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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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du dich an den Abend?«
    Er hob die Hände. »He, er hat mir gar kein Bier verkauft. Und ich war bei Weitem nicht der Einzige, der es probiert hat.«
    »Ich will dir ja gar nichts anhängen. Und ich mache dir auch nicht die Hölle heiß, weil du versucht hast, an Alkohol ranzukommen. Ich will nur wissen, ob du irgendwas gesehen hast. Hast du dich noch draußen rumgedrückt, nachdem du rausgeworfen wurdest, oder bist du wieder hineingegangen? Kam dir irgendjemand auf dem Parkplatz verdächtig vor, der Lisa vielleicht besondere Aufmerksamkeit geschenkt hat?«
    Endlich begriff Mike, dass sie wirklich nicht seinetwegen hier war, und verschränkte die Arme. »Mitch hat mich nach Hause geschleift und gegen Mitternacht in der Einfahrt abgesetzt.«
    Mitch war in der Taverne gewesen? Der Barbesitzer hatte erzählt, dass er die Teenager hatte rauswerfen lassen; er hatte bloß nicht erwähnt, wer den Rauswurf erledigt hatte.
    Warum hatte ihr zuverlässiger Deputy das verschwiegen? Vielleicht hatte er es anfangs, als alle dachten, dass Lisa die Stadt verlassen hatte, nicht für wichtig erachtet. Aber jetzt, da er wusste, dass sie ermordet worden war, hätte er unbedingt etwas sagen müssen.
    »Was hast du danach getan?«, fragte sie, weil sie Mike nicht merken lassen wollte, wie sehr das pikante Detail, das er ihr unbeabsichtigt vorgesetzt hatte, sie verblüffte.
    »Nichts. Bin zu Hause geblieben. Das machen ja schließlich alle netten, wohlerzogenen Jugendlichen, oder?«
    Dabei würde er einen wohlerzogenen Jugendlichen nicht einmal erkennen, wenn er über einen stolperte.
    Stacey war sich nicht ganz sicher, ob sie ihm glaubte. Mike legte jetzt wieder diesen frechen Tonfall an den Tag, weil sein Vater außer Hörweite war und er erkannt hatte, dass Stacey ihn nicht wegen der Dummheiten verpfeifen würde, die er im Donutladen angestellt hatte. Offen gestanden fragte Stacey sich, warum ihm das solche Sorgen bereitete. Nach allem, was sie über Mr Flanagan wusste, würde er wahrscheinlich mit machohaftem Stolz reagieren, wenn er erfuhr, dass sein Sohn eine Bande Jungs dazu angestiftet hatte, einem jungen Mädchen Angst einzujagen. Am Ende würde er ihn sogar noch dafür loben. Mr Flanagan gehörte zu den Leuten, die darüber lachten, wenn ihre Söhne andere Kinder verprügelten. Er hatte sie im Alter von vier Jahren außerhalb der Saison mit auf die Jagd genommen – und war entsetzt gewesen, als Mitch beschlossen hatte, Polizist zu werden. Der Vater des Jahres!
    Plötzlich lächelte Mike. Ein widerliches, wissendes Lächeln. »Sie wollen wissen, was mit Lisa los war? Mann, das Mädel war total besoffen und hat mit jedem Kerl getanzt, als würde sie es gleich auf dem nächstbesten Billardtisch mit ihnen treiben. Mein idiotischer Bruder wollte sie dazu überreden, mit uns wegzufahren, aber sie hat ihm direkt ins Gesicht gelacht. Der war vielleicht sauer.«
    Stacey verzog keine Miene. Mitch war nicht bloß da gewesen; er hatte Lisa nicht einfach nur im Vorbeigehen gesehen. Er hatte mit ihr gesprochen. Und niemand in der Kneipe hatte es für nötig gehalten, das zu erwähnen.
    Möglicherweise dachten sie, dass Stacey es bereits wusste, da Mitch ihr Untergebener war. Vielleicht hatten sie aber auch Angst, es ihr zu erzählen, weil ihnen klar war, welch große Stücke Stacey auf ihren Stellvertreter hielt.
    Was immer der Grund war, Stacey musste herausfinden, was genau zwischen Mitch und Lisa vorgefallen war – in dieser Nacht und auch davor.
    Verdammt! Wieder ein Name auf der Liste der Leute, die sie befragen musste. Mitch, ihren Bruder, dessen besten Kumpel. Diese Liste schloss mit jeder Minute mehr Leute ein, die sie gut kannte.
    Und bereitete ihr immer mehr Sorgen.

11
    Alle Berichte ließen darauf schließen, dass Amber Torrington ein rotzfreches, gemeines Mädchen war. Lediglich ihre Eltern mochten sie – weil ihnen nichts anderes übrig blieb. Und ihr Freund, weil er ihr an die Wäsche durfte.
    Bisher wurde sie nur vermisst und galt nicht offiziell als tot. Vielleicht redeten deshalb alle, die sie kannten, ganz ungeniert schlecht über sie. Ihre sogenannten Freundinnen, ihre Chefin in dem Bekleidungsgeschäft, der Wachmann, der noch fünf Geschäfte weiter gehört hatte, wie sie ihre Chefin angeschrien hatte – es war immer dieselbe Leier. Verwöhntes Gör, hitziges Temperament. Nicht besonders beliebt.
    Gierig sog Dean jede kleinste Information auf, während er die örtliche Polizei am Sonntag bei den Befragungen

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