. „Die Frau ist zwar nicht besonders beliebt, doch alle haben
Respekt vor ihr und wollen es sich mit ihr nicht verscherzen.“ Ich muss sauer
aufstoßen, als sie mich an Rebecca erinnert und das Lächeln vergeht mir. Sally
bemerkt es direkt und berührt beruhigend meinen Unterarm.
„Diana, ich bin ehrlich gesagt ziemlich überrascht, dass
Robin sich gerade mit ihr eingelassen hat. Er wusste ja, was für einen Ruf sie
hat. Männer … Sie denken nicht immer mit dem Kopf …“, kräuselt sie etwas
verächtlich ihre schmalen, dezent geschminkten Lippen. „Aber was soll’s, was
geschehen ist, ist geschehen und es ist endgültig Vergangenheit. Mach dir keine
Sorgen wegen ihr. Robin hat Glück gehabt, dass er sie mit diesem
Exklusivinterview besänftigen konnte und sie nun nicht länger am Hals hat.“
Trotz allem blicke ich immer noch ziemlich missgestimmt zu ihr und sie
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