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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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damit ich nicht mehr unentwegt mit solchen Grausamkeiten zu tun habe.«
    Wieder zeigte sie ihr leises, betrübtes Lächeln. »Und, hat es funktioniert?«
    »Nicht so richtig. Ich glaube, ich konnte besser schlafen, als ich noch nach stinknormalen Durchschnittsgangstern gefahndet habe.« Mit einem plötzlichen Anflug von Zorn, der ihm gegen seinen Willen die Stimme erzittern ließ, fügte er hinzu: »Aber ich werde nicht aufgeben, bis wir diesen Typen aufgespürt haben.«
    In ihren grünen Augen lag Verständnis. Natürlich konnte sie das nachvollziehen; auch sie wollte ihn zur Strecke bringen, selbst wenn sie erst seit ein paar Stunden von dem Fall wusste. Jeder, der miterlebt hatte, wozu dieses Ungeheuer fähig war, wäre entsetzt bei dem Gedanken, dass er immer noch frei herumlief. Sie hatte allerdings nicht – zumindest noch nicht – begriffen, dass er wahrscheinlich noch viel näher war, als sie glaubte.
    »Warum die Cyber Division eingeschaltet wurde, verstehe ich noch nicht ganz«, sagte sie. »Dieser Täter ist kein alberner Steuerhinterzieher oder Internet-Betrüger. Ich dachte, das … wie heißt es noch mal, National Center for the Analysis of Violent Crime ? Ich dachte, die kümmern sich um solche Sachen.«
    »Normalerweise macht das NCAVC das auch. Aber unser Cyber Action Team übernimmt ganz neue Aufgaben. Alle anderen Teams der Cyber Division stehen bereit, um auf konventionelle Bedrohungen über das Internet zu reagieren, und zwar weltweit. Wir hingegen sind nur für Morde mit Internetbezug zuständig.«
    »Ist in der heutigen Zeit wahrscheinlich sinnvoll. Du mit deiner Erfahrung vom ViCAP zusammen mit ein paar IT -Spezialisten – da kann man sicher eine kompetente Gruppe zusammenstellen.«
    »Ja, wir sind eine bunte Mischung aus verschiedenen Fachleuten. Stokes lernst du morgen kennen, sie ist ein kriminaltechnisches Genie. Und Wyatt bemüht sich darum, dass wir noch einen Verhaltensanalytiker ins Team bekommen – bisher allerdings ohne Erfolg.« Das psychoanalytische Kauderwelsch, das die Jungs von der BAU von sich gaben, verstand Dean zwar auch nicht immer, aber meistens stellten sie sich clever genug an, sodass es sich lohnte, sie in laufende Ermittlungen einzubeziehen. Vor allem in Ermittlungen von Serienmorden. »Vorerst hat er jemanden finden können, der bereit ist, sich unseren Fall anzusehen und ein Täterprofil zu erstellen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob sie uns jemals eine Vollzeitstelle für einen Verhaltensanalytiker zuteilen werden. Das würde uns die Sache viel zu sehr erleichtern.«
    Sie schien verwirrt. Wahrscheinlich ginge das jedem so, der nicht beim FBI arbeitete. Denn die Intrigen und das Konkurrenzgehabe – und auch die Gehässigkeit – , mit denen Wyatt dort konfrontiert wurde, leuchteten einfach niemandem ein.
    Bevor Dean allerdings zu einer Erklärung ansetzen konnte, wurden sie unterbrochen. »Hi, Stacey! Na, wie geht’s meiner Süßen? Hast du mich vermisst?«
    Dean fuhr auf und konnte nicht fassen, dass er so in das Gespräch mit der Frau vor ihm vertieft gewesen war, dass er überhaupt nicht bemerkt hatte, wie sich jemand ihrem Tisch genähert hatte. Als er aufschaute, sah er einen korpulenten Kerl mit breiter Brust, ungefähr Ende dreißig. Er trug staubige Jeans und ein leichtes Flanellhemd, dessen abgerissene Ärmel seine muskulösen Arme – der rechte blass, der linke sonnengebräunt – zutage treten ließen. Sein Gesicht, dessen kreisrunde Form von den Geheimratsecken, die tief in die bauschigen Locken hineinreichten, noch betont wurde, trug einen sanften, vergnügten Ausdruck.
    Sah man jedoch genauer hin, fielen einem die tiefen Sorgenfalten auf seiner Stirn auf, und obwohl er Stacey anlächelte, huschte sein Blick pausenlos nach links und rechts. Er wirkte nervös wie ein Drogensüchtiger, der sich gerade seinen nächsten Trip kauft.
    Vielleicht bildete Dean sich das aber auch nur ein. Denn er mochte es gar nicht leiden, dass jemand – insbesondere ein Typ, der wie der personifizierte Lexikoneintrag unter »Angeber« aussah – die kluge, kompetente Frau am anderen Ende des Tisches behandelte wie irgendeine niedliche Kellnerin ohne einen Funken Verstand.
    »Hallo, Randy«, antwortete Stacey und zwang sich sichtlich zu einem Lächeln. Dean kannte sie noch nicht einmal einen Tag lang, aber er konnte sehen, welche Mühe sie sich geben musste, um normal zu wirken. Er merkte es an ihren Händen, die ineinander geklammert auf dem Tisch lagen, an ihren

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