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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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der ersten paar Tage in der Hütte geblieben ist und sich versteckt gehalten hat, bis er sichergehen konnte, dass niemand seine wahre Identität kennt. Stimmt’s, Lily?«
    »Mein Zeitgefühl war ein bisschen durcheinander«, räumte Lily ein, »aber ich bin ziemlich sicher, dass es so war, ja. Er hat ständig vor sich hin gemurmelt, dass er nicht mehr nach Hause gehen könne, und dass sie nach ihm suchen würden. Dann war er eines Tages verschwunden. Als er wiederkam, hatte er allerbeste Laune und hat mir erzählt, dass er völlig ungestraft davonkommen würde.« Mit zitternder Stimme fügte sie hinzu: »Und das bedeutete, dass er ganz viel Zeit hatte, mich für die Unannehmlichkeiten, die ich ihm bereitet hatte, büßen zu lassen.«
    »Kranker Wichser«, knurrte Jackie. Dann kam sie rasch wieder auf ihre Idee zu sprechen. »Gut, zurück zu dieser Tagung. Warum holen wir uns nicht eine Liste von sämtlichen männlichen Teilnehmern? Wir streichen alle runter, die ein wasserfestes Alibi haben – jeden, der zum Zeitpunkt des Überfalls auf einem Überwachungsvideo aufgezeichnet wurde oder am Sonntagmorgen aus dem Hotel ausgecheckt hat.«
    »Das haben wir bereits getan«, erwiderte Wyatt. »Und von allen anderen haben wir den Hintergrund überprüft.«
    »Okay, sehr gut. Die Übrigen grenzen wir auf diejenigen ein, die aus der Region kommen, sagen wir im Umkreis von hundertfünfzig Kilometer um Richmond. So viele können das ja nicht sein, vielleicht ein paar Dutzend? Wir rufen bei ihnen in der Praxis an und behaupten, wir arbeiten im Auftrag einer Versicherung und müssen eine Betriebsprüfung durchführen oder so etwas. Dann fragen wir, ob der Arzt am Montag nach der Tagung Patienten behandelt hat.«
    »Und wenn ja, dann können wir mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass er nicht der Täter ist«, schloss Brandon und schien beeindruckt von der Idee. »Das heißt, wir nehmen uns die genauer vor, die an dem Tag nicht in ihrer Praxis aufgetaucht sind.«
    Der Plan war sicherlich nicht perfekt und wies noch eine ganze Reihe von Lücken auf, wie zum Beispiel den Umstand, dass Lilys Erinnerung sie trügen konnte. Aber es war immerhin etwas, ein neuer Ansatz. Inzwischen war Wyatt zu allem Möglichen bereit. »Brandon, hast du diese Liste dabei?«
    »Nö, aber ich kann von hier aus darauf zugreifen«, antwortete Cole und machte sich an seinem Laptop zu schaffen. »Falls dieser Esel nicht mein Passwort geändert hat oder so, um mir eins auszuwischen, weil ich seiner Vorladung nicht gefolgt bin.«
    »Anspaugh. Meine Güte, der Kerl wird nicht eher haltmachen, als bis er seine Karriere wieder auf Kurs gebracht hat«, bemerkte Jackie voller Abscheu.
    »Er hasst mich abgrundtief«, sagte Lily.
    »Ja und nein. Wahrscheinlich macht es die Sache noch verzwickter, dass er früher einmal was für dich empfunden hat. Jetzt sind seine Gefühle total verkorkst.« Angewidert rümpfte Jackie die Nase. »Ganz ehrlich, als ich gestern zugeschaut habe, wie er deine Sachen durchwühlt hat, war ich mir nicht ganz sicher, ob er deine alte Kaffeetasse zertrümmern oder sie sich an den Mund setzen würde, nur um mit den Lippen eine Stelle zu berühren, wo deine schon mal gewesen waren.«
    »Entschuldigt mich, mir wird grad ziemlich übel«, brummte Brandon, ohne vom Laptop aufzuschauen.
    Aus den Lautsprechern drangen immer noch leise die Stimmen von der Aufnahme. Gerade wollte Wyatt den jungen Mann auffordern, die Wiedergabe zu stoppen, als Jackie vorschlug: »Meiner Meinung nach sollte Lily sich einfach hier versteckt halten, keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen und noch niemandem erzählen, dass sie am Leben ist.«
    »Das geht nicht«, erwiderte Lily und schüttelte den Kopf.
    »Warum nicht? Es hat doch lange genug geklappt. Warum also nicht noch eine weitere Woche oder zwei, sodass wir den wahren Mörder finden und dich davor bewahren können, verhaftet und befragt zu werden? Oder noch Schlimmeres?«
    »Du weißt, warum.« Lily schlang die Arme um sich und schaute sie alle drei an, als fragte sie sich, wie sie vergessen haben konnten, warum sie ihr Versteck überhaupt erst verlassen hatte.
    Wyatt hatte es nicht vergessen. Natürlich nicht.
    »Jesse Boyd ist auf freiem Fuß. Der Staatsanwalt wird den Fall nur dann neu aufrollen und Boyd wieder verhaften lassen, wenn er weiß, dass er eine Chance auf einen Sieg hat. Und weil es – warum auch immer – keine anderen Beweise mehr gibt, bin ich seine letzte Hoffnung.«
    Ihre Zeugenaussage war

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