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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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gewesen war, waren bei seiner Rückkehr seine Sinne geschärft. Sogar seine Augen durchdrangen die Dunkelheit seines Kellerverstecks, und er konnte nicht umhin, sich vorzustellen, wie es als zweites Verlies aussehen würde.
    Für die Galgen oder die Grube wäre kein Platz. Aber ein Tisch mit Ketten an Kopf- und Fußende, ein nagelbewehrtes Brett, das wäre schon genug.
    »Das mache ich«, flüsterte er. Wenn er diesen Angriff auf seine Sicherheit und seinen Frieden überstand, würde er das in die Tat umsetzen. Irgendwie würde er seine Beute hierher bringen und sich stundenlang an ihr ergötzen. Selbst wenn er dafür andere beseitigen musste, die ihm im Wege standen.
    Angefangen mit seinem Erpresser.
    Denn in der langen Nacht gewalttätigen Vergnügens, während sein Geist durch Blut reingewaschen worden war, war ihm die Wahrheit aufgegangen. Mit vollkommener Klarheit hatte er begriffen, was er sofort hätte erkennen müssen.
    Er wusste, wer ihm die Botschaft geschickt hatte. Es gab nur eine Person, die das gewesen sein konnte.
    Warren Lee.
    Alle wussten, dass der alte Spinner sein Haus mit Kameras sicherte. Dass er sie auch entlang der Grenze seines Grundstücks angebracht hatte, ausgerichtet auf den umliegenden Wald, hätte ihn nicht weiter überraschen sollen. Er hätte das eigentlich in Betracht ziehen und sich vor der Sache mit Lisa darum kümmern müssen. Aber er machte sich keine Vorwürfe. Schließlich war es sein erstes Mal gewesen.
    Das Schwarz-Weiß-Foto war unscharf. Es war von oben aufgenommen worden, wahrscheinlich von der Spitze des Zaunes, der diesem durchgeknallten Ex-Söldner gehörte. Vielleicht hatte Lee gar nicht die Bedeutung der Bilder erfasst, die er da besaß. Aber er hatte sie aufbewahrt, weil er wusste, dass es irgendetwas damit auf sich hatte.
    Dann hatte das FBI angefangen herumzuschnüffeln und nach Lisas Leiche zu suchen. Und Lee hatte eins und eins zusammengezählt und war auf Mord gekommen.
    »Es wird nicht einfach sein, ihm an den Kragen zu gehen«, brummte er, und seine eigene Stimme dröhnte ihm in der Stille in den Ohren. »Ganz und gar nicht.« Der Mann lebte in einer richtigen Festung. Und die würde er verteidigen. Wenn nötig mit Gewalt.
    »Zum Teufel mit ihm.« Warum musste der alte Mistkerl auch seine Nase da hineinstecken? Wozu brauchte Warren Lee überhaupt Geld?
    Jemand sollte ihm einen Denkzettel verpassen, damit er sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmerte. Genau genommen war bei einigen Leuten in dieser Stadt mal ein Denkzettel fällig.
    Es war machbar, Lee zu töten. Aber vielleicht schaffte er es nicht rechtzeitig, um die Frist einzuhalten. Was bedeutete, dass er einen Plan B brauchte.
    Das Geld beschaffen und damit Warren Lee so lange hinhalten, bis er ihn allein zu fassen kriegte und umlegen konnte. Das war Plan B.
    Er kannte nur eine Möglichkeit, an so viel Geld zu kommen. Diese Möglichkeit war gleichzeitig erregend und Furcht einflö­ßend.
    Er würde eine ganz besondere Auktion abhalten müssen, bei der er gigantische Summen erzielen konnte.
    Diese Auktion durfte an keinerlei Einschränkungen mehr gebunden sein.
    Wahrscheinlich hätte Stacey an diesem Sonntag zur Arbeit gehen sollen. Aber nach der Woche, die hinter ihr lag, und eingedenk des Versprechens, das sie Dean gegeben hatte – dass sie sich bedeckt halten würde, bis sie von ihm hörte – , ließ sie es bleiben. Stattdessen fuhr sie raus zu ihrem Vater, erzählte ihm eine entschärfte Version dessen, was geschehen war, und half ihm, Ladys Leichnam zu beerdigen. Guter Gott, es tat weh, den Schmerz in seinen Augen zu sehen!
    Stacey hatte seit Jahren keine Geheimnisse mehr vor ihrem Vater, und es gefiel ihr gar nicht, damit jetzt anzufangen. Aber ihm Kummer zu bereiten und ihn so weit zu bringen, dass er Angst um sie hatte, wäre noch viel schlimmer.
    Hinterher fuhr sie wieder in die Stadt und konzentrierte sich auf den einen Fall, in dem sie ermitteln konnte. Sie hatte Dean versprochen, dass sie nichts tun würde, was mit dem Sensenmann zusammenhing. Aber sie hatte ihm nicht versprochen, dass sie nicht versuchen würde herauszufinden, was mit Lady geschehen war.
    Sie musste unbedingt wissen, welches kranke Schwein diesen armen, lieben Hund abgeschlachtet hatte.
    Nur einen Moment lang kam es ihr in den Sinn, dass die beiden Fälle miteinander verknüpft sein könnten. Psychos wie der Sensenmann verschwendeten jedoch keine Zeit darauf, Kleinstadt-Sheriffs mit hirnkrankem Schabernack einen Schreck

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