Bittersweet Moon
einen
gemeinsamen Freundeskreis, der fast ausschließlich aus Musikern bestand und wir
schliefen miteinander routinemäßig, weil Sex eben zu einer Beziehung dazu
gehörte. Und so war unser Sexleben auch - leidenschaftslos, monoton, distanziert,
einfallslos, nebensächlich und für mich unbefriedigend. Sogar ganz am Anfang,
als ich in Max noch verliebt war, empfand ich nicht mal einen Funken von der
Leidenschaft, die Robin in mir erweckte, ich verspürte nicht eine kleine Spur
von der Ekstase, die ich durch Robin kennengelernt hatte. Doch nicht nur beim
Sex, auch sonst fehlte zwischen uns diese Nähe, Intensität und Verbundenheit,
die in den wenigen Tagen zwischen Robin und mir entstanden ist. So war es für
mich nur selbstverständlich, dass ich nicht mehr zurück zu Max wollte. Robin
und Claire aber liebten sich offensichtlich wirklich und so wird es auch
bleiben. Aber warum sollte mich das überhaupt interessieren? Mir war es von
Anfang an klar, er ist in festen Händen und alles was sich zwischen uns auch
entwickeln mag, wird nichts anderes als eine kleine, kurzlebige Affäre sein.
Warum
bin ich dann so verstört wegen eines Telefonanrufes? Was hat das schon für eine Bedeutung
für mich ? Ich bin hierher gekommen, um noch einen Tag länger Robins Nähe
zu genießen, mit ihm zu schlafen und eine aufregende Zeit zu erleben. Ich
erlaube Claire nicht, mir das kaputt zu machen! "Robin, du musst dich
nicht rechtfertigen vor mir, weil du Claire betrügst", sagte ich
schließlich sanft. "Ich nehme es dir bestimmt nicht übel. Im Gegenteil -
ich bin sehr glücklich, dass du in der Freitagnacht deine Meinung geändert
hast". Sehnsuchtsvoll streckte ich meine Hände nach Robin. "Komm zu
mir, Robbie", nannte ich ihn das erste mal mit seinem Kosenamen, mit dem
ihn nur seine engsten Freunde ansprachen. Ein bitteres Lächeln zog durch sein
Gesicht, als er sich mir näherte und mich in seine Arme schloss.
"So
hast du mich noch nie genannt."
"Darf
ich es?"
"Natürlich
darfst du es. Du darfst einfach alles", atmete er laut aus.
"Wieso
seufzt du? Hast du es so schwer mit mir?", versuchte ich zu scherzen.
"Natürlich
habe ich es schwer", antwortete er ernst. "Meinst du etwa, mir wird
es leicht fallen, mich morgen von dir zu trennen und dich zu verlassen?"
Ein kalter Schmerz durchdrang meine Brust, als er das sagte. Nicht, weil er
mich an den morgigen Abschied erinnerte. Es war die Zuneigung, die ich in
seinen Worten spürte und das Bedauern und die Bitterkeit in seiner Stimme, die
mir weh taten. Warum hatten die Götter es zugelassen, dass solche Gefühle
zwischen uns entstanden sind, wenn wir sowie so keine Chance und keine Zukunft
hatten? Ich presste mich eng an ihn und fühlte, wie heiße Tränen mir in die
Augen schossen. "Robin, ich will, dass du mich liebst, ich will dich
fühlen, ich will dich so sehr", flüsterte ich aufgewühlt und zog seinen
Kopf zu mir. Unsere Lippen trafen sich in einem verzweifelten Kuss.
"Baby,
ich will dich auch, wenn du nur wüsstest, wie sehr ich dich will!",
beteuerte Robin, als er mich hochhob und zu dem großem Bett trug. Wir fielen
fest umarmt quer darauf und schafften es gerade noch, die kostbare Tagesdecke
abzustreifen. Fieberhaft und ungeduldig zogen wir uns gegenseitig aus. Wir
konnten es kaum erwarten, unsere nackten Körper aufeinander zu pressen, den Hautkontakt
zu spüren, uns gegenseitig zu schmecken und zu riechen und uns so nahe zu sein,
wie nur möglich. Unfähig zu warten umschlang ich ihn mit meinen Schenkeln und
zog ihn fester an mich. Endlich drang er in mich ein und fast hörten wir auf zu
atmen, so sehr überwältigte uns dieser Augenblick. Wir fühlten uns miteinander
völlig verschmolzen, wie ein Körper mit zwei Seelen, die verzweifelt
versuchten, sich noch näher zu kommen. Wir bewegten uns nicht, Robin küsste mir
die Tränen vom Gesicht weg, flüsterte mir zärtliche Worte zu und wir schauten
uns tief in die Augen, als ob wir noch weiter dahinter blicken wollten...
Einige Augenblicke lagen wir nur so da, bis Robin begann sich in mir zu bewegen
und mein Körper ihm mit leidenschaftlicher Hingabe antwortete. Wir liebten uns
mit einer intensiven Zärtlichkeit, die gleichzeitig wild und ungezügelt war.
Unter Robins heftigen Stößen rutschte ich immer tiefer, bald lag ich am Rande
des Bettes und in einem plötzlichen Einfall ließ ich meinen Kopf noch mehr nach
unten hängen. Aus dem Kamasutra wusste ich, dass ein Orgasmus auf diese
Weise besonders intensiv erlebt
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