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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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einzujagen. Sogar Dean hatte das sofort erkannt. Wer immer es getan hatte, hatte ihr wahrscheinlich nicht einmal Angst machen wollen. Er hatte sie verletzen wollen. Sich an ihr für irgendetwas rächen wollen. Hatte sie als Schlampe beschimpfen und seine Meinung von ihr so plastisch wie möglich ausdrücken wollen.
    Die Liste der Leute in dieser Stadt, die einen Groll gegen sie hegten, war zwar nicht unbedingt so lang wie ihr Arm, reichte ihr aber wahrscheinlich schon bis zum Ellenbogen. Im Geiste ging Stacey diese Liste durch, einschließlich der Namen einiger Männer, die sie gestern Nachmittag bei Dicks zweifellos verärgert hatte. Dann klapperte sie die Gegend ab und versuchte, die Auswahl weiter einzugrenzen. Ihre nächsten Nachbarn – diejenigen, bei denen sie sich darauf verlassen konnte, dass sie die Angelegenheit für sich behielten – , waren tief erschüttert gewesen, als sie hörten, was geschehen war. Sie alle hätten ihr gerne geholfen, aber sie konnten ihr keinerlei Hinweise geben, die sie bei ihren Ermittlungen weiterbrachten.
    Der Postbote, der in derselben Straße wohnte, sagte, dass alles in Ordnung gewesen sei, als er ihre Post gegen Mittag in den Briefschlitz geworfen hatte. Also musste dieser Widerling seine ekelhafte Tat zwischen Mittag und dem Zeitpunkt begangen haben, als sie nach Hause gekommen war.
    Mitten am Samstag bei strahlendem Sonnenschein – und niemand hatte etwas gesehen oder gehört.
    Man musste nicht besonders lange nachdenken, um darauf zu kommen, dass der Kerl auf der ruhigen Straße hinter ihrem Viertel geparkt und sich ihrem Haus durch das dichte Wäldchen genähert hatte. Es dürfte ihm nicht schwergefallen sein, über den niedrigen Zaun zu klettern, während die riesigen Tannen, die Stacey damals überhaupt erst in diese Gegend gelockt hatten, ihn verbargen. Ein kurzer Sprint am Haus entlang, immer schön in den spätnachmittäglichen Schatten, und schon hätte er ihre Haustür erreicht. Die Veranda wurde in Richtung Straße von den völlig außer Kontrolle geratenen Hecken verdeckt – sie kam einfach nie dazu, sie zu stutzen. Dann hatte er sich Zeit lassen können.
    Mistkerl!
    Nachdem sie bei den Nachbarn keinen Erfolg gehabt hatte, verschaffte sie ihrer Frustration Luft, indem sie diese dämlichen Hecken beschnitt. Gnadenlos. Bis ihre Arme und ihr Hals so zerkratzt waren, dass das Blut hervorquoll. Und bis ihr Zorn allmählich zu verrauchen begann.
    Gestern Nacht, in Deans Armen, war sie niedergeschmettert gewesen. Jetzt war sie einfach nur unglaublich wütend.
    Sie wusste, dass sie mit einigen der Leute würde reden müssen, die sie auf dem Kieker hatten. Also stieg sie am späten Nachmittag in ihren Streifenwagen und machte sich auf den Weg ins Stadtzentrum. Aber statt zum Revier zu fahren, nahm sie einen Umweg über die Tanner Road – auch bekannt als das »Armeleuteviertel« von Hope Valley.
    Das Haus der Flanagans war wahrscheinlich sehr schön gewesen, als man es gebaut hatte. Es war im alten viktorianischen Stil gehalten und zeichnete sich immer noch durch anmutige Linien und eine elegante Veranda aus. Aber diese Linien wurden von seit dreißig Jahren abblätternder Farbe überlagert, und die Veranda löste sich allmählich vom Mauerwerk.
    Der Vater von Mitch und Mike machte anderen einen Haufen Vorwürfe und brachte endlose Schuldzuweisungen vor, wenn es um sein trauriges Schicksal ging.
    Als Stacey in der Einfahrt parkte und auf die Haustür zuging, sah sie ihn in der offenen Garage stehen. Misstrauisch musterte er sie. Er hatte unter der offenen Motorhaube einer Rostlaube herumgewerkelt, die sich als Transporter ausgab – mitsamt Gewehrständer und Konföderiertenflagge auf der Hecktür. Nobel.
    »Was wollen Sie?«
    »Ich möchte mit Mike sprechen.«
    Sofort zog er die Schultern hoch und ballte die Fäuste. Mist – falls Mike unschuldig war, wollte sie den Jungen nicht in Schwierigkeiten bringen. Aber sie musste ihn verhören, denn einen toten Hund auf ihre Veranda zu werfen war genau die Sorte Gräueltat, die einem wütenden, gewalttätigen Teenager ähnlich sah.
    Dennoch bestand die Möglichkeit, dass er es nicht getan hatte. »Er hat nichts angestellt«, brummte sie und fragte sich, ob Mr Flanagan die Unaufrichtigkeit in ihrer Stimme wirklich nicht bemerkte. »Es könnte nur sein, dass er etwas gesehen hat, das mich bei einem Fall weiterbringt, in dem ich ermittle.«
    Sie hatte Dean versprochen, dass sie keine weiteren Recherchen anstellen würde. Aber

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