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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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verstand, dann mussten etwas weniger dezente her.
    Du könntest noch auf Boyd warten.
    Ja. Wenn Boyd nächste Woche freigelassen wurde, würde Lily von ganz allein wieder in die Stadt geschlichen kommen. Daran bestand kein Zweifel. Sie würde den Schuldigen niemals frei herumlaufen lassen, solange noch ein Funke Leben in ihr steckte.
    Aber wenn die Berufung scheiterte und der Mann nicht freikam, um als Köder für die Agentin zu dienen, dann wäre noch mehr Zeit vergeudet worden. Und das war lange genug passiert. Das Geheimnis zu hüten, Lovesprettyboys’ Identität verborgen zu halten, sich wieder der realen Welt und dem realen Leben zuzuwenden war enorm anstrengend gewesen. Der Druck war kaum noch auszuhalten; so konnte das einfach nicht weitergehen.
    Es musste ein Ende nehmen. Vielleicht würde es das auch bald, mit Boyds Freilassung. Doch es konnte nie schaden, für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Das hieß, dass der Lilienmörder noch ein letztes Mal zuschlagen musste. Und diesmal würde es nicht den geringsten Raum für Fehlinterpretationen geben. Nur rohe, blutdürstige Gewalt und glasklare Indizien, die niemandem entgehen konnten.
    Vielleicht eine Haarsträhne von Agent Fletchers eigenem Blondschopf – sorgfältig aufbewahrt seit der Nacht ihrer Flucht? Oder etwas noch Unverfroreneres?
    Möglicherweise war es an der Zeit, sich ein paar Erinnerungsstücke an Lily Fletchers Aufenthalt in Virginia im letzten Januar anzuschauen. Sie waren seit damals in einem Lagerschrank weggesperrt. Nur für den Notfall.
    »Wirklich raffiniert. Immer einen Schritt voraus.« Das sagten alle.
    Jetztbliebnurnocheinszutun:dieBeuteanzulocken.Eswarfrüh,nurwenigeTagenachdemletztenMord.Abereswarschonallesvorbereitet,derKontaktbestand.DerNachrichtenverkehrübersInternetwarabhörsicherundkonntenichtzurückverfolgtwerden.EswaralsohöchsteZeit,denE-Mail-AustauschmiteinemgewissenFrankAddisoneinbisschenanzukurbeln.DerTruckerausNorthCarolinaverbrachtevielZeitaufeinerWebsite,diemiteinemdreifachenX-ZertifikatversehenwarundvorderjedeSuchmaschineihreBenutzerwarnte.SiehattensichbereitsvielenetteMailsgeschrieben.EinmalhattensiesogargechattetundErfahrungswerteausgetauscht.HattengemeinsaminFantasiengeschwelgt,diedierestlicheGesellschaftmissbilligte.
    Jetzt musste die Sache zum Abschluss gebracht werden. Datum, Zeit und Ort mussten festgelegt werden. Der Trucker nahm an, dass er sich auf ein Treffen mit einer drogensüchtigen Mutter und ihrem Sohn einließ.
    Einer Mutter namens Lily Fletcher.
    »Und wenn euch das verdammt noch mal nicht wachrüttelt, dann hat es keiner von euch verdient, seine Dienstmarke zu tragen.«

7
    Nachdem Lily am Freitag die Stimme auf dem Konferenzmitschnitt erkannt hatte, hatte Wyatt eigentlich sofort nach Williamsburg fahren und herausfinden wollen, wem die Stimme gehörte. Doch leider war es nicht so schnell gegangen, wie sie es sich erhofft hatten. Denn als Wyatt angerufen hatte, um ein Treffen mit Dr. Kean und Dr. Underwood zu vereinbaren, mussten sie erfahren, dass die beiden Ärztinnen über die Feiertage weggefahren waren. Genauso wie die anderen Ärzte der Privatpraxis, die alle zur selben Familie gehörten. Was bedeutete, dass niemand da war, der ihnen hätte sagen können, wie sie die beiden Frauen kontaktieren konnten. Da ein externer Arzt die Notfallbereitschaft übernommen hatte, konnten sie nicht einmal bei der Empfangsdame anrufen und nachfragen.
    Dann hatten sie sich über die anderen Teilnehmer der Podiumsdiskussion informiert – sie waren alle aus weit entfernten Bundesstaaten angereist, einer stammte sogar aus dem Ausland. Wahrscheinlich würde sich keiner von ihnen an eine einzelne Frage auf einer lang zurückliegenden Tagung erinnern können. Bei Dr. Kean, die den Mann aus dem Publikum zu kennen schien, hatten sie die besten Aussichten.
    Einen Durchsuchungsbefehl besaßen sie nicht, und sie mussten auf jeden Fall mit der größtmöglichen Diskretion vorgehen. Es blieb ihnen nicht viel zu tun. Daher war Wyatt nicht am Freitag wieder nach Hause gefahren, wie Lily erwartet und gehofft hatte. Stattdessen war er das ganze Wochenende über bei ihr geblieben.
    Es waren ein paar eigenartige Tage gewesen. Lily verstand nicht genau warum, aber irgendwie war das Zusammensein mit Wyatt bei diesem Besuch schwieriger als sonst. Irgendetwas fehlte. Vielleicht war es die Lockerheit im Umgang miteinander. Oder der stille Trost, den sie in seiner Gegenwart empfunden hatte, das Gefühl von Sicherheit, wenn sie

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