Bittersweet Moon
vorsichtig,
ich will nicht, dass du mir am Ende das Herz brichst! Wenn du für mich nur ein
One-Night-Stand wärest, hätte ich kein großes Problem damit, dich morgen gehen
zu lassen. Ich würde dir noch meine Telefonnummer in die Hosentasche stecken,
für den Fall, du kriegst Lust mich noch mal ficken zu wollen, wenn du wieder in
Europa bist. Doch du bedeutest mir viel mehr! Verdammt, ich liebe dich,
verstehst du das wirklich nicht? Ich will nicht noch mehr leiden, als ich es
sowieso werde!" Völlig aufgebracht schmetterte ich das schwere Glas auf den
Boden, um mich abzureagieren. Das Kristallglas zerbrach auf dem dicken
Teppichboden nicht und Robin hob es schweigend auf und stellte es auf den Tisch
hin. Zitternd vor Aufregung und Kälte starrte ich aus dem Fenster und wickelte
mich fester in mein Laken. Ein unerwartet starker Schmerz durchdrang mich bei
der Vorstellung, am Montag alleine zurückkehren zu müssen und mein Leben ohne
Robin weiter zu führen, so wie es vor dem Freitag Abend war und das nie mehr so
sein wird wie in den letzten drei Tagen... Robin näherte sich mir und legte
seine Hände auf meine Schultern.
"Beruhige
dich, Baby", sprach er leise in mein Ohr. "Komm, setzen wir
uns." Ohne Widerrede folgte ich ihm und wir setzten uns auf das Sofa.
"Jetzt hör mir mal zu", sprach er mit ruhiger, aber entschlossener
Stimme, als ich ihm endlich wieder in die Augen schaute. "Gestern sagte
ich zu dir, dass ich mich in dich verliebt habe. Das stimmt. Aber ich denke,
das ist nicht alles - ich liebe dich."
Robin
sagte diese drei magischen Worte mit einer zauberhaften Einfachheit, ohne
übertriebene Dramatik und Betonung. Sie berührten mich direkt in meiner Seele
und entwaffneten in einem Augenblick meinen verzweifelten Widerstand. "Ich
dachte, das werde ich dir niemals sagen, aber du musst es einfach wissen. Es
ändert zwar an unserer Situation nichts, aber vielleicht wird es dir ein Trost
sein", sagte er noch und streckte seine Hand nach mir. Wie benommen sank
ich in seine Arme und suchte Halt. Sein unvorhergesehenes Liebesgeständnis zog
mir den festen Boden unter den Füßen weg, aber statt zu fallen, fühlte ich mich
beflügelt und erhoben.
"Robin,
das ändert sehr viel für mich! Du hast keine Ahnung, was du mir mit diesen
Worten gegeben hast!" bedeckte ich sein Gesicht mit Küssen und staunte,
wie Leid und Glück manchmal fast übergangslos ineinanderfließen konnten.
„Normalerweise
sagt man das nicht so schnell, aber bei uns spielt Zeit eine andere Rolle und
sie verläuft auch anders, findest du nicht?" fragte mich Robin zwischen
den Küssen.
"So
ist es, ich empfinde die Zeit mit dir auch völlig ungewöhnlich", stimmte
ich ihm glücklich zu. "Manchmal denke ich, wir sind schon seit Wochen
zusammen - jede Sekunde ist wie eine Stunde, jede Minute wie ein Tag! Es ist
eine verrückte Erfahrung, ich kann es nicht fassen, wir haben uns erst vor
achtundvierzig Stunden getroffen!"
"Mir
geht es genauso, ich kann es auch nicht richtig begreifen, wie das passieren
konnte. Das ist eine besondere Erfahrung und ich will alles dafür tun, dass sie
noch länger dauert", sagte Robin und betrachtete mein strahlendes Gesicht.
"Also, bleiben wir in Kontakt und sehen uns wieder, sobald es möglich
wird?" fragte er schließlich mit einem unwiderstehlichen Lächeln in seinen
Augen. Als er mich so anschaute, hätte ich ihm alles versprochen!
„Ja, das
tun wir, ich will dich wieder sehen, egal wie lange ich auf dich warten
muss", versicherte ich ihm und meinte es mit meinem ganzen Herzen, obwohl
mein Verstand mich verzweifelt davor warnte.
„Baby,
du musst nicht auf mich warten in dem Sinne, dass du mit keinen anderen Männern
schläfst, du schuldest mir nichts und ich erwarte keine Treue oder ähnliches
von dir, darauf habe ich kein Recht. Ich möchte dich nur wieder sehen, wenn wir
immer noch das Gleiche füreinander empfinden wie jetzt. Ohne jegliche
Versprechungen und Verpflichtungen. Verstehst du, was ich meine?“
Ich
nickte." Ich weiß, was du meinst. Und wenn du im März wiederkommst,
treffen wir uns und machen da weiter, wo wir morgen aufhören werden. Du musst
mir nur versprechen, es mir gleich zu sagen, wenn du mich inzwischen vergessen
hast", sprach ich plötzlich leise, "ich möchte nicht vergebens auf
dich warten und einer Illusion nachlaufen". Ist nicht sowieso alles
zwischen uns nur eine Illusion ?, ermahnte mich wieder mein Verstand, aber
ich schenkte ihm keine Aufmerksamkeit. Zu sehr badete ich
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