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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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befunden. Überal-Schreiber, gescheiterte Möchtegern-Dichterlinge, Hochstapler und Lohnschreiber hatten in einem ausgedehnten Gebäude Hof gehalten, das nach alten Mahlzeiten unbestimmter Herkunft sowie nach muffiger Kleidung und Männern roch, die beide gleichermaßen einer Reinigung und Entlüftung bedurft hätten.
    Jetzt stand ein hohes modernes Gebäude an der Stelle des alten Recorder and Dispatch, und ein modernes Schild an auffälliger Stelle der Gebäudefront verkündete, daß dies noch immer die Heimat des ehemals anrüchigen Blattes war.
    Clive hatte die etwas zerrissene Uniform gegen Zivilkleidung ausgetauscht, die noch immer in seinem Zimmer in Haus Tewkesbury aufbewahrt worden war. Er lächelte darüber, daß die Visitenkarten noch immer in der Schachtel bereitlagen, und er verließ das Haus mit einer gefüllten Börse und einem Stapel Visitenkarten. Die so lange nicht getragene Kleidung paßte ihm noch immer gut. Aber sie war um ein Vierteljahrhundert veraltet, und neugierige Blicke trafen ihn sowohl im Waggon der Eisenbahn, die ihn von Gloucestershire wegbrachte, als auch auf den Straßen von London.
    Er betrat den Recorder and Dispatch und wurde von einer tüchtigen jungen Dame hinter einem Empfangstisch in der Nähe des Portals begrüßt.
    Sie fragte, ob sie ihm behilflich sein könne. Clive fiel auf, daß ihr langes Haar in einem äußersten anziehenden Kastanienbraun schimmerte. Sie hatte es auf dem Kopf aufgetürmt, damit es sie nicht bei der Arbeit störte. Ihre Figur fand gleichfalls Clives Wohlgefallen, vielleicht gerade aufgrund des sittsamen Schnitts, womit sie vergebens versuchte, ihre Formen zu verbergen.
    »Ich suche den Herausgeber dieses Blatts, Herrn Car-stairs, junge Dame. Ist er anwesend?«
    »Haben Sie einen Termin, Sir?«
    »Nein.«
    »Darf ich Sie dann bitte fragen, was Sie von Herrn Carstairs wünschen? Er ist sehr beschäftigt, und wenn Sie Vertreter sind, gibt es hier andere Leute, mit denen Sie sprechen können.«
    »Ich bin ein Korrespondent dieses Blatts, junge Dame, und Herr Carstairs ist mein Herausgeber.« Er nahm eine Visitenkarte aus der Tasche und überreichte sie der jungen Frau.
    Nachdem sie die Karte betrachtet hatte, hob sie erneut den Blick und ließ ihn dann wieder sinken. »Major Folliot, Fünfte Herrschaftliche Horse Guards«, las sie.
    »Vielleicht sind Ihnen meine Arbeiten bekannt - meine Artikel und Illustrationen.«
    »Nein, Sir. Ich fürchte, das ist nicht der Fall.«
    »Aber sie sind erst kürzlich hier ... Aber nein, ich bitte um Vergebung.« Clive verfluchte sich im stillen. Natürlich hatte die junge Frau seine Artikel im Recorder and Dispatch nicht gelesen. Sie waren noch vor ihrer Geburt erschienen! »Schon gut. Wenn ich bitte zu Herrn Car-stairs dürfte.«
    »Also gut, Sir.« Sie rief einen jungen Mann heran, der Clive den Weg zu Carstairs' Büro zeigen sollte, wobei sie ihm zunächst Clives Visitenkarte übergab. Clive folgte dem Burschen einen Korridor hinab, eine Treppe hinauf und in eine palastartige Suite von Büros, die ohne weiteres alle Angestellten und etliches Personal des Herstellungsbetriebs vom Recorder and Dispatch einer früheren Ära hätte aufnehmen können.
    Clives Führer klopfte mit saubergeschrubbten Fingerknöcheln an eine polierte Mahagonitür, erhielt ein Summen als Antwort und verschwand durch die Tür. Clive vernahm eine kurze unterdrückte Unterhaltung, dann öffnete sich die Tür, und der Jüngling erschien erneut. Der Bursche nickte Clive zu und hielt ihm die Tür auf, als er das Allerheiligste des Herausgebers betrat.
    Ein sehr junger Mann - er mochte kaum fünfundzwanzig Jahre alt sein - sah von einem papierübersä-ten Schreibtisch auf. Er war gut, sogar wohlhabend gekleidet. Das Haar lag ihm in dichten Locken um den Kopf. Er kniff wie kurzsichtig die Augen zusammen, als er Clive ansah, fingerte zwischen den Papieren herum, zog eine Brille mit Stahlfassung hervor, runzelte die Stirn und stand zögernd auf.
    »Herr«, - er hob Clives Karte mit einer Hand auf und hielt sie nahe an die Augen, um sie zu mustern -, »oder ist es Major Folliot?«
    »Beides wird's tun, Sir. Aber darf ich fragen, wer Sie sind?«
    »Carstairs. Ich bin der Herausgeber vom Recorder and Dispatch. Darf ich fragen, Sir, was Sie von mir wünschen?«
    »Vielleicht habe ich den falschen Carstairs erwischt. Ich suche Herrn Maurice Carstairs.«
    »Das bin ich, Sir.«
    »Unmöglich. Maurice Carstairs engagierte mich, um dem Recorder and Dispatch eine

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