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Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Teufel haben wir denn hier?«

    Wie von der Tarantel gestochen, setzte sie sich auf. Sah sich panisch nach dem Besitzer der Stimme um.
    Der Mann, der da über sie gebeugt stand, hatte ein hartes Gesicht mit einer auffälligen gezackten Narbe. Sein Haar war fast bis auf die Kopfhaut geschoren, und seine schwarzen Augen schienen sie durchbohren zu wollen. Und er bleckte lange weiße Fänge.
    Sie schrie.
    Er lächelte. »Mein absolutes Lieblingsgeräusch.«
    Entsetzt schlug sie sich die Hände vor den Mund.
    Gott, diese Narbe. Sie verlief über Stirn und Nase, über die Wange und in einem Bogen zurück zu seinem Mund. Das Ende der S-förmigen Linie verzerrte seine Oberlippe, zog sie auf der einen Seite zu einem ewigen höhnischen Grinsen nach oben.
    »Bewunderst du mein Kunstwerk?«, fragte er. »Du solltest mal den Rest von mir sehen.«
    Ihr Blick flog zu seiner breiten Brust. Er trug ein hautenges, langärmeliges schwarzes T-Shirt. Auf beiden Seiten drückten sich kleine Ringe durch den Stoff, als seien seine Brustwarzen gepierct. Um den Hals hatte er ein schwarzes Band tätowiert, und im linken Ohrläppchen trug er einen Pflock.
    »Bin ich nicht hübsch?« Sein kalter Blick war der Stoff, aus dem Albträume gewoben werden, von dunklen Orten ohne Hoffnung, von der Hölle selbst.
    Vergiss die Narbe, dachte sie. Die Augen waren das Schrecklichste an ihm. Und eben diese Augen sahen sie unverwandt an, als wolle er sie töten. Oder bespringen.
    Sie robbte sich von ihm weg. Ließ ihren Blick auf der Suche nach möglichen Waffen schweifen.
    »Was, gefalle ich dir etwa nicht?«
    Beth ließ ihren Blick vorsichtig zur Tür wandern, und er lachte.

    »Glaubst du, du könntest schnell genug laufen?« Er zog das Shirt aus der Lederhose. Seine Hände wanderten zu seinem Reißverschluss. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass du das nicht kannst.«
    »Lass sie in Ruhe, Zsadist.«
    Wraths Stimme klang wie Engelsmusik in ihren Ohren. Bis sie sah, dass er kein Hemd trug, und einer seiner Arme in einer Schlinge steckte.
    Er sah sie nicht an. »Zeit zu gehen, Z.«
    Zsadist lächelte kalt. »Willst du die Frau nicht teilen?«
    »Du magst es doch nur, wenn du dafür bezahlst.«
    »Dann kriegt sie eben ein paar Scheinchen dafür. Vorausgesetzt, sie überlebt es.«
    Unaufhaltsam kam Wrath auf den anderen Vampir zu, bis ihre Gesichter sich beinahe berührten. Die Luft um sie herum knisterte, aufgeladen von ihren Emotionen.
    »Du fasst sie nicht an, Z. Du siehst sie nicht mal an. Du sagst jetzt Gute Nacht und verpisst dich dann ganz friedlich. « Vorsorglich zog Wrath den Arm aus der Schlinge, so dass Beth den Verband um seinen Bizeps sehen konnte. In der Mitte breitete sich ein roter Fleck aus, als blute er. Aber er wirkte mehr als bereit, es mit dem anderen Mann aufzunehmen.
    »Du musst ja wirklich sauer gewesen sein, dass du ausgerechnet heute Nacht eine Mitfahrgelegenheit gebraucht hast«, sagte Zsadist. »Und dass ich in der Nähe war.«
    »Ich hoffe, ich muss das nicht noch bereuen.«
    Zsadist machte einen Schritt nach links, und Wrath ging mit der Bewegung mit, sein Körper ein Schutzschild zwischen Beth und dem Vampir.
    Ein belustigtes Geräusch, mehr ein tiefes, böses Grollen als ein Kichern, kam aus Zsadists Brust. »Du willst wirklich für einen Menschen kämpfen?«
    »Sie ist Darius’ Tochter.«

    Zsadist legte den Kopf auf die Seite, und musterte mit seinen unergründlichen schwarzen Augen Beth Gesichtszüge. Einen Moment später wurde seine brutale Miene kaum merklich weicher, und das höhnische Grinsen verschwand. Betont langsam steckte er das Shirt wieder in die Hose, gleichzeitig sah er ihr in die Augen, fast als wolle er sich entschuldigen.
    Doch Wrath wich nicht von der Stelle.
    »Wie heißt du?«, fragte Zsadist sie.
    »Ihr Name ist Beth.« Wrath blockierte Zsadist noch immer die Sicht. »Und du gehst jetzt.«
    Eine lange Stille entstand.
    »Ja. Klar. Was auch immer.«
    Zsadist bewegte sich mit derselben tödlichen Ruhe zur Tür wie Wrath. Bevor er verschwand, sah er sich noch einmal um.
    Er musste einmal wirklich gut ausgesehen haben, dachte Beth. Auch wenn es nicht die Narbe war, die ihn so abstoßend machte. Es war das Höllenfeuer in ihm.
    »Schön, dich kennen zu lernen, Beth.«
    Sie stieß hörbar den Atem aus, als die Tür zufiel und das Schloss einrastete.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Wrath. Sie spürte, wie sein Blick über ihren Körper wanderte, dann legte er sanft seine Hände auf ihre. »Er hat dich nicht …

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