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Black Beauty

Black Beauty

Titel: Black Beauty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Sewell
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bereits, ritten wir an einem großen Droschkenverleih vorbei. Mein neuer Herr grüßte freundlich. Auf die Frage, ob er auf dem Rossmarkt erfolgreich gewesen wäre, antwortete er: "Ja, ich denke schon!"
    "Na, dann wünsche ich Ihnen viel Glück mit dem Pferd", rief der Fremde. 
    Wir ritten weiter, bis wir einige Gässchen später zu einem ärmlich aussehenden Haus kamen, mit einem kleinen Stall dabei. Auf einen Pfiff hin kamen ein kleines Mädchen, ein Bub und eine junge Frau aus dem Haus gerannt. Die Freude über mich war groß und alle standen um mich herum und streichelten mich oder fragten, ob ich lieb sei.
    Es war schön, die kleine zaghafte Hand des Mädchens auf meiner Schulter zu fühlen. Dolly hieß sie und sie wurde aufgefordert, mich abzureiben. Die Mutter, die Polly hieß, wollte für mich einen Kleiebrei zubereiten.
    "Und für mich, gibt es da auch noch einen Brei?", rief der Vater lächelnd. 
    "Ja, Bratwurstklöße mit Apfelkuchen", rief der Bub. Alle mussten lachen und sie führten mich in einen Stall, der gut roch. Sie legten mir reichlich trockene Streu in die Box und nachdem ich meine leckere Mahlzeit bekommen hatte, war ich mir sicher, diesmal eine wirklich gute Heimat gefunden zu haben.

Droschkenpferd in London
    Jeremiah Barker, so war der Name meines neuen Herrn. Aber alle nannten ihn Jerry. Polly, seine heitere, füllige Ehefrau, passte wunderbar zu ihm. Sie hatte dunkelbraunes Haar, braune Augen und sie lächelte ständig. Jerrys höflicher Sohn Harry war bald zwölf Jahre alt und recht hochgewachsen für sein Alter. Die achtjährige Dolly, die eigentlich Dorothy hieß, war jetzt schon ein Ebenbild ihrer Mutter.
    Eine Familie, die sehr liebevoll miteinander umging. In Jerrys Besitz befanden sich eine Droschke und ein großer Schimmel namens Captain, der aber schon ein fortgeschrittenes Alter hatte. Er schien ein wahrer Vollblüter zu sein und hatte angeblich in frühen Jahren den Krimkrieg mitgemacht. Dort war er das Pferd eines Offiziers der Kavallerie und führte mit ihm das Regiment an. Aber davon erzähle ich später.
    Am nächsten Morgen kümmerten sich alle rührend um mich. Es war fast wie in alten Zeiten. Polly und Dolly schwärmten mich an und brachten mir als Zeichen ihrer Freundschaft einen Apfel und ein Stück Brot. Dieses wohlige Gefühl, als sie mich streichelten und sanft in mein Ohr säuselten, war unbeschreiblich. Polly fand es schade, dass ich wegen der Narben an meinen Knien als Droschkenpferd eingesetzt werden sollte. Sie rätselten, welches Ereignis mich wohl so zugerichtet hätte. Jerry meinte: "So ein zuverlässiges und tolles Pferd hatten wir noch nie. Nennen wir ihn wieder Jack? Dieser Name hat noch immer zu unseren besten Pferden gehört."
    Polly stimmte ihm gerne zu. Am Vormittag zog Captain die Droschke. Nach Schulschluss brachte Harry mir mein Futter und frisches Wasser. Am Nachmittag wurde ich vor die Droschke gespannt. Jerry war ähnlich umsichtig und fürsorglich wie einst John Manly. Endlich durfte ich wieder ohne Aufsatzzügel und Kinnkette fahren. Ein wahrer Segen! 
    Am Droschkenstand reihten wir uns in die lange Schlange der Kutschen ein, die auf Fahrgäste warteten. Einige Kutscher kamen, mich zu begutachten und ihre Meinung kundzutun. "Für einen Leichentransport mag er gehen", sagte einer. Ein anderer befand mich für zu edel, war sich aber sicher, dass an mir irgendwas falsch sein müsse. Man würde schon noch draufkommen.
    Jerry ließ sich nicht drausbringen und meinte: "Der Fehler wird sich dann schon bei mir melden. Und so lange freue ich mich an dem schönen Tier."
    Ein Mann mit einem breiten Gesicht und freundlicher Miene kam auf uns zu. Sein grauer langer Mantel, der graue Hut und sein blaues, lose um den Hals geschlungenes Tuch, ließ ihn wichtig erscheinen. Grant, oder besser Governor Grant wie ihn hier alle nannten, schaute mich von allen Seiten an, als wolle er mich kaufen. Dann sah er Jerry an und sagte: "Was auch immer das Pferd gekostet hat, es passt zu dir und er ist es allemal wert." 
    Die positive Meinung des Ältesten hier am Droschkenstand war wichtig. Er fungierte öfter als Streitschlichter und war bekannt für seine allgemein gutherzige und besonnene Entscheidungskraft. War er jedoch angetrunken, dann war nicht gut Kirschen essen mit ihm. 
    Der Lärm und die vielen Menschen auf Londons Straßen machten mir während meiner ersten Zeit als Droschkenpferd schwer zu schaffen. Doch nach einigen Wochen bemerkte ich, dass ich einen

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