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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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gut, abgemacht. Dann werd ich mal loslegen.«
    Ohne ein weiteres Wort beendete der Mann das Gespräch. Das bedeutete hoffentlich, dass er sich unverzüglich an die Arbeit machte. Dann sollte er schon bald ein Foto von Fletcher abliefern. Selbst ohne konkreten Plan war das mit dem Foto eine gute Idee gewesen. Wenn Fletcher ihr Aussehen so stark verändert hatte, war sie vielleicht sogar für jemanden, der sie gut kannte, nicht wiederzuerkennen. Jemanden wie zum Beispiel Jesse Boyd.
    Denn der stellte natürlich Lösung Nummer zwei dar. Boyd wollte auf keinen Fall wieder zurück ins Gefängnis. Und er war auf die Frau, die ihn seiner Meinung nach ins Verderben gestürzt hatte, gar nicht gut zu sprechen.
    Inzwischen hatte er mit Sicherheit panische Angst. Der Samen war gesät. Boyd konnte wahrscheinlich an nichts anderes denken als daran, dass die Tante seines Opfers es auf ihn abgesehen hatte.
    Hmm. Vielleicht konnte man das irgendwie noch glaubhafter wirken lassen, noch furchterregender. Man müsste Boyd davon überzeugen, dass seine Erzfeindin ihm auf den Fersen war und jeden erbarmungslos ausschaltete, der ihrer Rache im Wege stand. Wie wäre es für den Anfang mit dem Mann, der Boyd das falsche Alibi gegeben hatte?
    »Will Miller.« Seine Adresse und Telefonnummer waren schnell parat.
    Was für einen Schreck würde Boyd wohl kriegen, wenn er erfuhr, dass der Unbekannte, der für ihn ausgesagt hatte, ermordet worden war! Ein Mann wie Boyd, ein Feigling? Das würde ihm eine Heidenangst einjagen. Und ein ängstlicher Mann war ein verzweifelter Mann. In dem Zustand war er eine geradezu tödliche Waffe.
    Diese Waffe musste lediglich in die richtige Richtung gelenkt werden. Dann blieb abzuwarten, ob er den Schutzwall würde durchdringen können, den Wyatt um seine wehrlose kleine Freundin errichtet hatte.
    Jackie Stokes gehörte zu den besonnensten, intelligentesten Menschen, die Wyatt kannte. Wenn sie sich also hinsetzen musste, weil sie kurz davor stand, ohnmächtig zu werden, dann verriet ihm das eine Menge darüber, wie sie mit Lilys wundersamer Auferstehung zurechtkam. Bisher war sie einfach nur überglücklich gewesen. Aber er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass als Nächstes die Fragen kommen würden.
    »Ich kann’s verflucht noch mal nicht glauben; ich fass’ es einfach nicht. So was passiert doch nur in Filmen, oder? Ist es wirklich wahr?«
    »Es tut mir so leid, Jackie«, sagte Lily. Ihre Stimme zitterte, als wüsste auch sie, dass Jackies Erschütterung jeden Augenblick in Neugier und Wut umschwenken konnte. Sie saß neben ihr und hatte Lily ihre schlanke Hand auf die Schulter gelegt. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr es mir leidtut. Ich weiß, dass du um mich getrauert hast.«
    Unvermittelt richtete Jackie sich auf. Da kamen die Neugier und die Wut hoch, die er vorausgesehen hatte.
    »Du weißt davon? Wer hat dir das erzählt?« Mit vorwurfsvollem Blick sah sie zu Wyatt und Brandon hinüber. »Die beiden etwa?« Sie stand auf, ging zu Wyatt und deutete mit dem Finger auf ihn. »Wie lange wussten Sie es schon? Wie lange haben Sie es uns anderen verheimlicht?«
    Er versuchte nicht einmal, das Ganze herunterzuspielen. »Seit der Nacht nach der Beerdigung.«
    »Die Beerdigung«, flüsterte sie. »Lilys Beerdigung.« Sie schloss für einen Moment die Augen und schien sich an jenen Tag zu erinnern, an die ganze bewegte Zeit. Als sie die Augen wieder aufmachte, merkte Wyatt, dass nicht mehr so viel Feuer in ihnen brannte – aber doch das eindeutige Bedürfnis, die Wahrheit zu erfahren.
    »Und du?«, fragte sie Brandon.
    »Ich auch«, antwortete er.
    »Siebeneinhalb Monate. Ihr habt es die ganze Zeit gewusst.« Langsam ging sie zu Lily zurück und strich ihr über das kurze schwarze Haar. Dann bemerkte sie anscheinend die Narben auf ihrem Kopf, beugte sich herunter und drückte sanft ihre Lippen auf Lilys versehrtes Ohr, als wollte sie den Schmerz wegküssen. »Mein Gott, was hat er dir nur angetan, mein Kind? Was hat dieser Irre gemacht?«
    Jackie hatte den richtigen Schluss gezogen, und scharfsinnig füllte sie all die Lücken, ohne dass sie die ganze Geschichte gehört hatte.
    »Hatte er dich die ganze Zeit in seiner Gewalt? Von der Nacht, als du verschwunden bist, bis zu deiner, äh, Beerdigung?«
    Lily nickte knapp. Erneut stiegen Jackie Tränen in die Augen und liefen ihr über die hübschen Wangen. Diese Frau war unglaublich hart im Nehmen; doch wenn jemand, den sie liebte, verletzt wurde, war es

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