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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Agenten ermitteln kann.«
    Der Anflug eines Lächelns erschien auf Wyatts Lippen, als er sich an Crandall wandte. »Verzeihung, mir war, als hätte Agent Fletchers Anstellung beim FBI mit ihrem Tod geendet.«
    Er musste nicht weitersprechen. Crandalls gefurchte Stirn und sein schiefes Grinsen verrieten ihm, dass er verstanden hatte. Eine FBI -Agentin, die eines Verbrechens verdächtigt wurde, erforderte eine interne Ermittlung. Eine ehemalige Agentin? Da wurde die Sache komplizierter.
    Anspaugh versuchte es noch einmal. »Kommen Sie, ich habe schon ziemlich viel Arbeit in den Fall reingesteckt … «
    »Seit gestern?«, fragte Wyatt und hob eine Augenbraue. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie mehr Informationen zu diesem Fall besitzen, als ich in den vergangenen Wochen gesammelt habe. Vor allem angesichts der Tatsache, dass ich bei den ersten drei Morden den Tatort besichtigt habe, in zwei Fällen sogar noch bevor die Leiche entfernt worden war.«
    Ein weiteres Argument, das Crandall nicht abstreiten konnte. Diesmal versuchte er gar nicht erst, es abzublocken. Er wartete auch nicht ab, bis Anspaugh wieder irgendeinen fadenscheinigen Einwand vorbrachte. Er wedelte lediglich müde mit der Hand und bedeutete ihnen beiden zu gehen. »Also gut. Machen Sie sich wieder an die Arbeit. Blackstone, ich will von jedem einzelnen Schritt unterrichtet werden.«
    Tom Anspaugh sprang auf. »Aber das ist mein Fall! Ich habe wegen Fletcher alles verloren, dieser blöden, kleinen … «
    Bevor er seine böse Bemerkung überhaupt zu Ende aussprechen konnte, stand auch Wyatt auf und beugte sich vor, bis sein Gesicht nur wenige Zentimeter von Anspaughs entfernt war. Der Zorn, den er schon so lange für diesen Mann empfand, ließ seine Stimme beben, jeder Muskel seines Körpers spannte sich an. »Schieben Sie bloß nicht jemand anderem die Schuld dafür in die Schuhe, dass Sie es nicht geschafft haben, Ihre eigenen Leute lebendig durch diesen verpfuschten Undercovereinsatz zu führen!« Er trat noch näher heran und senkte bedrohlich die Stimme: »Wagen Sie es ja nicht.«
    Wohl wissend, dass Crandall genauso bestürzt sein musste, wie Anspaugh es offensichtlich war, drehte Wyatt sich auf dem Absatz um und marschierte zur Tür, ohne einem von ihnen noch einen Blick zuzuwerfen.
    An einem Freitagnachmittag um vier Uhr hätte Will Miller früher auf einem Stuhl in seiner Lieblingskneipe gehockt, einen kleinen Aperitif aus Hopfen und Malz intus gehabt und sich auf Jim Beam als Hauptgericht zubewegt, wobei er zwischendurch immer mal wieder mit einem Kurzen nachgespült hätte.
    Die Zeiten waren jedoch vorbei.
    »Wir haben einiges geschafft, mein Junge«, sagte er zu seinem Enkelsohn, als er den Kindersitz, den er soeben für den Kleinen besorgt hatte, aus dem Auto ausbaute, das er gerade für sich erstanden hatte. Am Wochenende würde er seiner Tochter auch eins kaufen. Nichts Nobles oder Prunkvolles, sondern einen soliden Gebrauchtwagen, wie diesen hier. Er hatte zwar Geld zum Ausgeben, aber er war kein Millionär. Die Kohle sollte noch ein bisschen reichen, damit sie alle eine Chance auf ein besseres Leben hatten.
    Was auch immer seine Tochter sich dann für einen fahrbaren Untersatz aussuchen würde, besser als der Bus wäre es allemal. Wenn es nach ihm ginge, würde sie damit sogar schon bald zum Community College fahren und die Ausbildung beenden, die sie abgebrochen hatte, als sie schwanger geworden war. Sie sollte diesen miesen Job im Restaurant aufgeben; das stand bei ihm an oberster Stelle.
    »Sie wird uns bestimmt fragen, wo das ganze Geld herkommt, glaubst du nicht auch?«, fragte er den kleinen Toby. »Kannst du Lotto sagen? Lot-to.«
    Das Kind plapperte irgendetwas, und seine verstopfte Nase machte das Kauderwelsch noch unverständlicher. Dank des Medikaments, das Will gerade für den Kleinen besorgt hatte, würde es ihm schon bald wieder besser gehen.
    »Mommy wird sich freuen. Sie denkt, dass ich heute einfach nur auf dich aufpasse, aber wir überraschen sie damit, dass wir im Krankenhaus waren, nicht wahr?«
    In einem Krankenhaus mit einem richtigen Arzt, der einen einzigen Blick auf Tobys Nase geworfen und ihm ein gutes Antibiotikum gegen die Infektion verschrieben hatte. In ein oder zwei Tagen wäre er wieder wohlauf.
    Sein Enkelsohn würde gesund werden, und seine Tochter würde wieder aufs College gehen. Er würde beiden eine Wohnung in einer anständigen Gegend besorgen; dieser schäbige, heruntergekommene Stadtteil

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