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Black Beauty

Black Beauty

Titel: Black Beauty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Sewell
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Allerdings war ich mit dem Aufsatzzügel so eingeschränkt, dass ich nicht in der Lage war, genügend Schwung zu holen. Wieder im Stall angekommen, sagte Ginger nur: "Nun, hast du gespürt wie das ist? Aber es könnte noch Schlimmer sein. Wenn es so bleibt, will ich noch still sein. Immerhin werden wir gut versorgt. Aber wenn die Zügel weiter verkürzt werden, dann können sie was erleben hier!"
    Und es kam so. Täglich schnallte York die Zügel ein Loch kürzer und es kam schnell der Tag, an dem ich mich vor den Ausfahrten, auf die ich mich sonst immer gefreut hatte, fürchtete. Ginger sagte wenig, wirkte aber sehr unruhig. Eines Tages wurden die Aufsatzzügel nicht mehr enger geschnallt und ich begann, mich mit der Situation abzufinden und meiner Pflicht, die eher einer Qual glich, nachzukommen. Aber das Ärgste lag noch vor uns. 

Der Befreiungsschlag
    Eines Tages, als die Herrin zu einer Gartenparty der Herzogin wollte, befahl sie York, uns den Kopf höher zu schnallen. "Schnallen Sie die Zügel so weit hoch, wie es nur geht. Diese unsinnige Nachgiebigkeit muss ein Ende haben."
    York stand bei mir. Der Stallknecht stand an Gingers Kopf. Mein Zügel wurde so eng geschnallt, dass es nahezu unerträglich war. Ginger zerrte bereits ungeduldig am Zügel, wahrscheinlich, weil sie wusste, was nun folgen würde. Als York den Zügel löste, um ihn anschließend straffen zu können, nutzte Ginger die Gelegenheit und bäumte sich derart auf, dass Yorks Nase arge Blessuren davontrug. 
    Die beiden Männer waren nicht in der Lage, das wild gewordene Pferd zu bändigen. Ginger bäumte sich ständig auf und schlug aus. Verzweifelt machte sie so lange weiter, bis sie über die Deichsel trat und mich dabei an der Hinterhand verletzte. 
    Nur Yorks Geistesgegenwart war es zu verdanken, dass nicht noch mehr passierte. Er setzte sich auf Gingers Kopf und ließ mich ausspannen. In diesem Moment war es York egal, wie sein Stallbursche dieses schwierige Unterfangen bewerkstelligen sollte. Sie schnitten die Stränge durch und brachte mich in meine Box.
    Erzürnt stand ich da und überlegte, dass ich mit etwas mehr Übung dasselbe getan hätte wie Ginger. Mein straff zurückgespannter Kopf tat weh und ich hatte keine Möglichkeit, mich zu befreien.
    Nach einiger Zeit führten sie Ginger völlig zerschlagen in den Stall. York sorgte dafür, dass ich von den angezurrten Zügeln befreit wurde. Er schimpfte vor sich hin über diese blöde Modeerscheinung. Außerdem würde sein Herr sich ärgern, dass er der Herrin nachgegeben hatte. Aber was hätte er denn tun sollen? Natürlich sagte er dies nicht laut.
    Fürsorglich versorgte er meine angeschwollene Hinterhand mit warmem Wasser und Umschlägen. Der Lord war empört, weil York den Befehlen der Herrin gefolgt war. Nach dieser Zurechtweisung versprach York, künftig nur noch die Anweisungen des Herrn zu befolgen. Doch bald konnte man sehen, dass alles so blieb, wie es war. Ich hatte gehofft, dass York mehr für die Bedürfnisse von uns Pferden einstünde.
    Nach diesem Tag wurde Ginger von einem der jüngeren Söhne des Lords als Jagdpferd verwendet. Ich musste mit einem neuen Partner namens Max weiterhin die Plagen des Aufsatzzügels vor der Kutsche meiner Herrin ertragen. Ich fragte Max, wie er dieses Leben bisher aushalten konnte. Er antwortete: "Es muss halt sein, dass ich mich füge. Aber der Aufsatzzügel verkürzt mein Leben und deines auch, wenn du ihn noch länger trägst."
    Ich fragte ihn, ob unsere Herrschaft wohl wisse, wie schädlich dies für uns ist. Max berichtete: "Das weiß ich nicht. Aber Tierärzte und Pferdverkäufer wissen darum. Einmal hörte ich ein Gespräch, bei dem ein Pferdehändler einem Herrn erklärte, dass die Leute ihre Pferde eben so haben wollten - mit hoch erhobenem Haupt. Und für sein Geschäft sei das gut, meinte er. Die Pferde würden schneller krank und er könne mehr Tiere verkaufen."
    Vier Monate lang war ich nun im Dienste meiner neuen Herrin und es war nicht zu beschreiben, wie diese Aufsatzzügel mich peinigten. Lange hätte ich das nicht mehr durchgehalten. Durch das scharfe Gebiss auf der Zunge und die unnatürliche Kopfhaltung hatte ich ständig Schaum vorm Maul. 
    Es gab Leute, die meinten, dies wäre das Zeichen für ein feuriges Pferd. Aber das stimmte nicht. Ich bekam durch diese Haltung schwer Luft und hatte nach der Arbeit Schmerzen in Brust, Hals und Nacken. Ich fühlte mich nur noch erschöpft und ausgelaugt.
    Früher war ich mir

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