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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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drehte sich die Erde weiter.
    Aber nicht für Stacey. Nicht für sie beide.
    »Wie hältst du das nur aus?«, flüsterte sie schließlich.
    »Ich halte es aus, weil ich weiß, dass ich dieses verdammte Schwein kriegen werde.«
    Sie hob die Schultern und rieb sich mit den Händen die Oberarme, als sei ihr kalt. Dean wunderte das nicht. Bei dieser Geschichte konnte einem das Blut in den Adern gefrieren.
    Allerdings staunte er, wie schlank ihre Hände bei dieser Bewegung wirkten. Stark und durchsetzungsfähig, wie sie war, hatte sie doch wunderschöne, feminine Hände mit langen, zierlichen Fingern, ebenso zart und fein wie ihr Nacken und ihr Hals. Dean vermutete, dass sie wahrscheinlich genauso gut Klavier spielte, wie sie mit einer Schusswaffe umging.
    Er schüttelte den Kopf und zwang den Gedanken beiseite, der sich ihm sofort aufgedrängt hatte – was sie wohl noch alles mit ihren Händen anstellen konnte – , denn das war völlig verrückt. Wahnsinnig. Er betrachtete diese Frau viel zu aufmerksam, von ihrem Haar bis zu den Händen, der Stimme, ihrem schlanken und dennoch weiblichen Körper. Ganz zu schweigen von ihrem scharfen Verstand und der guten Intuition.
    »Was zum Teufel tust du hier?«, brach es aus ihm hervor.
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Wie bitte?«
    »Entschuldigung.« Wieder schüttelte er den Kopf und verfluchte sich dafür, dass er die Klappe nicht hatte halten können. »Nur, weil … offensichtlich leistest du wirklich gute Arbeit. Ich frage mich einfach, was dich hier hält.« Was hatte dieses winzige Nest jemandem zu bieten, der so klug, so stark und so attraktiv war?
    »Mir gefällt es hier«, gab sie zurück, vielleicht eine Spur zu nachdrücklich. »Ich bin hier zu Hause.«
    »Sorry.«
    »Und was ich hier tue?«, fügte sie hinzu, »Ich führe eine Familientradition fort. Sowohl mein Vater als auch mein verstorbener Großvater hatten diesen Posten schon inne. Die Leute erwarten, dass der Sheriff von Hope Valley den Namen Rhodes trägt.« Sie starrte auf ihr Glas, als stecke noch mehr dahinter, aber sie schwieg.
    Plötzlich musste Dean an ihren Bruder denken. Ihr wütender Bruder mit den vielen Narben, der die Familientradition nicht weitergeführt hatte. Aber er hielt den Mund. Sie hatte beschlossen, so zu tun, als hätten sie den hässlichen Streit im Revier nicht mitbekommen, und er würde sie nicht darauf ansprechen.
    »Die Erwartungen der Familie … tja, das kenne ich.«
    »Wie steht’s bei dir?«
    »Mein Vater ist Stahlarbeiter, meine Mutter Friseurin. Seit ich alt genug war, um ihre Gespräche zu verstehen, wusste ich, dass meine Eltern mir nie vergeben würden, wenn ich nicht studieren und etwas aus meinem Leben machen würde.«
    Sie zeigte wenigstens andeutungsweise ihr hübsches Lächeln, das seit seiner Ankunft in dieser Stadt nicht oft zu sehen gewesen war, als wäre sie dankbar, dass sie von dem düsteren Gespräch über ihren Fall abgeschweift waren. »Sie sind sicher stolz auf dich.«
    »Mag sein. Deine bestimmt auch. Weiß dein Vater von … ?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Aber vielleicht werde ich mit ihm darüber sprechen. Er hat in dieser Stadt zwanzig Jahre lang für Recht und Ordnung gesorgt. Möglicherweise kann er uns weiterhelfen.« Sie fügte nicht hinzu: Ob es dir passt oder nicht. Das steckte bereits in ihrem kühlen, defensiven Tonfall.
    »Gute Idee«, antwortete Dean. Er wusste, dass er sie nicht bitten musste, vorsichtig zu sein. Sie war zu klug, um nicht von selbst darauf zu kommen. »Sag mir Bescheid, wenn ihm irgendetwas einfällt.«
    Anerkennung blitzte in ihren Augen auf, und sie entspannte sich sichtlich. »Ich werde ihm keine plastischen Einzelheiten schildern. Bestimmt haben weder mein Vater noch mein Großvater sich je vorgestellt, dass sie es bei diesem Job mit etwas wie diesem Fall zu tun bekommen könnten«, murmelte sie und schaute an ihm vorbei, als sähe sie etwas in der Ferne. Vielleicht den Geist von Lisa Zimmerman, der, wie Dean annahm, ihr noch lange im Kopf herumspuken würde.
    »Niemand hält es für möglich, dass so etwas in sein Leben eindringt.«
    »Wie ist das bei dir? Ich schätze, du kriegst so etwas ziemlich oft zu sehen.«
    »Keine Sachen von dem Kaliber. Noch vor einem Monat habe ich beim Violent Criminal Apprehension Program gearbeitet.« Er sah, wie die Kellnerin mit seinem Eistee auf sie zukam, wartete ab, bis sie wieder gegangen war, und fuhr fort: »Ich dachte, ich wende mich der Internetkriminalität zu,

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