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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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wiedererkannt, als ich das Foto gesehen habe.«
    Erstaunt legte Lily den Kopf schief. »Du kennst sie?«
    Wyatt schüttelte den Kopf und antwortete orakelhaft: »Nein. Hab ihr nur mal eine Tür aufgehalten.«
    »Muss ja eine ziemlich eindrucksvolle Tür gewesen sein.«
    In seinen Augen funkelte es, als er die nächste Bombe platzen ließ. »Es war die Tür zum Eastern Virginia Plastic Surgery Center . Ms Vincent kam gerade rein, als ich rausging. Das war vor ein paar Tagen.«
    »Bingo«, flüsterte Lily, als sie begriff, warum er sich so sicher war, dass der ganze Fall irgendwie mit Dr. Kean und ihrer Familie verknüpft war. Jetzt ergab alles einen Sinn.
    Irgendjemand aus dieser Praxis hatte die Stammanwältin der Familie damit beauftragt, Jesse Boyd bei seinem Berufungsverfahren zu vertreten. Und dafür konnte es nur einen Grund geben.
    Sie kamen der Sache näher – das spürte sie mit jeder Faser ihres Körpers.
    »Bist du bereit?«, fragte Wyatt. Als sie murmelnd bejahte, nickte er Brandon zu. »Also los.«
    Mit einer Berührung des Touchpads startete Brandon die Wiedergabe; die Anmoderation spulte er vor bis zu dem Moment, als das eigentliche Seminar begann und die Redner nacheinander ans Mikrofon traten. Aufmerksam hörte Lily zu, wie der erste Sprecher sein Publikum über die neuesten Erkenntnisse zum Fettabsaugen am Allerwertesten belehrte. Wie appetitlich. Und seine wichtigtuerische, ältlich klingende Stimme war ihr vollkommen fremd.
    »Ist er’s nicht?«, fragte Wyatt und runzelte die Stirn.
    Mit dem eigenartigen Gefühl, sie würde ihn enttäuschen, schüttelte Lily langsam den Kopf.
    »Dann weiter.« Er beugte sich über ihre Stuhllehne, legte ihr eine Hand auf die Schulter und lauschte mit ihr dem nächsten Vortragenden. Dieser klang jünger, sprach schnell und deutlich. Doch auch ihn hatte sie noch nie zuvor gehört.
    Wyatts Hand auf ihrer Schulter verkrampfte sich; nicht viel, aber gerade genug, dass sie seine wachsende Nervosität spürte. »Nicht aufgeben. Wir sind noch nicht durch.«
    Lily knabberte an ihrer Unterlippe und beugte sich nah an die Lautsprecherboxen heran. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Wyatt schien so überzeugt. Sie hielt fast den Atem an, als der nächste Redner das Wort ergriff. Dann stieß sie einen enttäuschten Seufzer aus.
    »Nein«, sagte sie nach den ersten paar Worten des Mannes. Er klang jung und fast ein bisschen kokett. Das war nicht die kalte, herablassende Stimme, die sie noch im Ohr hatte. »Das ist er nicht. Keiner von ihnen ist es.«
    Brandon sank auf seinen Liegestuhl zurück und fluchte leise. Wyatt richtete sich auf und drehte sich weg. Mit verschränkten Armen und gesenktem Kopf stand er da und betrachtete seine Schuhe. Auch wenn er enttäuscht wirkte, hatte er doch nicht die Fassung verloren. Nichts schien diesen Mann aus der Ruhe bringen zu können.
    »Ich muss mich vertan haben«, sagte er gedankenverloren. »An einen Zufall glaube ich natürlich nicht. Ich bin immer noch fest davon überzeugt, dass Dr. Kean und ihre Familie etwas mit der ganzen Sache zu tun haben und dass sie diese Anwältin mit Boyds Fall beauftragt haben. Aber wer … « Sichtlich frustriert schüttelte er den Kopf. »Tut mir leid, dass ich dir Hoffnungen gemacht habe.«
    »Du brauchst dich nicht bei mir zu entschuldigen«, erwiderte sie. »Für gar nichts. Ich werde mir trotzdem die Mitschnitte aller Seminare anhören. Jetzt können wir eben eins von der Liste streichen. Wir werden das Rätsel schon noch lösen.«
    Er nickte geistesabwesend und rieb sich das frisch rasierte Kinn.
    »Hey, feiert ihr hier hinten eine Party?«, rief plötzlich eine Frauenstimme und ließ sie alle drei erstarren. »Vorne hat keiner aufgemacht, deshalb dachte ich, ich probiere es mal mit dem Hintereingang.«
    Lily musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass es Jackie Stokes war, die das Gartentor geöffnet hatte und in den Innenhof getreten war. Ihr fing das Herz an zu pochen, und ihre Hände ballten sich zu Fäusten.
    Hoffentlich hasst sie mich nicht.
    Jackie, die immer noch im Tor stand, erstarrte plötzlich. Unbemerkt glitten ihr die Autoschlüssel aus der Hand und landeten auf dem gepflasterten Weg.
    Sie hatte Lily noch nicht einmal richtig gesehen; von ihrem Standort aus konnte sie höchstens ihr Profil erspäht haben. Doch anscheinend hatte das gereicht.
    »Oh mein Gott«, flüsterte sie. Sie schien vor Schreck wie gelähmt; der Mund stand ihr offen, und die Augen, die sich rasch mit Tränen

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