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Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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ihm um.
    »Wenn Sie mich weiter belästigen«, sagte Bosch, »lege ich Beschwerde gegen Sie ein.«
    Eine Weile hielt er den Blickkontakt mit O’Toole, dann hob er das Telefon an sein Ohr.
    »Hier Detective Bosch, was kann ich für Sie tun?«
    »Hier spricht Suzanne Wingo, ATF . Sind Sie gerade im PAB ?«
    Es war Rachel Wallings Bekannte. Bosch spürte das Prickeln von Adrenalin in seinem Blut. Möglicherweise hatte sie bereits geklärt, wem die Pistole gehörte, mit der Anneke Jespersen erschossen worden war.
    »Ja, bin ich. Haben Sie …«
    »Ich sitze auf einer Bank vor dem PAB . Können Sie kurz runterkommen? Ich habe was für Sie.«
    »Ähm, klar. Aber wollen Sie nicht lieber raufkommen? Ich könnte …«
    »Nein. Mir wäre lieber, wenn Sie runterkommen.«
    »Gut. In zwei Minuten bin ich da.«
    »Und kommen Sie allein, Detective.«
    Sie unterbrach die Verbindung. Bosch blieb noch eine Weile sitzen und überlegte, warum sie ihn gebeten hatte, allein zu kommen. Rasch wählte er Rachel Wallings Nummer.
    »Harry?«
    »Ich bin’s. Diese Suzanne Wingo – was ist mit ihr?«
    »Was soll mit ihr sein? Sie hat gesagt, sie überprüft die Nummern. Ich habe ihr deine Handynummer gegeben.«
    »Ich weiß. Aber sie hat mich gerade angerufen und gebeten, mich vor dem PAB mit ihr zu treffen. Und sie hat gesagt, ich soll allein kommen. Was soll das werden, Rachel?«
    Walling lachte, bevor sie antwortete.
    »Nichts, Harry. So ist sie einfach. Sehr geheimnistuerisch, sehr vorsichtig. Sie will nur nicht, dass jemand mitbekommt, dass sie dir einen Gefallen tut.«
    »Mehr nicht?«
    »Nein. Aber wahrscheinlich will sie was für den Gefallen. Eine Gegenleistung.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Keine Ahnung, Harry. Es muss ja auch nicht jetzt gleich sein. Vielleicht will sie nur klarstellen, dass du ihr einen Gefallen schuldig bist. Jedenfalls, wenn du wissen möchtest, wem diese Pistole gehört, musst du zu ihr runtergehen.«
    »Verstehe. Danke, Rachel.«
    Bosch drückte die Trenntaste und stand auf. Er blickte hinter sich. Chu war immer noch nicht an seinem Schreibtisch. Bosch hatte ihn an diesem Morgen noch nicht gesehen. Er merkte, dass Jackson ihn ansah, und signalisierte ihm, nach draußen mitzukommen.
    Erst als sie draußen auf dem Flur waren, fragte Bosch: »Hast du kurz Zeit?«
    »Schätze schon«, sagte Jackson. »Was gibt’s?«
    »Komm mal hierher.«
    Bosch stellte sich an die Glaswand, von der man auf den Platz vor dem PAB hinunterschauen konnte. Sein Blick wanderte über die Betonbänke, bis er eine Frau entdeckte, die mit einer Akte allein dasaß. Sie trug eine Hose und ein Golfhemd und darüber einen Blazer. Bosch konnte erkennen, dass der Blazer hinter der rechten Tasche einen deutlichen Knick machte. Die Frau trug ein Holster unter ihrer Jacke. Es war Wingo. Bosch deutete auf sie.
    »Siehst du die Frau auf der Bank dort? Die mit dem blauen Blazer?«
    »Ja.«
    »Ich gehe jetzt kurz zu ihr runter. Könntest du uns im Auge behalten, vielleicht mit deinem Handy ein Foto von uns machen. Ginge das?«
    »Klar. Aber warum?«
    »Ach, wahrscheinlich nichts. Sie ist vom ATF und will mir was geben.«
    »Und?«
    »Ich kenne sie nicht. Sie wollte nicht raufkommen, sondern will, dass ich runterkomme. Allein.«
    »Okay.«
    »Wahrscheinlich bin ich nur paranoid. Ist vermutlich aber kein Wunder, wenn O’Toole jeden meiner Schritte strengstens überwacht …«
    »Allerdings. War wahrscheinlich nicht sonderlich schlau, dass du ihn gerade so provoziert hast. Als dein Rechtsbeistand kann ich dir nur raten, nicht …«
    »O’Toole kann mich mal. Ich gehe da jetzt runter. Passt du auf?«
    »Ich bleibe solange hier.«
    »Danke.«
    Bosch klapste ihn auf den Arm und entfernte sich. Jackson rief ihm hinterher. »Du weißt schon, du bist echt der paranoideste Typ, den ich kenne.«
    Bosch kniff in gespieltem Argwohn die Augen zusammen. »Wer hat dir denn das erzählt?«
    Jackson lachte. Bosch nahm den Lift nach unten und ging über den Vorplatz auf die Frau zu, die er von oben entdeckt hatte. Aus der Nähe sah er, dass sie Mitte dreißig war, mit einer sportlichen Figur, rotbraunem Haar und einem nüchternen Kurzhaarschnitt. Boschs erster Eindruck war, dass sie eine gestandene FBI -Agentin sein musste.
    »Agent Wingo?«
    »Sie haben gesagt, zwei Minuten.«
    »Sorry, mein Vorgesetzter hat mich aufgehalten. Ziemlich nervig der Mann.«
    »Sind sie das nicht alle.«
    Bosch gefiel, dass das wie eine Feststellung klang, nicht wie eine Frage. Den

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