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Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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durch den Regen zum Haus rannte und das Gewitter über dem Land meine Schreie übertönte.
    Wie stets, wenn ich aus heiterem Himmel von diesen finsteren Tagträumen überwältigt wurde, konnte ich mich aus eigenen Kräften nicht davon befreien. Statt dessen zog ich meine Sporthose und die Laufschuhe an und stemmte im Hinterhof Gewichte. Stoßen, Drücken und Reißen mit 90 Pfund auf der Stange, sämtliche Übungen in Zehnerserien und das Ganze sechsmal hintereinander. Danach joggte ich vier Meilen den Feldweg am Bayou entlang, wo das Sonnenlicht wie Rauch durch das Laubdach der Eichen und Zypressen über mir tanzte. Unter den Katzenschwänzen und Wasserlilien lauerten Brassen auf Insekten, und manchmal sah ich zwischen zwei Zypressen den dicht unter der Oberfläche dahingleitenden Rücken eines Großmaulbarsches.
    An der Zugbrücke, wo ich dem Wärter zuwinkte, kehrte ich um und machte auf dem ganzen Rückweg noch mal richtig Dampf. Ich war bei guter Puste, das Blut jubilierte in meiner Brust, und mein Bauch fühlte sich flach und hart an, doch ich fragte mich, wie lange ich Tod und Erinnerung würde im Zaum halten können.
    Stets ein Spieler, der auf der Rennbahn intuitiv zu setzen und die Zukunft in den Griff zu bekommen versucht, aber nur über die Quoten von morgen verfügt.
    Drei Tage später drückte ich gerade mit einem Besenstiel das Regenwasser aus der Plane über meinem Dock, als das Telefon klingelte. Es war Dixie Lee Pugh.
    »Ich lad dich zum Essen ein«, sagte er.
    »Danke, aber ich hab zu tun.«
    »Ich muß mit dir reden.«
    »Schieß los.«
    »Kann ich dir nur persönlich sagen.«
    »Wo steckst du?«
    »In Lafayette.«
    »Dann komm doch vorbei. Fahr auf der East Main raus und nimm südlich der Stadt den Weg am Bayou entlang. Du kommst direkt bei mir raus.«
    »Gib mir eine Stunde.«
    »Du klingst ’n bißchen düster, Partner.«
    »Yeah, wahrscheinlich sollt ich mal wieder heiraten. Häng ’n bißchen zwischen Baum und Borke.«
    Jeden Morgen brieten Batist und ich Hühnchen und Würste auf einem Grill, den ich gebaut hatte, indem ich ein Ölfaß der Länge nach auftrennte und Scharniere und Metallbeine anschweißte. Auf Papptellern verkaufte ich Mittagessen aus Grillfleisch mit ungeschältem Reis zu drei fünfzig die Portion, und für gewöhnlich kassierte ich dreißig Dollar oder so von den Anglern, die entweder von ihrer Tour zurückkamen oder gerade los wollten. Nachdem wir dann die Kabeltrommeltische abgewischt hatten, genehmigten Batist und ich uns ebenfalls einen Teller, öffneten für jeden eine Flasche Dr. Pepper und aßen unter einem der Sonnenschirme am Ufer.
    Es war ein warmer, strahlend heller Nachmittag, und der Wind löste das Moos von den toten Zypressen in der Marsch. Der Himmel war blau und so makellos wie das Innere einer Teeschale.
    »Der Mann fährt, wie wenn er nich weiß, daß die Straße voller Löcher is«, sagte Batist. Sein sonnenverblichenes Baumwollhemd war aufgeknüpft. Um den Hals trug er an einer Kordel eine Dime-Münze, die den gris-gris bannen sollte, einen bösen Zauber, und seine schwarze Brust sah aus wie aus Kesseleisen gefertigt.
    Das rosa Cadillac-Kabriolett, das Verdeck runtergeklappt, war matschverkrustet und an den Kotflügeln zerschrammt und verbeult. Ich sah, wie die Vorderräder in ein Schlammloch eintauchten und gelbliches Wasser über die ganze Windschutzscheibe spritzte.
    »Zurückhaltung war noch nie Dixie Lees Stärke«, sagte ich.
    »Du borgst ihm doch kein Boot?«
    »Er will bloß was mit mir bereden. Er war mal ein berühmter Country- und Rock-'n'-Roll-Star.«
    Batist kaute weiter und sah mich ausdruckslos und offenbar unbeeindruckt an.
    »Ernsthaft. Er war mal 'ne große Nummer oben in Nashville«, sagte ich.
    Er kniff die Augen zusammen, wie immer, wenn Wörter fielen, die er nicht kannte.
    »Das liegt in Tennessee. Dort machen sie jede Menge Country-Platten.«
    Nützte nichts.
    »Ich hol uns noch ein Dr. Pepper. Hast du Tripod gefüttert?« sagte ich.
    »Meinst du, das Vieh weiß nich, wo’s Futter gibt?«
    Ich begriff nicht.
    »Die Nase hat er ja nich verloren, nein.«
    »Was sagst du da, Batist?«
    »Hat die ganzen Küchlein vertilgt. Schau mal nach dein Küchlein.«
    Dixie Lee stellte den Motor ab, knallte die Tür hinter sich zu und kam, während er uns kurz mit der Hand zum Gruß zuwinkte, zum Köderladen geschlendert. Sein Gesicht war blutleer, die Haut straff über die Wangenknochen gespannt und mit Schweißperlen übersät wie

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