Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
Vom Netzwerk:
wusste, dass er im Zimmer nebenan schlief.
    Sie hatten keine vertraulichen, nächtlichen Gespräche auf der Terrasse mehr geführt, und er war nicht mehr in ihr Schlafzimmer gekommen, um sie aus ihren Schreckensträumen zu reißen – auch wenn es die weiterhin gegeben hatte. Als er gestern Nacht durch die Tür gefragt hatte, ob es ihr gut gehe, hatte sie vom Bett aus geantwortet, dass alles in Ordnung sei. Seit Freitag waren sie nahezu auf Zehenspitzen umeinander herumgeschlichen und hatten ausschließlich über den Fall geredet. Hatten immer einen gewissen Abstand gewahrt, sowohl körperlich als auch emotional.
    Du weißt, warum.
    Sie versuchte, die leise Stimme in ihrem Kopf zu ignorieren, als sie am späten Sonntagnachmittag unter der Dusche stand. Das ganze Wochenende über war ihr das gelungen. Aber sie konnte sich nicht ewig etwas vormachen.
    Sie wusste es.
    In den vergangenen Monaten hatte Wyatt sie getröstet, ihr seine starke Schulter geboten. Er hatte ihr Kraft gegeben, hatte sie beschützt. Seit Kurzem jedoch lieferte er sich ab und zu auch mal einen verbalen Schlagabtausch mit ihr, denn er hatte gemerkt – was Brandon nie gelingen würde – , dass Lily das durchaus aushielt. Und es sogar einforderte.
    Doch am Freitag, als sie fast zusammengebrochen war, hatte er sie auf seinen Schoß gezogen. Hatte sie an sich gedrückt, sie seinen harten, muskulösen Körper spüren lassen. Sie hatte den warmen Duft seiner Haut gerochen, hatte dieselbe Luft geatmet wie er, so nah waren sich ihre Münder gewesen. Während dieses unerwarteten Augenblicks hatte sich alles verändert. Alles.
    Wahrscheinlich war es ganz gut gewesen, dass sie genau in diesem Moment die Stimme auf der Aufnahme gehört hatte. Ihr entsetzter Sprung von seinem Schoß hatte sie immerhin davon abgehalten, etwas Durchgeknalltes zu tun. Zum Beispiel, ihm die Arme um den Hals zu legen, die Finger in seinem dichten schwarzen Haar zu vergraben und ihre Lippen auf seine zu drücken, um sich den wahnsinnigen, leidenschaftlichen Kuss zu holen, von dem sie geträumt hatte, seit ihr Blick das erste Mal auf seinen ausdrucksstarken Mund gefallen war.
    Sie hatte sich etwas vorgemacht, als sie sich vor ein paar Tagen eingeredet hatte, dass sie die körperliche Anziehung, die von diesem Mann ausging, ignorieren könnte. Oder dass sie ruhig und vernünftig darüber nachdenken könnte, ob sie darauf reagieren wollte. Denn dieser innige Moment war alles andere als ruhig und vernünftig gewesen. Und obwohl es wie eine tröstende Umarmung angefangen hatte, hatte sie irgendwie gewusst, dass er das Gleiche gespürt hatte.
    In ihrem früheren Leben hatte Lily nie auch nur eine Sekunde lang geglaubt, dass sie bei Wyatt Blackstone eine Chance haben könnte. Nie hätte sie sich träumen lassen, dass er sie einmal mit Begehren in seinen dunkelblauen Augen anschauen würde. Doch in diesem kurzen Moment, als sie den Kopf gehoben hatte und seinem Blick begegnet war, hatte sie dieses Begehren gesehen. Es hatte ihr eine Heidenangst eingejagt. Und obwohl Wyatt Blackstone vermutlich nur selten Überraschungen erlebte, glaubte sie, dass es auch ihn völlig unvorbereitet getroffen hatte.
    Eigentlich durfte er der armen, unschuldigen, kleinen Lily nicht hinterherschmachten. Seit Freitagnachmittag hatte er sich völlig zurückgenommen. Hatte sie genau beobachtet, ohne ihr jedoch zu nahe zu kommen. Hatte ihr Halt geboten, ohne sie allerdings zu berühren. Hatte sie durch seine bloße Anwesenheit beruhigt, ohne richtig anwesend zu sein, jedenfalls nicht geistig. Denn seine Gedanken behielt er für sich, tief in seinem Inneren verborgen. Er verlor kein einziges Wort darüber, und auch seine Miene verriet ihr nicht, was er wirklich dachte.
    Einerseits war sie froh, dass er sich zurückhielt und so tat, als sei nichts passiert. Doch dann wiederum wollte sie ihn sich schnappen und verlangen, dass er sie wenigstens noch einmal mit diesem Blick bedachte, bevor er fuhr.
    »Nachher vielleicht«, flüsterte sie, während sie aus der Dusche stieg und sich abtrocknete. Denn sie hatte sich – beinahe wider besseres Wissen – einverstanden erklärt, heute Abend mit ihm essen zu gehen. Natürlich handelte es sich nicht um ein Rendezvous. Er wollte sie nur ein bisschen unter Leute bringen, damit sie einmal für eine Weile aus dem Strandhaus herauskam. Und er wusste, dass sie sich eher in ein Restaurant wagen würde, wenn ihr ein vertrautes Gesicht gegenübersaß.
    Seit letztem Januar war es das

Weitere Kostenlose Bücher