Bittersweet Moon
konnte ich mir nicht
wünschen. Diese Karte sagte zu mir, dass eine große Chance, die mir tiefste
Erfüllung versprach, auf mich wartete. Sei es romantischer Natur, ein
aufregendes Geschehen, eine beglückende Verbindung, Hochgefühl des Einsseins! Vertraue
deiner Intuition , flüsterte sie mir gerade zu! Die zweite Karte, der König
der Kelche, zeigte mir eindeutig Robin - einen attraktiven, großzügigen,
gefühlsbetonten, sinnlichen, musischen Mann mit einer leicht mysteriösen Aura,
der einer Frau einzigartige Augenblicke voller Leidenschaft, Sinnlichkeit und
Schönheit verspricht. Aber die Karte warnte mich auch - der Preis für seine
Zuneigung und sein verlockendes Angebot könnte die anschließende leidvolle
Ernüchterung sein und seine berauschende Zuwendung könnte nur von kurzer Dauer
sein. Als ob ich das nicht schon wusste… Die nächste Karte, der Tod, bestätigte
mir, dass ein Ende auf mich wartete, eine Wandlung, eine schmerzhafte
Erfahrung, aber auch eine Transformation. Die Karte zeigte mir meine Angst vor
dem Loslassen, vor dem Abschied. Aus Erfahrung wusste ich, diese Karte ist
niemals nur negativ; wenn man sich dem natürlichen Lauf der Dinge überlässt und
wenn man eine Beziehung verabschiedet, kündigt sich oft ein neuer Zyklus an,
ein neuer Weg erscheint, ein neuer Beginn, jedoch immer verändert. Ich legte
diese doch etwas unheilvolle Karte ab und widmete mich der Nächsten. Die
Liebenden - so eindeutig und klar bezeichnete uns die Karte.
Sie
versprach eine romantische und leidenschaftliche Beziehung, aber auch tiefe
Inspiration, Sinnlichkeit, Vereinigung von Gegensätzen, ein himmlisches
Erlebnis der Einheit mit dem Geliebten. Jedoch kündigt diese Karte oft auch
eine Entscheidung aus freiem Herzen an, ohne Vorbehalte und Kompromisse, die
uns eine überwältigende Belohnung geben kann, wenn wir bereit sind den Preis
dafür zu bezahlen. Auch das passte perfekt zu meiner Situation. Es blieb noch
die letzte Karte übrig, die Acht der Stäbe. Sie zeigte mir Aufregung,
impulsives Handeln, raschen Gang der Ereignisse, gutes Omen, Reisen, Beginn
eines anstrengenden Abenteuers, oder einer leidenschaftlichen Affäre,
Entwicklungen und Verstrickungen die begonnen haben, noch eher ich sie bemerken
konnte. Etwas tritt schneller als erwartet ein, aber die Geschehnisse sind
erfreulicher Natur. Alles in allem keine schlechten Karten , atmete ich
erleichtert aus. In den Bildern und Symbolen sah ich das, was sich tatsächlich
abspielte und was auf mich noch zukommen würde.
Die
Karten sagten mir eindeutig, dass ich mit Robin verreisen sollte. Ich kannte
den Preis, ich war bereit ihn zu zahlen und eigentlich gab es kein Zurück mehr.
Unsere Wege waren schon zu dicht miteinander verflochten und wie ich durch die
Karten erahnte, würden sie sich nicht so schnell wieder auflösen. Ich räumte
die Karten wieder weg, ich kannte die Antwort, die aus meinem Unterbewusstsein
durch diese Symbolbilder sprach und so konnte ich beruhigt weiter packen.
Auf dem
Weg zurück ins Schlafzimmer jedoch stieg in mir ein unaufhaltsam starkes
Bedürfnis hoch, noch mit jemandem über meine Situation zu sprechen. Plötzlich
fühlte ich mich so hilflos und alleine und mein eigener Mut machte mir Angst.
Ohne groß nachzudenken entschied ich mich Theresa anzurufen, wie oft, wenn ich
einen guten Rat brauchte. Sie war die beste Freundin meiner Mutter und als
diese vor zehn Jahren starb, wurde Theresa für mich eine Art Ersatzmutter.
In ihr
fand ich all das, was ich nach dem Tod meiner Mutter so schmerzhaft vermisste
und sie wurde meine Vertraute und eine weise Ratgeberin. Erwartungsvoll wählte
ich ihre Nummer und sie meldete sich mit ihrer dunklen, melodischen Stimme:
"Hallo,
Theresa hier."
"Theresa,
ich bin's." Erfreut über meinen Anruf grüßte sie mich und sprach mich mit
meinem Kosenamen an, so wie meine Mutter es tat.
"Es
geht mir eigentlich sehr gut, aber ich benötige trotzdem deine Weisheit",
antwortete ich ihr.
"Es
geht um einen Mann, richtig?", durchschaute sie mich gleich.
"Ja,
aber um was für einen Mann", seufzte ich.
"Erzähl
mir mehr", sagte sie mit ruhiger und interessierter Stimme.
"Ich
habe ihn erst vor einigen Tagen kennen gelernt, er ist einfach fantastisch,
mein Traummann, wir verbrachten eine wunderschöne Nacht miteinander und er hat
mich eingeladen, mit ihm zu verreisen, um noch mehr Zeit miteinander verbringen
zu können", erzählte ich in einem Bogen, so dass ich kurz Luft holen
musste.
"Und
wo
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