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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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füllten, waren weit aufgerissen. »Bist du es? Bist du es wirklich?«
    Lily schob den Stuhl zurück und drehte sich zu der Frau um, die ihr in ihrer Zeit beim FBI eine so enge Freundin geworden war. »Ich bin es, Jackie.«
    Reglos starrten sie einander an, als müsste Jackie erst verarbeiten, was Augen und Ohren ihr sagten. Dann stieß sie einen spitzen Schrei aus und rief: »Lily!«
    Sie flog quer über den Hof, schlang die Arme um Lily und drückte sie so fest an sich, als wollte sie sie nie wieder loslassen. »Du bist es, du bist es wirklich«, flüsterte sie unaufhörlich, streichelte Lily über das kurze Haar und benetzte ihre Wange mit ihren Tränen. »Oh, Herr im Himmel, danke!«
    Als Jackie sie schließlich losließ und einen Schritt zurücktrat, um ihr ins Gesicht zu sehen, stiegen auch Lily die Tränen in die Augen. Vielleicht würde Jackie sauer sein, wenn sie hörte, dass Lily sich die letzten Monate über versteckt gehalten hatte, aber wenigstens einen Moment lang war ihre Freundin offensichtlich sehr glücklich darüber, dass Lily noch am Leben war.
    Sie schenkte Jackie ein zittriges Lächeln, nahm sie bei der Hand und zog sie mit zu Wyatt und Brandon, die schweigend zugeschaut hatten.
    »Wenn du dich bei jemandem bedanken willst, dann fang mit den beiden hier an. Denn sie haben mir das Leben gerettet.«

12
    Am Freitagvormittag um elf Uhr rief der Privatdetektiv an. Für gute Nachrichten schien das noch ein bisschen früh, aber man sollte die Hoffnung ja nie aufgeben. »Haben Sie was?«
    »Könnte man so sagen«, antwortete der Detektiv, der sich Jonesy nannte; ein ehemaliger Bulle, der gefeuert worden war, weil er Verdächtige verprügelt hatte. Obwohl er offensichtlich ein Alkoholproblem hatte – das Netz aus Äderchen auf seiner Nase, die nachlässige Kleidung und die leuchtend roten Wangen waren beredte Zeichen – , leistete Jonesy gute Arbeit. Und, was am wichtigsten war, er wusste, was Diskretion bedeutete. »Der leichteste Auftrag, den ich je hatte.«
    Das klang, als sei der Fall gelöst. Konnte das wirklich sein? Nach so kurzer Zeit, lediglich vierundzwanzig Stunden, nachdem er den Auftrag angenommen hatte, hatte er bereits eine Spur zu Lily Fletcher gefunden? Es hatte kein Zweifel daran bestanden, dass die Frau zurück nach D. C. gekrochen kommen würde, wenn sie von Boyds Freilassung erfuhr, aber so schnell? Das schien zu schön, um wahr zu sein.
    »Sie haben etwas über Lily Fletcher herausgefunden?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Erzählen Sie mir alles.«
    Der Mann kaute schmatzend auf einem Kaugummi. »Seit gestern Abend habe ich das Haus von diesem Blackstone beobachtet. Hab Ihnen ja schon gesagt, dass er mit ’ner Schwarzhaarigen aufgetaucht ist, die bei ihm übernachtet hat.«
    »Und ich habe Ihnen schon gesagt, dass ich mich für Blackstones Freundinnen nicht interessiere. Ich habe Sie engagiert, damit Sie ihm folgen, falls er sich mit Lily Fletcher trifft.« Und sie dann vielleicht sogar festnahm; was gar nicht mal so unwahrscheinlich war. Wenn Fletcher beschloss, unter die Lebenden zurückzukehren, wem würde sie sich eher anvertrauen, wenn nicht ihrem ehemaligen Chef? Da würde sie aber große Augen machen, wenn ihr früherer Vorgesetzter sie abholte und darüber informierte, dass sie in vier Mordfällen verdächtigt wurde!
    Blackstone war ein guter Agent. Sein Team hatte schonmehrere Fälle erfolgreich gelöst. Selbst wenn Fletcher sich nicht freiwillig stellte, waren sie ihr inzwischen bestimmt auf den Fersen, schließlich galt sie jetzt offiziell als selbstgerechte Mörderin. Wyatt Blackstone, mit seinem Ruf als grundehrlicher, überkorrekter Prinzipienreiter, würde Fletcher abführen, sobald er sie gefunden hatte.
    Es wäre sehr viel leichter, die Frau umzulegen, bevor das FBI sie in Untersuchungshaft nahm. Aber wenn es danach geschehen musste, ließ sich auch das bewerkstelligen.
    »Nur die Ruhe«, sagte Jonesy mit wichtigtuerischer Stimme, als hätte er noch ein Ass im Ärmel.
    Vielleicht hatte er das wirklich. Vielleicht würde die ganze Angelegenheit schon bald vorbei sein. Wenn Lily aus dem Weg geräumt war, mussten lediglich ein paar weitere unliebsame Faktoren verschwinden, wie Jesse Boyd und Will Miller. Und vielleicht auch Jonesy. Dann konnte das Leben wieder seinen gewohnten Gang gehen, und dieses ärgerliche Bangen hätte ein Ende.
    »Ich steh also die ganze Zeit mit meinem Auto zwei Häuser weiter. Heute Morgen kreuzt dieser Bursche auf – einer von den

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