Black CATS - Parrish, L: Black CATS
zusteuerte.
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ObwohlLilywusste,dassihrefrüherenArbeitskollegenbereitsüberihrewundersameAuferstehungimBildewarenundnicht,wieJackie,ausallenWolkenfallenwürden,konntesienichtverhindern,dasssieimmernervöserwurde,jenäherderAbendrückte.UmhalbachtsolltendieanderenMänner,mitdenensiefrüherzusammengearbeitethatte,allesgute,zuverlässigeAgenten,zuWyattsHauskommen,umbeidenErmittlungenzuhelfen.AmspätenNachmittaghatteWyattDeanTaggert,KyleMulrooneyundAlecLambertinseinBürogerufenundihnendieWahrheiterzählt.ErhatteihnendieWahlgelassen:EntwederverließensiedasBüro,taten,alshättensiekeinWortgehört,undhieltensichausdemganzenSchlamasselraus.Odersiehalfen.
Alle drei waren nun auf dem Weg hierher.
Auch wenn Wyatt, Jackie und Brandon schworen, dass die neuen Teammitglieder, Christian und Anna, vertrauenswürdig waren, hatte Lily beschlossen, sie nicht einzuweihen. Sie kannte die beiden nicht, und diese kannten Lily nicht. Warum sollten sie zu ihr halten, vor allem wenn sie damit ihre eigene Karriere gefährdeten? Es war besser, wenn sie nichts von alledem wussten. Wieder galt es, ein Geheimnis zu bewahren. Aber so würden wenigstens zwei Mitglieder der Black CAT s ihre Arbeit fortsetzen können, wenn alles schiefging.
Lieber Gott, bitte lass es gar nicht erst so weit kommen. Was wäre das für ein schrecklicher Lohn für all die Opfer und die Loyalität, die Freundschaft und die nicht enden wollende Unterstützung, die Lily von ihren ehemaligen Teamkollegen erfahren hatte.
VondieserUnterstützunghingjetztallesab.DennwenndiesevielenklugenKöpfeanbeidenFällengleichzeitigarbeiteten,dannwürdeeseinenDurchbruchgeben.Davonwarsieüberzeugt.SiewürdendieAufgabenuntereinanderaufteilen;einerwürdedemanderendenRückenfreihalten,derNächstedieZuarbeitübernehmen,undwiedereinerwürdeneueIndiziensuchen,damitWyattZeithatte,ihreeineheißeSpurzuverfolgen:RogerUnderwood.ErwollteamnächstenTagnocheinmalnachWilliamsburgfahrenundversuchen,dieWitwedesMistkerlszuHausezuüberraschen.VielleichtkonnteerihreAussageinsWankenbringenundnochweitereInformationenausihrherausquetschen.ZumindestsollteerderFraueineReaktionentlockenkönnen,indemersiedamitkonfrontierte,dasssiewegenderStimme auf der Aufnahme gelogen hatte.
Offensichtlich hatte sie das getan, um ihren Mann zu schützen. Aber wusste sie, wovor sie ihn geschützt hatte? Wie weit würde jemand gehen, um einen geliebten Menschen zu decken? Sei es Ehemann, Bruder oder Sohn?
Das wollte Wyatt herausfinden. Und Lily ebenfalls.
»Könntest du bitte aufhören, ständig auf und ab zu rennen?«, unterbrach Wyatt ihren Gedankengang.
»Glaubst du wirklich, dass sie nicht sauer auf mich sind?«, fragte sie ihn zum wiederholten Male, während sie in dem riesigen Wohnzimmer umherstreifte, das das gesamte Erdgeschoss einnahm. Jedes Mal, wenn sie an einem der Fenster vorbeilief, spähte sie hinaus und suchte nach einer dunklen Limousine und vertrauten Gesichtern.
»Wenn sie sauer sind, dann auf mich, weil ich sie nicht schon längst eingeweiht habe«, beharrte Wyatt. »Nicht auf dich. Auf keinen Fall.«
»Im Gegensatz zu Anspaugh.«
»Im Gegensatz zu Anspaugh«, räumte er ein.
Wyatt hatte ihr bis ins Detail von seiner Besprechung im Büro des stellvertretenden Direktors erzählt. Nichts hatte er ausgelassen. Danach hatte sie sich seiner Auffassung angeschlossen – wenn sie sich sofort den Behörden stellen würde, würde sie im Gefängnis landen, nicht im Zeugenstand, um gegen Jesse Boyd auszusagen. Außerdem hatte Wyatt sie darauf hingewiesen, dass sie keine besonders glaubwürdige Zeugin abgab, wenn sie gerade selbst wegen Serienmordes verdächtigt wurde.
Sie würde sich von jedem Verdacht befreien müssen, dann erst könnte sie gegen Boyd vorgehen. Auch wenn sie die Warterei kaum noch aushielt.
Nervös hockte Lily sich auf eine Stuhlkante, blieb einen Moment sitzen und nahm dann ihre Wanderung wieder auf. Schließlich trat Wyatt zu ihr, legte ihr beide Hände auf die Schultern und rieb ihr über die Oberarme, um sie zu wärmen. Sie hatte gar nicht gemerkt, wie ausgekühlt sie war. »Das wird schon.«
Seine Hände, diese starken, festen, zärtlichen Hände, schenkten ihr nicht nur Wärme, sondern auch Ruhe. Seine Berührung nahm ihr ein wenig von der Anspannung, Trost und Gelassenheit verdrängten die Sorge und die Angst.
Langsam schloss Lily die Augen. Regungslos stand sie da und ließ sich von ihm berühren. Sie schwankte ein bisschen, bis ihre Hüfte die seine berührte und sie mit den
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