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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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sorgen sie dafür, dass die Räumlichkeiten immer blitzblank sind.«
    In Dean keimte Hoffnung auf. Ein Urteil wollte er jedoch erst fällen, nachdem er die Zimmer selbst von innen gesehen hatte.
    Gerade wollte er ihr das sagen, da fuhr er bei dem Geräusch von klirrendem Glas zusammen. Automatisch drehten Stacey und er die Köpfe, doch Dean nahm an, dass sie wahrscheinlich nur sehen würden, wie eine Kellnerin inmitten eines Trümmerhaufens aus Tellern stand.
    Stattdessen fiel sein Blick auf einen blassen, knochigen Mann, der von auf dem Boden liegendem zerbrochenem Geschirr umgeben war. Eine Kellnerin war nicht in Sicht; das Glas und der Teller mitsamt dem halb aufgegessenen Sandwich waren ihm offensichtlich vom Tisch gerutscht.
    »Na super«, brummte Stacey, und ihre Stimme triefte vor Missmut.
    Ihr Tonfall und der Zorn, der in den Augen des Fremden aufblitzte, als er Dean ansah, ließen ihn darüber nachdenken, ob das Geschirr wirklich einfach nur ins Rutschen gekommen war. Dann warf der Mann einen Blick voller kaum verhohlener Wut zu Stacey hinüber, und Dean kam noch mehr ins Grübeln. »Gibt es ein Problem?«
    »Nicht von meiner Seite.«
    Dean setzte sich auf und betrachtete den tellermordenden Unbekannten. Mit seinen schmuddeligen braunen Locken und seiner großen, dürren, bleichen Gestalt erinnerte er an ein gebrauchtes Wattestäbchen. Als der Mann Deans Blick bemerkte, wandte er sich um, kramte etwas Geld aus der Tasche und warf es der Kellnerin hin, die gerade hinzugelaufen kam. Dann stakste er über den Scherbenhaufen hinweg und ging schnurstracks zum Ausgang, ohne noch ein einziges Mal in ihre Richtung zu schauen.
    »Bitte sag mir nicht, dass das dein Ex war«, murmelte Dean, denn ihm war klar, dass dieser ungewöhnliche Schlagabtausch nicht beruflich, sondern privat gewesen sein musste. Verblüfft, wie er war, war er unvermittelt zum Du übergegangen.
    »Das hätte er wohl gerne«, erwiderte Stacey. »Er heißt Rob Monroe. Ich musste etwas deutlicher werden, als er den zarten Hinweis nicht verstanden hat, dass ich kein Interesse habe.«
    »Na so was, ich kann mir gar nicht vorstellen, woran das liegen sollte.«
    Sie kicherte. Ein süßes Kichern. »Abgesehen davon, dass seine Mama ihm wahrscheinlich immer noch das Bett macht und sein Papa, der Bürgermeister, ihm vorschreibt, wann er abends zu Hause sein soll? Wirklich schwer nachzuvollziehen.«
    Schon allein bei dem Gedanken stöhnte Dean innerlich auf. Gleichzeitig war er versucht, sie zu fragen, was denn ihr Interesse wecken konnte. Allerdings war er nicht der Typ, der lässig mit Frauen flirtete, denn er beherrschte die Sprache, die es dafür brauchte, nicht. Er hatte keine Ahnung, wie er herausbekommen sollte, ob sie auch diese unwiderstehliche Anziehung verspürte, der er seit dem ersten Moment ihrer Begegnung ausgesetzt war. Er wusste nur eins: Als sie eben so gelacht hatte und in ihren Augen echte Heiterkeit aufgeblitzt war, hatte sein Herz für einen Schlag ausgesetzt. Oder für zehn.
    »Ich habe gesehen, wie du die Stadt ausgekundschaftet hast.«
    Thema beendet. Offensichtlich wollte Stacey sich nicht weiter zu ihrem unerwünschten Bewunderer äußern und überging den Zwischenfall ebenso wie die Auseinandersetzung mit ihrem Bruder zuvor. Immerhin duzte sie ihn jetzt auch.
    Dean fragte sich, wie ein Mann wohl darauf reagierte, wenn diese hübsche Frau ihn so mir nichts, dir nichts aus ihren Gedanken verbannte. Auf einmal spürte er einen leisen Hauch von Mitgefühl mit dem wütenden Mr Monroe.
    »Die Erkundungstour durch Hope Valley hat nicht allzu lang gedauert, oder?«
    »Nein.«
    »Ein Städtchen mit zwei Ampeln – ist das nicht himmlisch?« Sie hob ihr Glas und nahm einen Schluck von einer Flüssigkeit, die aussah wie starker Eistee. Das war zwar nicht gerade das Bier, nach dem Dean sich am Ende eines langen, beschissenen Tages sehnte, aber es schien zu erfrischen.
    Eine Kellnerin in Polyesteruniform kam an ihren Tisch und nuschelte: »Was darf’sn sein?« Dean deutete auf Staceys Getränk und bat um das Gleiche. Die Kellnerin steckte ihren Bleistift hinters Ohr und trottete davon.
    Als sie wieder unter sich waren, fuhr Stacey fort: »Ich habe dich vom Büro aus gesehen. Es ist Zeit fürs Abendbrot, und ich dachte mir, wenn du auf der Suche nach etwas zu essen bist, würdest du früher oder später hier landen. Es gibt ein paar Restaurants in der Umgebung – ein ziemlich gutes Steakhaus und ein Waffelbistro. Aber die sind zu Fuß nicht

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