Black Beauty
Machenschaften. Joes Stimme bebte vor Aufregung.
"Hab Dank, meine Junge", rief Mr. Clay. Er eilte sofort, seinen Hut zu holen und sich auf den Weg zu machen. "Bezeugst du auch vor Gericht, was du gesehen hast, wenn ich den Mann anzeige?", rief er, während er zu seinem Pferd rannte.
"Natürlich!", antwortete Joe, "mit Freude!"
So eilte Mr. Clay in Richtung des Kutschers und wir trabten heim. Dort bemerkte John, der inzwischen wieder beim Stall war, sofort Joes empörte Miene. Und nachdem Joe alles erzählt hatte, konnte auch John seinen Ärger über diesen wüsten Menschen nicht verbergen. Er lobte seinen Schützling und betonte, wie wichtig es sei, in solchen Momenten einzuschreiten und nicht einfach weiterzureiten, wie es sicher viele Leute getan hätten. Nur damit sie ihre Ruhe hätten.
Joe hatte sich beruhigt und Johns Lobrede machte ihn stolz. Er putzte mich mit festerer Hand als gewöhnlich. Kurz vor dem Mittagessen wurde Joe zu unserem Herrn gerufen. Er müsse eine Aussage machen. Da wurde Joe ganz rot vor Aufregung und seine Augen glänzten. "Sie haben ihn!"
Joe brachte seine Kleider in Ordnung und ging hinüber. Unser Herr war als Friedensrichter der Grafschaft öfter mit solchen Vorfällen konfrontiert. Es dauerte eine Weile, bis wir Joe wieder im Stall sahen. Er kam bester Laune wieder, gab mir einen freundlichen Klaps und sagte: "Na, mein Freund, so was dürfen wir doch nicht zulassen, oder?"
Später stellte sich heraus, dass die Pferde Merkmale von schlimmen Misshandlungen trugen. Der Fall würde vor Gericht verhandelt und der Kutscher würde mindestens zwei oder drei Monate ins Gefängnis kommen.
Der Abschied
Nach drei Jahren glücklichen Daseins in Birtwick Park, wurde unsere Herrin schwer krank. Die häufigen Besuche des Doktors und der traurige Blick unseres Herrn betrübten auch uns. Schließlich beschlossen sie, England zu verlassen, um in einem milderen Klima zu leben.
Deshalb löste unser Herr seinen Besitz auf. Auch bei uns im Stall drehte sich jetzt alles um die nahende Abreise. John arbeitete schweigend und missmutig und Joe pfiff nicht mehr. Ginger und ich waren sehr beschäftigt. Miss Jessie und Miss Flora reisten als Erstes mit ihrer Erzieherin ab. Sie kamen noch in den Stall, um sich von uns zu verabschieden.
Ginger und mich hatte unser Herr einem Earl of W. verkauft - hörten wir in einem Gespräch. Merrylegs sollte zum Pfarrer kommen, der für seine Frau ein Pony gesucht hatte. Unser Herr hatte ihm das Pferd nur unter der Bedingung überlassen, dass Merrylegs nie verkauft werden durfte. Auch nicht, wenn er nicht mehr arbeiten konnte. Joe sollte Merrylegs Kutscher werden.
John hatte zwar einige gute Stellenangebote, konnte sich aber nicht wirklich entscheiden. Am Abend vor der Abfahrt kam der Herr noch einmal zu uns in den Stall und liebkoste und klopfte uns mit betrübter Miene. Das konnte ich auch aus dem Klang seiner Stimmer heraushören. Wir hören solche Stimmungen schneller als die Menschen.
Unser Herr sprach mit John über dessen Zukunft. "Hast du dich nun entschieden, John?", fragte er.
"Nein, Sir. Ich habe mir überlegt, dass eine Stelle als Fohlenbereiter für mich das Richtige wäre. So viele Jungtiere werden falsch behandelt und fürs Leben verdorben. Ich liebe Pferde und glaube, dies wäre eine sinnvolle Aufgabe für mich. Was meinen Sie, Sir?"
Unser Herr war begeistert und befürwortete Johns Pläne. Er versprach, seinem treuen Kutscher ein gutes Zeugnis und eine Empfehlung zu hinterlegen. Dann dankte er John für seine treuen Dienste. Doch John wollte das gar nicht. Er antwortete: "Aber Sir! Sie und Ihre Frau waren so gut zu mir, dass ich es nie im Leben danken kann. Das werde ich nie vergessen und ich bete zu Gott, dass Ihre Frau wieder gesund wird." Sie gaben sich schweigend die Hand und verließen den Stall.
Der letzte Tag war angebrochen. Am Vortag war das Meiste schon weggebracht worden. Nur noch unsere Herrschaften und ein Mädchen waren da. Ginger und ich fuhren mit der Kutsche ein letztes Mal vor. Der Herr trug seine Gattin sorgsam die Treppe hinunter und setzte sie in die Kutsche. Alle weinten und waren traurig. "Lebt wohl, auf Wiedersehen!" sagte unser Herr.
Joe sprang noch schnell auf, als John bereits losgefahren war. Langsam trabten wir durch den Park. Die Leute standen vor den Türen, um unserer Herrschaft zu winken. "Gott sei mit Ihnen", riefen einige.
Am Bahnhof hörte ich, wie die sanfte Stimme meiner Herrin mit John sprach:
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