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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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das Einzige, was der Staatsanwalt noch in den Händen hielt, weil die anderen Beweisstücke ausgeschlossen worden waren. Die DNA -Spuren, die Fasern auf der Kleidung von Lilys Neffen, die vom Teppich in Boyds Lieferwagen stammten, das einzelne Haar des Jungen, das auf einem von Boyds Hemden gefunden worden war, der Blutstropfen auf Boyds Schuh. All das war ausgeschlossen worden. Nur seinetwegen.
    Unvermittelt stand Wyatt auf. Er hielt es nicht einmal mehr aus, Lily anzusehen. Eines Tages würde er es ihr sagen müssen. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war, würde er ihr gestehen, dass es seine Schuld war; würde sich aus tiefstem Herzen entschuldigen. Doch jetzt brachte er das einfach nicht über sich. Er könnte es nicht ertragen, den enttäuschten, verletzten Ausdruck auf Lilys Gesicht zu sehen.
    Gerade wollte er ins Haus gehen, denn lange konnte er es nicht mehr vor sich herschieben, ins Büro zu fahren und sich mit Crandall auseinanderzusetzen. Doch er blieb stehen, als Jackie sagte: »Na gut. Wenn die Welt bald herausfindet, dass Lily lebt, müssen wir so schnell wie möglich die Lilienmorde aufklären und sie von jedem Verdacht befreien. Wir müssen einen Beweis dafür finden, dass sie mit diesen Fällen nichts zu tun hat, und gleichzeitig versuchen, den Täter aufzuspüren.«
    »Ich weiß«, gab Wyatt zurück. »Brandon hat versucht, über die Rechner der Opfer die IP -Adressen herauszubekommen, die der Mörder benutzt hat, wenn er mit diesen Männern kommuniziert hat.«
    »Und ich wette, dass diese IP -Adressen nicht aus Maine stammen. Es sollte nicht allzu schwer werden, zu beweisen, dass Lily diese E-Mails, mit denen die Männer geködert wurden, nicht verschickt hat.«
    Wyatt schüttelte den Kopf. Daran hatte er selbst schon gedacht. »Anspaugh wird sich davon nicht beeindrucken lassen. Sobald er herausfindet, wo Lily die ganze Zeit gewesen ist und dass sie für den Großteil des Sommers keine Zeugen hat, die ihren Aufenthaltsort bestätigen können, wird er behaupten, dass sie eben in der Gegend herumgefahren ist, um ihren Opfern E-Mails zu schreiben. So wie der Professor letzten Winter.«
    »Wir brauchen nur eine einzige IP -Adresse«, beharrte Jackie. »Eine Nachricht, die aus einem anderen Gebiet verschickt wurde – wenn wir gleichzeitig beweisen können, dass Lily zu diesem Zeitpunkt in Maine gewesen ist.«
    »Dann wird er ins Feld führen, dass sie sich ihr Computerfachwissen zunutze gemacht hat, um eine gefälschte IP zu erzeugen.«
    Frustriert blies Jackie die Backen auf. »Kommen Sie schon, Sie wissen, dass wir ihre Unschuld beweisen können.«
    Siehatterecht;erwareinfachnurpessimistisch,kreistemitseinenGedankennochzusehrumdieblödenBeweisstückeinBoydsFall.»Ichweiß;natürlichkönnenwiresbeweisen.Wir werden esbeweisen.Eswäremirbloßlieber,wennwirdasschaffenkönnten,bevorsieverhaftetwird.«UndbevorLilyineineZellegestecktwurde,wojemandmitvielEinflussundGeldwomöglichansieherankam.WyatthattebereitszuvielErfahrungmitdemStrafjustizsystem,mitGerichtenundGefängniswärtern,alsdassernochVertraueninsiehabenkönnte.Vorallemnicht,wennesumdieSicherheiteinesMenschenging,derihmwichtigwar.
    Sehr wichtig.
    »Wir müssen die anderen einweihen, damit sie auch an diesem … «
    »Still!« Lily, die schweigend zugehört hatte, sprang plötzlich von ihrem Stuhl auf. Sie riss Brandon den Laptop unter den tippenden Fingern weg und drehte ihn zu sich herum. Und genau wie letzte Woche beugte sie sich dicht an die Lautsprecher und lauschte hoch konzentriert, mit verängstigtem Gesichtsausdruck.
    Das Murmeln von der Aufnahme war die ganze Zeit im Hintergrund weitergelaufen. Lily hatte Wyatts Gespräch mit Jackie gar nicht richtig zugehört; sie hatte immer noch dem Mitschnitt des Ärzteseminars gelauscht.
    »Hast du wieder seine Stimme gehört?«, fragte Wyatt.
    Sie nickte. »Ja, und die Situation ist die gleiche wie beim letzten Mal. Er spricht nicht vom Podium aus, sondern aus dem Zuschauerraum heraus.« Sie fand den Lautstärkeregler an der Vorderseite des Laptops und hämmerte ein halbes Dutzend Mal darauf.
    Sie hörten Stimmen, Gelächter; dann sprach wieder einer der Vortragenden. »Wie Sie sich vielleicht schon gedacht haben, kennt dieser vorlaute Herr aus dem Publikum meine Methoden ein bisschen näher. Seine Hände haben die Hinterteile von fünfzig Prozent der Frauen im Staate Virginia berührt.«
    »Ich hatte den besten Lehrer«, rief eine Stimme aus dem Hintergrund, die nahe genug am Mikrofon war, dass

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