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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Sobald du das getan hast, bist du frei, deine eigene Wahl zu treffen. Ich werde keinen Versuch unternehmen, deine Wahl zu erzwingen, Clive.«
    Clive stand schweigend da und musterte die seltsame Installation hinter seinem Bruder, und er wartete darauf, daß Neville fortfuhr.
    »Wirst du mir dein Versprechen geben, Clive? Wirst du zum Haus Tewkesbury zurückkehren und mit mir zur Heimat der Ren fahren?«
    »Ich muß zuvor etwas Geschäftliches in London erledigen. Ich bin erst gestern abend dort angekommen, verließ du Mauriers Haus und wurde von deinen Agenten gekidnappt, Neville. Ich habe in der Hauptstadt noch etwas zu erledigen.«
    »Du hast mir noch nicht das Versprechen gegeben, zum Haus Tewkesbury zurückzukehren, Clive, aber ich werde deine Worte stillschweigend als Versprechen nehmen. Dann geh!« Er griff um seinen Bruder herum und schloß die Tür auf. »Erledige deine Geschäfte, Clive Folliot, und glückliche Reise, und ich bete darum, dich wiederzusehen.«
    Clive blieb für einen Augenblick im Eingang stehen und funkelte seinen Bruder an. »Sehr wohl magst du beten, Bruder. Aber überleg dir zunächst, worum du betest!«
    Er fand Annabelle in der Küche bei Frau Jenkins. Annie hatte Clive gegenüber ihre früheren Besuche im Haus Tewkesbury zugegeben, und es war klar, daß sie bei einem früheren Besuch die Bekanntschaft der getreuen Köchin und Haushälterin gemacht hatte, und die beiden waren auf der Stelle feste Freundinnen geworden. Soviel zu den liberalen Sitten in Annies Heimat, der amerikanischen Stadt San Francisco des Jahres 1999.
    Der Anblick von Frau Jenkins erregte tiefgreifende Gefühle in Clive. Seine Mutter war während seiner Geburt gestorben. Er und Neville waren von ihrem Vater und mit der Unterstützung einer Reihe von Kindermädchen, Gouvernanten und Hauslehrern aufgezogen worden, einer strenger und unnachgiebiger als der andere. Baron Tewkesbury hatte die eigene Zuneigung für seinen Erstgeborenen Neville reserviert. Obwohl die beiden Brüder nur Minuten nacheinander geboren worden waren, hatte ihr Vater den älteren der beiden Brüder mit Zuneigung überschüttet, während er dem zweiten Bruder die Schuld am Tod der Mutter gegeben und ihn vom Tag der Geburt an mit Feindseligkeit behandelt hatte.
    Frau Jenkins hatte einer Mutter mehr geähnelt als jeder andere Mensch in Clives Leben. Sie war seine liebste Gefanrtin und stärkste Verbündete gewesen. In schwierigen Zeiten war ihre Küche stets eine Zufluchtsstätte gewesen. Sie hatte immer eine Umarmung und eine Süßigkeit für ihn übrig gehabt. Ihre Schürze hatte ungezählte Tränen aufgesogen, und ihre Hände hatten unzählige Verletzungen weggestreichelt.
    Heute hielt sie Clive auf Armeslänge vor sich. »Wie wunderbar, Herr Clive! Mein kleiner Clive, mein kleiner Freund! Sie sehen, verglichen mit Neville, so jung aus. Natürlich weiß ich, daß er der ältere ist.« Sie kicherte über ihre witzige Bemerkung. »Miß Annabelle ist eine wundervolle junge Dame, Herr Clive. Haben Sie etwa die Absicht...?« Sie zwinkerte und neigte vieldeutig den Kopf.
    »Ich fürchte, nein, Frau Jenkins. Ich bin so stolz auf Annie, wie man nur sein kann, aber es gibt Gründe ... Gründe, die ich nicht erläutern kann.« Er wandte sich an Annie. »Ich muß nach London zurück. Du hast mir viel zu erklären, Annie.«
    »Ich weiß. Ich tu mein Bestes.«
    »Bist du mit den ...«
    »Bitte«, sagte sie und schnitt ihm das Wort ab. »Diese Dinge werden am besten unter vier Augen besprochen. Das verstehst du sicher.« Sie rollte beinahe unmerklich die Augen in Richtung auf Frau Jenkins.
    »Natürlich. Verstehe ich völlig«, sagte Clive. »Möchtest du mich auf meiner Reise nach London begleiten?«
    »Wirst du nach Tewkesbury zurückkehren?«
    »Sehr bald.«
    »Dann werde ich dich hier erwarten, Clive.«

KAPITEL 10 - Er ist schon längst tot
    Jenkins besorgte einen Einspänner, um Clive zum ^Bahnhof der Stadt Tewkesbury zu bringen, und von dort aus fuhr er ungehindert nach London. Es war eine Reise, die in völligem Kontrast stand zu seiner wilden Fahrt mit Armafcelle Leigh von London nach Tewkesbury. Diesmal erfolgte kein Angriff der Chaffri, und Clives Mitreisende waren die typischen Landleute, die nach London fuhren, um dort ihre Geschäfte abzuwik-keln.
    Als Clive die große Hauptstadt erreicht hatte, machte sich sofort zum Büro des Illustmted Recorder and Dis-atch auf. Bei Clives letztem Besuch hatten sich die Rektionsräume in schäbigen Kabuffs

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