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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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liegt das Problem?", nutzte Theresa meine Atempause.
    "Er
ist verheiratet, hat ein Kind und lebt in den USA", zählte ich schleunigst
die größten Hindernisse auf.
    "Ups,
das klingt nicht gut", meinte Theresa besorgt.
    "Nein,
überhaupt nicht. Ich bin mir voll bewusst, dass wir keine Zukunft haben und wir
uns nie wieder sehen werden und dass es besser wäre, die Affäre sofort zu
beenden bevor ich zu sehr leide. Aber ich bin so hilflos, ich bin ihm völlig
verfallen…", redete ich schnell und aufgeregt.
    "Du
überlegst jetzt, ob es klug ist, mit ihm zu verreisen, stimmt's?",
erkannte sie schnell die Gründe für meine Unsicherheit.
    "Ja.
Ich habe Angst, mich noch mehr in ihn zu verlieben, anderseits möchte ich aber
noch jede Minute mit ihm verbringen, die uns gegönnt ist. Kannst du das
verstehen?" fragte ich und merkte, wie sehr ich mit Verzweiflung kämpfte.
    "Natürlich,
ich kann dich sehr gut verstehen! Klar, es wäre vernünftiger, sofort Schluss zu
machen und ihn aufzugeben, aber leiden wirst du sowieso, entweder jetzt, oder
erst nach ein Paar Tagen. Inzwischen könntest du aber noch viel Spaß und Freude
mit ihm erleben und die Chance richtig ausnutzen. Wohin wollt ihr verreisen?"
    Ich
beantwortete ihre Frage.
    "Dann
tue es einfach!“, sprach Theresa diese Worte enthusiastisch und Mut einflößend.
„Genieße das Leben, freu dich auf die Reise, siehe es als ein Geschenk! Du bist
jung und in dem Alter ist es legitim leichtsinnig zu sein und auch Fehler zu
machen. Ich war in meiner Jugend zu vernünftig und es ist schlimm, wenn man
später etwas bereut, was man nicht getan hat." Theresa redete zu mir mit
innerer Zuversicht, die mich gleich ansteckte und beruhigte.
    "Ach,
Theresa, ich bin dir so dankbar für deine Worte! Ich dachte, du wirst
vielleicht versuchen, mich davon abzubringen", spürte ich erleichtert, wie
ich in zurückgewonnenem Vertrauen in die Richtigkeit meines Entschlusses wieder
erstrahlte.
    "Ich
sagte nur das, was ich selber getan hätte, wenn ich an deiner Stelle wäre und
nicht was vernünftiger wäre“, erwiderte sie vorsichtig. „Sag mal, wie sieht er
aus? Wie alt ist er?" Ich sah vor meinem geistigen Auge, wie sie lächelte
und sich für mich freute.
    "Er
ist Anfang Dreißig und sieht fantastisch aus! Blond, blauäugig, muskulös, sexy,
er erinnert mich an Robin S.", schwärmte ich von meinem geheimen Liebhaber
und schmunzelte dabei.
    "Echt?
Dieser Robin ist doch schon immer dein Traumtyp gewesen, stimmt's?" Sie
kannte natürlich meine Leidenschaft für Robin, aber auch sie sollte lieber
nicht erfahren, dass es sich tatsächlich um ihn handelte.
    "Ja,
ganz genau", seufzte ich wieder vor lauter Glück, das mich beim Gedanken
an Robin durchflutete.
    "Dann
aber nichts wie los, denke nicht zu viel, genieße einfach deine Romanze, du
wirst es schon überleben wenn er wieder weg ist. Später wirst du eine schöne
Erinnerung an ihn haben und das ist, was letztendlich zählt. Versäumte
Gelegenheiten sind sehr frustrierend wenn wir später an sie denken und sie bereuen.
Aber ein wenig vorsichtig sollst du trotzdem bleiben, gib ihm nicht dein ganzes
Herz, ja?", warnte sie mich noch mütterlich am Ende.
    "Ja.
Ich werde mir Mühe geben", versicherte ich ihr mit leisem Zweifel in die
eigenen Worte. Dafür war es schon zu spät...
    "Ich
wünsche dir eine wunderschöne Zeit mit deinem Liebhaber und ruf mich an, wenn
du mich brauchst. Weißt du, der Schmerz ist oft der Preis dafür, wenn wir mit
jemandem besonders glücklich waren und das musst du einfach akzeptieren, dann
fällt es dir nicht allzu schwer, Abschied von ihm zu nehmen". Theresas
weiche Stimme klang liebevoll und trotz ihrer Begeisterung mit der sie mir
ihren Segen gab, wusste ich, dass sie doch leicht besorgt um mich war. Sie
kannte zu gut mein romantisches, verletzliches und gänzlich unpragmatisches
Wesen, das nicht immer bereit war, sich mit der realen Welt um sich zu
konfrontieren.
    "Ich
danke dir Theresa. Bis bald."
    Erst
nach dem beendeten Gespräch war ich wirklich bereit, mit Robin wegzufliegen. Es
gab nichts mehr, was mich noch davon abhalten konnte. Der Blick auf die Uhr
brachte mich in eine hektische Eile, als ich eifrig noch die restlichen
Klamotten in die Tasche einpackte: schwarze Stretchjeans, einen schwarzen
Wollpulli, ein kurzes Coctailkleidchen aus schwarzem Samt, falls wir ausgehen
würden, woran ich aber sowieso nicht glaubte, passende Schuhe und Handtäschchen
dazu, Kosmetikbeutel, etwas Schmuck, schwarze

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